Die Eiserne Wand durchbrechen
Eine Einführung zu den 10 Sefirot
Rabbi Y. Ashlag (1882-1955)

Teil 1

 

1) Ich habe es als überaus wichtig empfunden, die vor mir befindliche eiserne Wand zu durchbrechen, die uns von der Weisheit der Kabbala trennt. Diese Geheimhaltung, die zur Zeit der Zerstörung des zweiten Tempels begann, und bis heute fortdauert, wiegt sehr schwer auf uns. Es ist die Quelle der Schmerzen und des Leids der gesamten Menschheit und hat innerhalb von uns eine Furcht geweckt, dass diese Weisheit vollständig vergessen wird. Aus diesem Grunde schrieb der Autor des "Sulam" sein Werk "Studie der 10 Emanationen", die das wichtigste Buch für ein grundlegendes Verständnis der Kabbala ist.

Wann immer ich anfange, zum Herzen eines Einzelnen hinsichtlich dieses Werks zu sprechen, ist die erste Frage, die sofort auftaucht: "Warum sollte ich etwas über himmlische Engel und ihren Namen wissen? Kann ich nicht die gesamte Torah mit allen ihren Gesetzen und Details ohne dieses Wissen erfüllen?" Dieser Frage liegt der Eindruck zugrunde, dass die Kabbala keine Bedeutung in unserem täglichen Leben habe, und dass sie völlig abgehoben sowie eine abstrakte Form des Mystizismus und der Magie sei.

Eine zweite grundlegende Frage entsteht zusätzlich: "Haben unsere Weisen nicht bereits festgelegt, dass man erst die gesamte enthüllte Torah erlernen muss, bevor man die Kabbala erlernt? Außerdem, wer kann sich selbst so betrügen, anzunehmen, dass er bereits die gesamte enthüllte Torah vollendet hat und es ihm nur noch an der verborgenen Torah ermangelt?"

Und danach noch eine dritte Frage: "Viele Menschen sind bereits wegen ihrer Miteinbeziehung der Kabbala vom Pfad der Torah abgekommen. Warum sollte ich mir selbst Probleme schaffen? Weshalb sollte ich mich in solch eine Gefahr begeben, ohne irgendeinen ersichtlichen Grund?" (Es ist üblich zu denken, dass diejenigen, die damit beginnen, die Weisheit der Kabbala zu studieren, automatisch in der Torah geschwächt werden, weil sie sich übermäßig mit der Bedeutung der Gebote beschäftigen, und die Befolgung des Gebotes missachten.)

Dann stellt sich eine vierte und grundlegende Frage: "Alle, die sich in unseren Tagen allein der Torah widmen, haben nichts mit dieser verborgenen Weisheit zu tun und wenn man jemanden nach der Kabbala fragt, wird er immer erklärt bekommen, es sein zu lassen und nur die enthüllte Torah zu studieren".

 

2) Alle diese Gründe der Menschen die Kabbala nicht zu studieren, entstammen ihrem Mangel an Verständnis, bezüglich dem Sinn und Zweck der Schöpfung. Deshalb stellen sie solche Fragen wie: "Was bedeutet das Leben? Was ist der Grund meiner Leiden und meiner Qual? Was ist der Sinn und Zweck meines Lebens?" Obwohl im Laufe der Geschichte viele große Philosophen versucht haben, diese Fragen zu beantworten, beschäftigen diese Probleme unseren Verstand bis zum heutigen Tage, und sie belassen uns trotzdem schmerzlich gedemütigt ohne eine Antwort. Das übliche Lösungskonzept, welches auf solche Fragestellungen erwidert wird, ist, dass die Frage vergessen werden sollten, und man sich im natürlichen Fluss des Lebens einfach verlieren sollte. Jedoch, das Studium der Kabbala ist für diejenigen gedacht, die unnachgiebig bitten und suchen, Antworten auf solche Fragen zu finden.

 

3) Die Lösung aller dieser Schwierigkeiten wird in unserer Torah deutlich angegeben, sie lautet: "Kommet, Schmecket und Sehet, dass der Schöpfer gut ist". Nur durch ein Verständnis des Schöpfers, mit einer Annäherung, einem sich Binden und einem Anhaften an Ihn, kann ein Mensch zu allem was gut ist gelangen, die absolute Vollkommenheit und Ewigkeit erreichen.

Eine Stufe zu erklimmen, auf der man ein Gefühl des Schöpfers hat, ist nur möglich indem man Ihn nachahmt, damit alle Impulse und Gedanken eines Einzelnen so wie die des Schöpfers sein werden. Dies wird "Die Erfüllung von Torah und Mitzvot, wie geboten" genannt. Nur dann kann der Einzelne wahrnehmen, dass der Schöpfer alles für sein Wohlergehen erschuf, nur für ihn, damit sein Leben mit Glück erfüllt sei.

 

4) Der Schöpfer selbst bringt eine Person zum Guten, indem er ihr Freude und Heiterkeit in diesem Leben schenkt, welches normalerweise mit Schmerz und Leere gefüllt wäre, und einen Einzelnen zwingen würde, ständig Schutz vor einem Leben, das härter als der Tod selbst ist, zu suchen.

Wo ist die Freiheit der Wahl für eine Person? Heißt es nicht in unserer Torah: "Du sollst das Leben wählen". Die Wahl eines Individuums liegt ausschließlich in seiner Fähigkeit seine Wünsche und Gedanken so zu steuern und zu korrigieren, damit sie den Wünschen und den Gedanken des Schöpfers angeglichen werden.

Dieses Korrigieren der Gedanken und der Wünsche eines Einzelnen wird Reinigung des Körpers genannt, weil der Körper als "Wille und Gedanke" bezeichnet wird, damit eine Person völlig damit beschäftigt ist "die Torah und seine Mitzvot, so wie geboten zu erfüllen." Dies schließt eine Hingabe aus, die nur zum Vergnügen ausgeübt wird. Es sollte eine Hingabe sein, um dem Schöpfer Vergnügen zu bereiten, was die gleiche Methode ist, die der Schöpfer anwendet, wenn Er einem Menschen Vergnügen bereitet. Dies wird in der Torah auch als "die Erfüllung der Torah um ihrer selbst willen" oder "der vollständige Dienst" gekennzeichnet.

Nur auf die Art und Weise, dass ein Einzelner nicht an sich selbst denkt, sondern viel mehr ausschließlich an den Schöpfer, verdient er ein Leben in Erfüllung. Bevor eine Person dieses Stadium der Reinheit erreicht, denkt sie noch hauptsächlich an sich; während dieser Zeit hat sie die Freiheit der Wahl. Auf dieser Stufe hat ein Mensch die Option, aus vielen vorhandenen Wegen und Methoden zu wählen, um die Reinigung "seines Willens und seiner Gedanken" zu verstärken und sich durch diese Methode vor dem Absturz zu schützen. Der Schöpfer sendet dem Individuum absichtlich Störungen und Ablenkungen, damit er sie überwinden möge, damit er erstarkt, um ein Gefühl der Vollständigkeit und der innerer Ruhe zu erreichen.

 

5) Die Reinigung des Körpers bedeutet "die Fähigkeit (absichtlich) zu empfangen, um zu
geben", dass er (der Körper) nicht an sich denkt, jedoch an das Gute seines Schöpfers, was "für den Himmel wirken" genannt wird. Dies allein wird "die Erfüllung der Torah und der Mitzvot" genannt. Dieser Prozess der Reinigung des Körpers (der Wünsche) wird als "wir sollten tun", und das Empfangen der Vervollkommnung wird als "wir sollten verstehen" gekennzeichnet.

In der ganzen Schöpfung gibt es nur den Schöpfer und sein Geschöpf, den Menschen. "Mensch" bezieht sich auf den inneren Menschen, seine "Wünsche und Gedanken", nicht auf seinen physischen Körper. Die spirituelle Welt besteht aus reinem Willen und reinen Wünschen ohne physische Körper. In der spirituellen Welt wird der Wille als "Körper" oder "Gefäß der Seele" bezeichnet. Das Vergnügen, das den Willen füllt, wird der "Schöpfer", "das Licht" oder "die Seele" genannt. Außer diesen zwei Bestandteilen existiert in der gesamten Schöpfung nichts weiteres.

Der Schöpfer erschuf einen egoistischen Willen, der ausschließlich Vergnügen empfangen möchte. Dieser egoistische Wille ist jedoch sehr begrenzt und nicht fähig, eine immerwährende Vollkommenheit zu empfangen, denn im gleichen Augenblick, da der Wille mit dem Licht des Vergnügens gefüllt wird, wird er durch das Vergnügen ausgelöscht, und ohne den Wunsch nach Vergnügen wird das Vergnügen nicht gefühlt. Jedoch ist es unmöglich ohne das Gefühl des Vergnügens zu leben, sonst würde das Leben wie der Tod sein. Folglich muss ein erschaffenes Wesen immer wieder neue Wünsche produzieren, um sie zu erfüllen.

So läuft ein Einzelner ständig dem Vergnügen hinterher, als wäre es das Licht des Lebens. Dennoch erfasst er das Vergnügen nie wirklich. Wenn solch eine Person nicht einen neuen Wunsch erwecken kann, um sich zu beleben, stirbt sie. Folglich wird der Wunsch, Vergnügen in einer direkten, egozentrischen Form zu empfangen, wie es für uns normal und bekannt ist, niemals ein wirkliches Vergnügen auf die Person übertragen.

Da es das Ziel des Schöpfers war, seinen Geschöpfen Vergnügen zu bereiten, erschuf Er innerhalb von uns den Willen, das Verlangen zu empfangen. Jedoch um das unendliche g-ttliche Vergnügen zu empfangen, sollte dieses Verlangen folgendermaßen ausgerichtet werden:

a) Das Verlangen sollte sich nicht zu der Zeit vermindern, während das Vergnügen empfangen wird.

b)Der Mangel an Vergnügen sollte auch bestehen bleiben, wenn die Person mit Vergnügen und Freude gefüllt wird, und ein Individuum sollte konstant dazu in der Lage sein, sein Verlangen zu erhöhen und ihn zu erfüllen, ohne seinen Wunsch nach mehr Vergnügen zu verlieren.

c) Das Verlangen sollte so stark ansteigen, dass eine Person in der Lage sein sollte, die größten Vergnügen des Daseins, in einer vollständigen und ewigen Form zu empfangen, ohne mit nur einem temporären, momentanen Vergnügen gefüllt zu werden.

Um dieses Niveau der Freude, des Vergnügens zu erreichen, muss in der Person ein anderer Mangel vorhanden sein, als der Mangel an Vergnügen. Folglich gab der Schöpfer einem Menschen eine viel größere Fähigkeit, als nur Vergnügen zu empfangen, nämlich die Fähigkeit, den Schöpfer wahrzunehmen, der Quelle aller Vergnügen. Von diesem Zustand des Wahrnehmens des Schöpfers an, dem Spender aller Vergnügen, beginnt eine Person damit, sich dafür zu schämen, sich nur zu wünschen Vergnügen zu empfangen, bis sie anfängt, seine Natur zu hassen und sich zu wünschen einen "Willen zu schenken" zu besitzen, so wie der ihres Schöpfers.

Jedoch, da der Schöpfer keinen Mangel hat und eine Person nichts besitzt was sie dem Schöpfer geben könnte, ändert sie ihren natürlichen Willen nach Vergnügen in eine andere Form. Sie möchte nur unter der Bedingung Vergnügen empfangen, wenn ihr Empfangen des Vergnügens dem Schöpfer auch Vergnügen bereitet. So empfängt eine Person ständig Vergnügen, und schenkt ebenso ständig Vergnügen.

Diese Form des Empfangens erhebt einen Menschen auf die Stufe des Schöpfers, weil er ein Geber wird, so wie der Schöpfer. Der Wille zu geben, den die Person erwirbt, wird nicht auf seine Fähigkeit zu empfangen begrenzt, weil sein Wille zu geben völlig davon abhängt wie groß der Schöpfer in seinen Augen ist. Da die Größe des Schöpfers keine Grenzen hat, kann eine Person sich grenzenlos darin steigern seinem Schöpfer zu geben, ebenso unendlich, erhöht sich das daraus resultierende Empfangen von Vergnügen.

Das Empfangen des Vergnügens durch seinen Willen zu empfangen wächst ständig, denn ohne Vergnügen zu empfangen, kann er seinem Schöpfer nichts geben.

Er empfängt Vergnügen, indem er seinem Schöpfer Vergnügen bereitet, und dieses Vergnügen hängt von der Größe des Schöpfers in seinen Augen ab.

Daraus folgt, dass der Einzelne durch das Ausrichten seines Wunsches zu empfangen, mit dem Ziel dem Schöpfer Vergnügen zu bereiten, sich von seiner persönlichen Stufe zu der des Schöpfers erhebt, und wie der Schöpfer Selbst wird. Durch diesen Prozess wird das vollständige Ziel des Schöpfers, weshalb er die Welt erschuf, enthüllt, denn der einzige Grund der Schöpfung besteht darin, den Menschen in diesen Zustand zu bringen.

Der Prozess der Umwandlung (Transformation) von "die Vergnügen nur für sich selbst zu wünschen", in ein, "nur dem Schöpfer Vergnügen zu schenken", wird "Reinigung des Körpers" genannt, denn in den spirituellen Angelegenheiten ist der Wille der Körper. Der physische Körper hat keine Bedeutung, weil er nur animalisches Material ist, jedoch wird der Wille innerhalb des Körpers der tatsächliche "Körper" genannt. Wie kann ein Mensch seinen Willen um zu empfangen umwandeln, wenn dies doch sein natürlicher Zustand ist? Wie sollte dies ohne irgendeine äußere Kraft möglich sein, als mit des Menschen Wunsch nach Vergnügen, damit er seinen Willen um zu empfangen ändern wird, der einzige Wille, der im Menschen vorgefunden wird?

Diese Fragen sind nötig, um zu verstehen, wie die gesamte Welt zwei Stadien durchläuft, um Ihr Ziel, welches ein "vollständiges Vergnügen und ewiges Wissen, dass dem des Schöpfers ähnlich ist", zu erreichen:

Stufe 1- Korrektur des Willens des Menschen.

Stufe 2- Vergnügen empfangen, was die ursprüngliche Absicht des Schöpfers war.

Das Stadium des zu korrigierenden Willens enthält eine Kette von kleinen Korrekturen. Die Tätigkeit des Korrigierens wird "Mitzvah" genannt. Nachdem der Wille korrigiert ist und in den Zustand gebracht wird, um zu empfangen, um dem Schöpfer Vergnügen zu bereiten, empfängt eine Person ein Vergnügen, welches das "Licht" oder "Torah" genannt wird. Folglich wird das Stadium, in dem eine Person seinen Willen instandsetzt, "der Weg der Torah" genannt, und das Stadium, in dem eine Person die Vergnügen zum Wohle der Schöpfung empfängt, als "ein Leben der Freude und der Ruhe" oder "Torah" bezeichnet.

Auf die Frage, wie man den Körper korrigiert, steht geschrieben: "So ist der Weg der Torah: Brot und Salz solltest Du essen, Wasser in Maßen sollst Du trinken, auf dem Boden sollst Du schlafen, ein Leben des Leidens sollst Du leben, und für die Torah sollst Du arbeiten. Wenn Du dies glücklich tust, bist Du gut, und Du wirst Gutes haben. Glücklich wirst Du in 'dieser Welt' sein, und glücklich wirst Du in 'der kommenden Welt' sein." Hieraus wird klar ersichtlich, dass diese Welt "das Stadium des Korrigierens des Willens zu empfangen" ist, und die "kommende Welt" das Empfangen des Vergnügens, mit einem vollständigen, korrigierten Willen ist.

Hieraus leiten sich folgende Fragen ab: "Was ist der Unterschied zwischen der Torah und allen anderen Wissenschaften wie Physik, Chemie, Mathematik und weiteren Wissensgebiete die kein Leid benötigen, sondern nur etwas Anstrengung, um sie zu verstehen? Warum benötigt die Torah beides, die Bemühung und auch das Leiden?"

Die nächste Frage ist: "Möglicherweise werde ich "in der kommenden Welt" Gutes haben, aber in dieser Welt, die ich mir selbst beschneiden soll, wie können da die Weisen sagen: "Glücklich wirst Du in dieser Welt sein?"

 

6) Der Grund für das Reinigen des Körpers ist, dass ein Einzelner dazu angelernt werden sollte, nicht für sein eigenes Vergnügen zu empfangen. Sogar bei den zulässigen und notwendigen Angelegenheiten, um den Körper aufrechtzuerhalten wie Essen, Trinken und Schlafen, sollte er sich von jedem Vergnügen befreien, bis er buchstäblich ein Leben im Schmerz lebt.

Dann, nachdem er daran gewöhnt worden ist, und es keinen verbliebenen Wunsch mehr nach Vergnügen in seinem Körper gibt, kann er für die Torah und die Mitzvot arbeiten, um seinem Schöpfer Vergnügen zu bereiten, und dieses wird "zu seinem eigenen Wohle" genannt. Wenn er diese Stufe erreicht hat, verdient er es, ein Leben zu schmecken, welches mit Güte gefüllt wird, mit all dem Guten ohne irgendeine Beimischung von Leid, einem Leben, dass in die Arbeit für die Torah und die Mitzvot "um ihrer selbst willen" eingebettet ist.

Aus diesem Grund steht geschrieben: "Schmecket und Sehet, denn der Schöpfer ist gut", dieses ‚Schmecket' benennt den Geschmack der Arbeit für die Torah und die Mitzvot "um ihrer selbst willen", und das ‚Sehet' meint das Wahrnehmen des Sinnes der Schöpfung, der daraus besteht "Seinen Geschöpfen Gutes zu geben, denn es ist die Natur des Schöpfers, Gutes zu tun". Dann ist man in dem vom Schöpfer geschenkten Leben glücklich, und für solch einen Menschen ist die Schöpfung lohnend.

 

7) Daraus erkennen wir zwei Stufen der Miteinbeziehung in Torah und Mitzvot:

Stufe A - "Weg der Torah": Die Periode der Vorbereitung, in der ein Mensch seinen Willen zu empfangen korrigieren muss, seine Arbeit für die Torah und die Mitzvot "nicht um ihrer selbst willen" ausführt, er mehr oder minder noch eine Mischung seiner eigenen Vergnügen und Motive darstellt. Dies kommt daher, dass der Mensch seinen Willen noch nicht von den Eitelkeiten und Einbildungen dieser Welt reinigen konnte. Auf dieser Stufe muss er "ein schwieriges Leben der Arbeit in Torah" durchleben.

Stufe B - "Ein Leben des Vergnügens und der Harmonie": Dieses Stadium tritt auf, nachdem der Mensch den "Weg der Torah" durchgeführt und seinen Willen gereinigt hat, was ihn befähigt die Torah und die Mitzvot "um ihrer selbst willen" zu erfüllen, um dem Schöpfer Vergnügen zu bereiten. Nun ist er zu einem "Leben der Freude und Harmonie gekommen", welches das hinter der Schöpfung liegende Ziel ist, da es Sein Wille ist "Seinen Geschöpfen Gutes zu schenken". Diese Leben des Guten ist das seegensreichste und freigiebigste Leben "in dieser Welt" und in der "kommenden Welt".

 

8) Dies ist der Unterschied zwischen Torah und anderen Weisheiten: In anderen Weisheiten muss eine Person nicht ihren Willen zu empfangen reinigen, alleine die Bemühung genügt, Meisterschaft und Erfolg zu erzielen, so wie es mit allem in der körperlichen Welt der Fall ist. Der Sinn und Zweck anderer Weisheiten liegt darin das Wissen und die Konzepte des entsprechenden Wissensgebietes zu kennen und zu verstehen, was auch dem Vergnügen entspricht, das sich aus solch einer Wissenschaft ableitet. Jedoch um dem Leben eines Einzelnen das Gute zukommen zu lassen und ihn zu der Vollkommenheit zu bringen, für die er erschaffen wurde, um ihm zu ermöglichen Perfektion und immerwährende Freude zu empfangen, muss er seinen Willen zu empfangen korrigieren.

Der Sinn und Zweck der Arbeit für die Torah und die Mitzvot ist, eine Person so vorzubereiten, damit sie bereit ist, all das Gute zu empfangen, das vom Schöpfer beabsichtigt ist; denn Er möchte "Seinen Geschöpfen Gutes schenken". Dieses Gute ist nicht nur für "die kommende Welt" vorgesehen, sondern ebenso für diese Welt. Folglich muss eine Person ihren Willen reinigen, um von ihrem Schöpfer in ihrer Lebenszeit empfangen zu können. So lange ein Mensch während seines Lebens in dieser Welt nicht seinen Willen restauriert hat, muss er auf diese Welt zurückkommen, bis er in einer seiner Inkarnationen seinen Willen korrigiert und das Ziel der Schöpfung erreicht.

 

9) Deshalb kommt ein segensreiches, erfülltes Leben in dieser Welt nur auf denjenigen, der den "Weg der Torah" vollendet hat, der alle Schmerzen, Kämpfe und Schwierigkeiten durchlebte, die für den "Weg der Torah" spezifisch sind. Erst nachdem solch einer diese Periode von "nicht um ihrer selbst willen" durchlebt und beendet hat, eine Lebenszeit der Leiden und der Schwierigkeiten, verdient er ein gutes, reichhaltiges Leben "in dieser Welt" und in der "kommenden Welt".

 

10) Das Leben wurde unmittelbar in vollständiger Vollkommenheit erschaffen, einschließlich dem Leben in dieser Welt, in ihrem Zustand der absoluten Güte. Der Schöpfer erschuf den Menschen in seinem endgültigen ewigen Zustand, von Beginn an mit Freude und Vollkommenheit gefüllt. Damit jedoch ein Mensch einen freien Willen haben und mit sich selbst kämpfen könne, um die Perfektion zu erreichen, lässt der Erschaffer diesen Zustand der Vollkommenheit so lange außer Betracht, bis ein Mensch seinen Willen in dieser Welt gereinigt hat.

 

11) Dennoch waren die Weisen des Talmud hinsichtlich der Stufen "des Weges der Torah" barmherzig, denn allein schon das Lernen der Torah, sogar ohne (bewußt) seinen Beweggrund zu ändern, bringt einen Menschen zu einem "um ihrer selbst willen", da das Licht, welches in der Torah ist, den Menschen korrigiert. Hieraus ersehen wir, dass sie die Mittel änderten, um das Ziel der Schöpfung mit einer viel einfacheren Methode zu erreichen.

Die Weisen des Talmud machten es einfacher, die Wahrheit zu erreichen, anstelle der Leiden gaben sie uns eine andere Methode, den Körper (den Willen) zu reinigen: "Das Licht innerhalb der Torah", damit es die Stärke hat, einen Menschen zu korrigieren und ihn dazu bringen möge, "um ihrer selbst willen" zu lernen. Dies bedeutet, dass es ausreichend ist, die Torah "nicht um ihrer selbst willen" zu studieren, denn das Licht, das in der Torah ist, wird einen Menschen perfektionieren, bis er einen reinen Willen hat, mit dem er in Torah arbeiten kann, um seinem Meister Vergnügen zu bereiten, um "ihrer selbst willen zu lernen."

 

12) Die Torah mit Nebengedanken zu erlernen bedeutet dass ein Mensch:
a) - an den Schöpfer glaubt
b) - an die Torah glaubt
c) - an eine Belohnung oder an eine Bestrafung glaubt
d) - für die Torah arbeitet, weil der Schöpfer es so befohlen hat
e) - mit der gleichen Tätigkeit des Studierens sich selbst, und genau so dem Schöpfer Vergnügen bereiten möchte, und glaubt, auch so eine Belohnung zu erhalten.
Jedoch wenn ihm nach der Arbeit bekannt wird, dass er nicht seine Belohnung empfangen wird, bedauert er seine ganze Mühe.

Eben gemäß dieser Nachsichtigkeit erlauben es die Weisen in Torah "nicht um ihrer selbst willen" zu arbeiten, anstatt aus Leid zu lernen. Sie taten dies nur, weil man "durch Lernen nicht um ihrer selbst willen, zu einem Lernen um ihrer selbst willen kommt" und jede mögliche Arbeit für irgend einen anderen Zweck ausschließt. Denn ursprünglich, vor der Nachsicht der Weisen des Talmud war es verboten, "nicht um ihrer selbst willen" zu lernen, sondern es war nur zulässig, nach einem Erreichen der Stufe "um ihrer selbst willen" zu studieren.

Die Weisen des Talmud ermöglichten es nur, in der Torah "nicht um ihrer selbst willen" zu arbeiten, wenn man als Ziel hatte, den Willen umzuwandeln. Denn nur zu diesem Zwecke erließen sie die Anordnung, dass die Torah selbst ein Medium sein solle, einen Menschen instandzusetzen, anstelle sich selbst abzulehnen. Folglich gilt, dass während der Zeit des Lernens ein Mensch nicht gezwungen ist, zu verstehen, was in den Schriften der Kabbala geschrieben steht, eher sollte diese Arbeit dem Umwandeln, der Transformation seines Willens und seiner Gedanken dienen. Nur wenn die Absichten und die Gedanken einer Person wahrhaftig sind, wird das Licht der Torah ihren Willen wandeln. Die Weisen verordneten die Torah als Medium nur unter der Bedingung, dass ein Mensch die Absicht hat, sich während der Zeit des Lernens zu restaurieren, zu verbessern. Nur in dieser Form erlaubten sie, die Torah "nicht um ihrer selbst willen" zu studieren!

Wenn jedoch ein Mensch noch nicht an den Schöpfer und an die Torah glaubt und mit Zweifeln lebt, kann er das "um ihrer selbst willen" nicht erreichen, denn das Licht der Torah besteht nur für diejenigen, die glauben. Die Größe des Lichtes der Torah kommt entsprechend des Glaubens an die Torah. Folglich empfängt eine Person ohne Glauben "Dunkelheit" anstelle von "Licht". Ohne Glauben ist der einzige Zweck der Torah die Suche nach dem Verstehen und der Klugheit. Das intellektuelle Verständnis ist dann des Lernenden Vergnügen, und er hat keine Absicht, sich umzuwandeln oder eine Enthüllung des Schöpfers zu erreichen, den wahren Sinn seiner Geburt und seines Daseins zu erfassen.
Im Wesentlichen wird er vom Lernen der inneren Torah abgestoßen. Diese Form des Studierens bringt ihm nur mentale Kraft und einen Wunsch, sein Wissen in den Augen anderer zu zeigen. Alle diese Resultate werden "Dunkelheit" genannt.

 

13) Jemandem, der vollkommenen Glauben verdient, ist garantiert, dass, selbst wenn er die Torah "nicht um ihrer selbst willen" erlernt, durch das Licht der Torah erleuchtet wird. Ohne zuerst Selbstablehnung zu praktizieren, oder ein Leben der Enthaltung auszuüben, wird er es verdienen zur Torah "um ihrer selbst willen" zu gelangen. Daraus resultiert ein Leben der Seligkeit in dieser und der kommenden Welt.

Deshalb, wenn ein Mensch, der mit wechselnden Motiven studiert wahrnimmt, dass entsprechend der Menge die er bereits gelernt hat, er schon seit langem das Niveau des "um ihrer selbst willen" erreicht haben müsste, sollte er wissen, dass dies von seinem Mangel an Glauben abstammt. Für denjenigen der Torah "nicht um ihrer selbst willen" lernt, hängt die Umwandlung zum "um ihrer selbst willen" vom Licht ab, welches er aus der Torah entnimmt, das ausschließlich von der Menge seines Glaubens abhängig ist.

 

14) Das Niveau des Glaubens einer Person ist durch seine Arbeit in Torah erkennbar. Wenn solch einer mit vollkommenem Glauben glaubt, dass die Torah ihm "das Leben" bringt, wird er ihr seine ganze vorhandene Zeit widmen.

 

15) Deshalb kann nur ein Mensch der weiß, dass er das rechte Maß an Glauben an den Schöpfer und in seine Torah verrichtet hat, erwarten, dass seine Arbeit in Torah "nicht um ihrer selbst willen" in ein "um ihrer selbst willen" gewandelt wird. Nur zusammen mit diesem Glauben transformiert ihn das Licht der Torah und bringt ihn zum Licht des Schöpfers, das ihn in Richtung des Guten verändert.

Der Mangel an Glauben, während man in der Torah arbeitet, kehrt das Licht zur Dunkelheit um; die Torah, die der Bringer des Lebens ist, wird zum Bringer des Todes. Solch ein Schüler erarbeitet sich nur das einfache Verständnis der Torah, ihm ermangelt es am Wunsch, die innere Torah, das wahre Licht der Torah begreifen zu wollen. Folglich sollte solch eine Person in erster Linie ihren Glauben vervollständigen.

 

16) Folglich, wenn ein Mensch in Torah arbeitet, weil er an die Gegenleistung, eine Belohnung glaubt, und dennoch sein eigenes Interesse zusammen mit seiner Absicht, seinem Erschaffer Vergnügen zu bereiten kombiniert, wird das Licht der Torah ihn verwandeln und "zu ihrer selbst willen" bringen. Obwohl er noch nicht in der Lage ist, ausschließlich für das Ziel des Schöpfers zu streben, wird es so betrachtete, dass die Zeit die er für das Lernen aufwendet, ihn vervollständigt. Dies wird "Lernen zum Wohle der Erfüllung der Mitzvah durch das Lernen der Torah" genannt.

Wenn sich jedoch ein Mensch in Torah "nicht zum Wohle der Erfüllung der Mitzvah durch das Studieren der Torah" abschuftet, das heißt, nicht um sich selbst zu korrigieren, sondern vielmehr um sich ein Vergnügen zu bereiten, dann kann er sich als "Gelehrter", oder als ein "Rabbi" bezeichnen lassen, damit er prahlen oder sein Ego befriedigen kann, seine Torah wird somit eine "Droge des Todes". Das Licht der Torah ist zur Dunkelheit geworden, die nicht in der Lage ist, das Licht der Torah zu ertragen, seine Innerlichkeit - die Weisheit der Kabbala.

 

17) Folglich muss ein Mensch zuerst einen Glauben an seinen Schöpfer erwerben, an Seine Obhut der Belohnung und der Bestrafung, das bedeutet, dass der Schöpfer eine Belohnung zahlen wird, und dass Seine Belohnung sein wird, dass der Mensch mehr Glauben für seinen Erschaffer empfangen wird. Dies sollte die Absicht eines Menschen sein, noch vor dem Studieren: das Licht der Torah zu verdienen und zu einem Studieren der Torah "um ihrer selbst willen" zu gelangen. Es gibt keinen besseren Rat um Glauben zu erreichen, als sein Herz und seinen Verstand während des Lernens in Richtung des Glaubens an den Schöpfer zu lenken.

Also, wenn ein Mensch wahrnimmt, dass er eine schlechte Neigung besitzt, nämlich seinen Wunsch, nur zu empfangen, dann ist die einzige Lösung die Torah zu studieren. "Torah lernen" bedeutet ein Lernen zu dem Zwecke, weshalb uns die Torah gegeben wurde: Uns Gutes zu tun. Wenn eine Person nur intellektuelle Konzepte zu ihrer eigenen Freude erwirbt, erlernt sie keine Torah, sondern nur Kenntnisse. Das Wort "Torah" verweist auf das "innere Licht in der Torah, dass uns zum Guten bringt" , das den Menschen zu seinem Schöpfer führt, will sagen, zu einer Enthüllung seines Schöpfers. Daraus folgt, dass die korrekte Art des Studierens zwei Dinge mit sich bringt: 1) einen Glauben 2) das Niveau des "um ihrer selbst willen".

 

18) Jeder Mensch hat die Fähigkeit sich selbst zu korrigieren, denn der gleiche Schöpfer der die schlechte Denkart und Mentalität gemacht hat erschuf ebenso die Torah um dies in Ordnung zu bringen. Deshalb besitzt die Torah die Kraft den Wunsch der in einer Person ist zu richten, die üble Gesinnung. Derjenige, der in Torah arbeitet und nicht darin erfolgreich ist seine schlechten Gedanken zu korrigieren, war zu träge und teilnahmslos gewesen, er hat entweder nicht die genügende "Menge an Bemühungen" geleistet oder die "Qualität der Anstrengungen" war zu gering.

"Die Menge der Bemühung" wird durch die Menge der vorhandenen Zeit festgelegt, die eine Person für das Studieren der Torah aufwendet.

"Die Qualität der Bemühung" wird dadurch bestimmt, wieviel seines Verstandes und Herzens ein Lernender während der Zeit seiner Studie einbringt, um das Licht der Torah zu verdienen, das einer Person den Glauben bringt. Wenn er in Torah arbeitet, ohne irgendeine Absicht, sich während der Zeit des Studierens zu korrigieren, entfernt dies seinen Verstand vom Glauben, denn er möchte nur den Text verstehen. Der Hauptfaktor ist seine Qualität der Bemühung, weil die schlechte Neigung dem Erwerben von Klugheit nicht entgegen wirkt. Wenn jedoch ein Mensch die Absicht hat, seine schlechte Gesinnung zu töten, dann wird in ihm seine gesamte Natur aufsteigen und sich störend einmischen, ihn am Denken an die Korrektur zu hindern. Folglich sollte eine Person hauptsächlich seine Qualität der Bemühung verstärken.

Nur entsprechend dem Grad, den ein Mensch wahrnimmt, dass seine Neigung schlecht ist, und sie ihm nicht erlaubt, Gutes und Vollkommenheit bis zu dem Grad zu erreichen, dass er seine Natur hasst, die ihm nicht erlaubt, seinen Schöpfer zu erreichen, nur genau bis zu diesem Grad wird er in der Lage sein, sich selbst während der Zeit des Studierens zu korrigieren.

 

19) Im Talmud wird geschrieben, dass derjenige der in der enthüllten Torah fünf Jahre gearbeitet und nicht das Niveau "um ihrer selbst willen" erreicht hat, es niemals erreichen wird. Deshalb, wenn es für eine Person am Anfang sehr schwierig ist in der enthüllten Torah zu arbeiten, ist es besser, dass er die Weisheit der Kabbala mit einbezieht, denn in der enthüllten Torah wird er nur die relevanten täglichen Gesetze erlernen. Dies ist nicht so, weil es einfacher wäre, die Weisheit der Kabbala zu studieren als die Weisheit der enthüllten Torah, jedoch ist es durch das Lernen der Kabbala einfacher das Licht der Torah hervorzuholen, das eine Person korrigiert.

 

20)Weshalb ist eine Person verpflichtet das Lernen der enthüllten Torah zu verlassen, nur bedeutende tägliche Gesetze zu studieren, nur um den Rest der Zeit in die Kabbala mit einbezogen zu werden?

 

21)Die Torah wird nur durch "Furcht vor dem Schöpfer" und "Erfüllung der Mitzvot" erreicht.

 

22) Der Sinn des Lebens ist die schlechte Neigung zu bekämpfen. Der Vermittler um dies zu vollenden, ist die Absicht uns während des Erlernens der Torah zu korrigieren. Die Kabbala-Bücher sprechen wie die enthüllte Torah, so wie in der Tat alle Bücher der Torah, ausschließlich von der Enthüllung des Erschaffers gegenüber seinen Geschöpfen. Aus diesem Grund bezeichnet man die Torah als "die Namen des Schöpfers". Entsprechend dem Niveau, wie eine Person die Torah begreift, das heißt, wie der Schöpfer sich ihr enthüllt, wie die Person den Schöpfer wahrnimmt, auf diesem Niveau kennzeichnet sie Ihn mit einem Namen.

Alle Schriften wurden von solchen Menschen verfasst, die den Schöpfer verstanden haben. Sie übermittelten ihr Wissen in den unterschiedlichsten linguistischen Stilen: die Sprache der Kabbala, die Sprache der Torah und der Propheten, die Sprache der Aggada (Legenden) und die Sprache der Halacha. Jedoch in welchem sprachlichen Idiom auch immer, sie beschrieben was sie in den Höheren Welten erfassten, das ist, wie sie den Schöpfer wahrnahmen. In dieser Hinsicht gibt es keinen Unterschied zwischen diesen Ausdrucksarten. Auf diese Weise empfing auch Moses die Torah. Er verdiente ein Verständnis vom Schöpfer von allen Höheren Welten, meinend, ein vollständiges Wissen wie sich der Schöpfer dem Menschen offenbart, und er verfasste die Torah vom Schöpfer, so wie danach alle unterschiedlichen Wege des Verstehens des Schöpfers unsere heiligen Bücher hervorbrachten. Sie alle wurden von Menschen geschrieben, die den Schöpfer erfassten, und sie verfassten, was sie empfanden in der Torah, den Propheten, den Schriften, in der Haggada und im Talmud. Zusammen werden diese Schriften Torah genannt, da sie alle durch göttliche Enthüllung von Menschen geschrieben wurden.

Die enthüllte Torah bespricht auf einem niedrigen, einfachen Niveau banale, irdische Dinge wie Diebstahl, Schädigungen sowie andere Buß-Gebote. Es ist nicht einfach, in diesen Angelegenheiten eine göttliche Offenbarung zu entdecken.

Deshalb ist es schwierig, den Geist eines Menschen auf den Schöpfer zu lenken, zum Zwecke seines Lernens, nämlich, den Glauben zu verdienen während man sich in diese Gesetze vertieft. Folglich wenn nach fünf Jahren des Lernen der enthüllten Torah eine Person sich nicht korrigiert hat, zwingt ihn die Torah selbst, die aufgedeckte Torah zu verlassen und sich stattdessen um die Weisheit der Kabbala zu bemühen. In der Kabbala ist es viel einfacher das Licht der Torah zu extrahieren und seine Gedanken und sein Herz auf den Schöpfer auszurichten sowie auf den Zweck seines Lernens. Die Weisheit der Kabbala spricht offen und klar von den Handlungen des Schöpfers.

 

23) Im Talmud selbst steht geschrieben, dass wenn ein Mensch den Grad des "um ihrer selbst willen" nicht innerhalb von fünf Jahren des Studiums der Torah erreicht, der Grund dafür im Mangel an Absicht in seinem Herzen und nicht im Mangel an Eignung oder Fähigkeit liegt. Die Torah erfordert keine Fertigkeit, nur wahre Absicht des Herzens. Nur in Übereinstimmung mit dem Verlangen, sich selbst zu korrigieren, wird die Torah den Menschen erleuchten. Die Weisen bestimmten, dass fünf Jahre Studium eine ausreichende Zeit ist, das Niveau des "um ihrer selbst willen" zu erreichen, aus diesem Grund wird man verpflichtet direkt zum Studium der Kabbala überzugehen, um das Niveau des "um ihrer selbst willen" erreichen zu können.

 

24) Jeder Mensch ist verpflichtet, die enthüllte Torah zu studieren, um die praktischen Gesetze zu kennen. Dies ist möglich durch ein Studium der zusammengefassten, gekürzten Ausgabe. Rabbi Yosef Karo beschrieb die Halacha in einer kürzeren Form im "Shulchran Aruch", da er die Kabbala bei dem Kabbalist Ari Za"l studierte und erkannte, dass der Prozess der Erhellung der Halacha uns keine Zeit zum Studium der Kabbala lässt.

 

25) Es folgt dann, dass eine Person die Kabbala in zwei Fällen nicht studieren muss:

Erstens, wenn sie die Torah "gemäß Halacha" erfüllt, was bedeutet "um ihrer selbst willen", um dem Schöpfer Freude zu bereiten, so wird sie automatisch das Licht der Torah empfangen, ohne jede äußerliche Hilfe durch Bücher.
Zweitens, wenn sie noch keine fünf Jahre dem Studium der enthüllten Torah gewidmet hat, so hat sie noch Zeit, den Grad des "um ihrer selbst willen" zu entwickeln.

Wenn eine Person jedoch mehr als fünf Jahre lang die Torah "nicht um ihrer selbst willen" studiert, warnt der Talmud davor, dass sie den Grad des "um ihrer selbst willen" nicht erreichen wird. An diesem Punkt muss sie die Kabbala studieren, weil es während der Zeit, in der sie die Kabbala studiert, einfacher ist, ihr Herz zum Schöpfer zu bringen, es wird ihr helfen, Spiritualität zu erlangen.

 

26) Deshalb ist die Bedeutung dessen, was im Talmud geschrieben steht (dass der Mensch sich mit der enthüllten Torah füllen soll), dass er entweder um ihrer selbst willen lernt, oder dass er die fünf Jahre Studium noch nicht abgeschlossen hat. Aber der heilige Ari Za"l schreibt, dass es in unserer Zeit nur durch das Studium der Kabbala dem Menschen möglich ist, sich zu korrigieren und das Ziel zu erreichen, für das er geboren wurde, und dass es nicht nötig ist, zuvor fünf Jahre lang zu studieren, sondern dass er unmittelbar beginnen sollte, die Kabbala zu studieren.

Der Schöpfer schuf den Menschen mit einem Willen Freude zu empfangen. Wenn er seinen Willen benutzt, für sich selbst zu empfangen, zu seinem eigenen Vergnügen, verbirgt sich der Schöpfer vor ihm. Wenn er stattdessen seinen Willen benutzt, zu empfangen um seinem Schöpfer zu geben, so enthüllt Sich der Schöpfer diesem Menschen.

Der Wille zu empfangen wird als ein "schwarzer Punkt" bezeichnet, da dieser Wille nicht in der Lage ist, Licht zu empfangen oder den Schöpfer zu empfinden. Deshalb wird der Mensch, wenn er lediglich Freude empfangen will bei seinem Lernen, nicht in die Gunst kommen, den Schöpfer zu empfinden, da der Schöpfer, was ihn betrifft, nicht gegenwärtig ist. Gemäß dem Grad, in dem er seinen Willen zu empfangen in eine Form des Gebens korrigiert hat, dehnt sich dieser schwarze Punkt aus und fängt an, Licht zu empfangen, was bedeutet, er füllt sich an mit einem Gefühl für den Schöpfer. Das Licht, das diesen dunklen Fleck füllt, wird die "Neshama" (Seele) des Menschen genannt.

Der Wille zu empfangen, der ihn befähigt, Licht zu empfangen, wird "Partzuf" (Aspekt) genannt, in der Bedeutung von "Partzuf" (Aspekt) als dem Willen zu empfangen, wenn er vervollständigt wurde mit der Absicht "zu empfangen um zu geben", dann wird dieser "um seiner selbst willen" genannt. Der ganze Aspekt beinhaltet "Kopf" und "Körper". Der "Kopf" enthüllt das gesamte Licht. Im "Körper" wird nur ein Teil dieses Lichtes empfangen, der besagte Aspekt entscheidet, wieviel Licht empfangen werden kann um dem Schöpfer Freude zu bereiten.

Alles das, was eine Person in dieser Welt und in der zukünftigen Welt empfindet, ist das Gefühl für den Schöpfer. Der Unterschied besteht darin, dass sie in der "zukünftigen Welt" nur den Erschaffer fühlt, der dem Menschen enthüllt wurde, und die Person in "dieser Welt" den Schöpfer in physischen Umkleidungen (Hüllen), vor dem Menschen verborgen, fühlt. "Diese Welt" wird nach dem benannt, was wir mit unserem unkorrigierten "Willen zu empfangen" fühlen. Die "zukünftige Welt" bezeichnet das Stadium, wenn der Mensch seinen "Willen zu empfangen" korrigiert hat. Die Weisheit der Kabbala lehrt den Menschen, wie er es erreichen kann, dass sich der Schöpfer dem Menschen enthüllt, und wie er von einem Gefühl "für diese Welt", "Glaube" genannt, zu einem Verständnis von "zukünftiger Welt", genannt "die kommende Welt", gelangen kann.

 

27) Wenn der Punkt des Willens zu empfangen eine Korrektur erfährt in ein Empfangen nicht für sich selbst, sondern um den Schöpfer zu beschenken, dehnt sich dieser aus, das heißt, er erwirbt zehn verschiedene Willen, um auf verschiedenen Wegen zu schenken. Diese zehn Willen werden "zehn Sefirot (Emanationen)" genannt. Demzufolge existieren in jedem spirituellen Partzuf (Wille zu empfangen um zu geben) zehn Sefirot (Emanationen): Keter, Chochmah, Binah, Chesed, Gevurah, Tiferet, Netzach, Hod, Yesod und Malchut. Die ersten drei Sefirot: Keter, Chochmah und Binah werden der "Kopf des Partzufs" genannt.

Alle Empfindungen, die ein Mensch hat, empfängt er mit dem selben Willen zu empfangen. Mit dem Willen um seiner selbst willen zu empfangen ist der Mensch jedoch in der Lage nur einen winzig kleinen Teil der Existenz zu verstehen, die er "meine Welt" nennt.

Wenn ein Mensch durch das Studium der Kabbala entscheidet, nicht länger von seinem Willen zu empfangen Gebrauch zu machen, sondern stattdessen den Willen mit der Eigenschaft zu geben erwerben will und diesen ausschließlich zu nutzen, so fängt er an, die wahre Existenz zu spüren, die ihn umgibt. Diese Existenz wird "die Enthüllung des Schöpfers" genannt.

Die gesamte Kabbala lehrt den Menschen, ein Gefühl für die wahre Existenz zu erlangen. Sie beschreibt die Enthüllung des Schöpfers vor dem Menschen. Sowohl die Enthüllung des Schöpfers vor dem Menschen als auch die Kabbala bestehen aus zwei Teilen:

"Verborgene Torah" - Das was in den ersten drei Sefirot enthüllt wird: Keter, Chochmah, Binah, oder im Kopf des Partzufs. Dieser Anteil enthält " Maaseh Mercavah" (den göttlichen Streitwagen) und "Maaseh Beraishit" (den Akt der Schöpfung) und darf allein durch Hinweise vom Meister an den Studenten enthüllt werden.

"Ta'amin der Torah" - Das was in den unteren sieben Sefirot des Gesichtes oder des Körpers des Gesichtes enthüllt wird, ist erlaubt zu lernen und eine große "Mitzvah" sie jedermann aufzudecken.

Wenn eine Person durch das Studium der Kabbala ihre erste Enthüllung des Schöpfers erlangt, dehnt sich ihr schwarzer Punkt aus und füllt sich mit höherem Licht. In ihrer Empfindung des Schöpfers schließt diese Erweiterung bereits zehn Anteile der zehn Sefirot ein, die Sefirot genannt werden, da sie Licht abgeben.

Dieses Partzuf, das aus dem Gefühl des Menschen für den Schöpfer heraus geboren wird, wird "Neshamah" genannt. Die Lichter, die im Körper enthüllt werden, werden "Ta'amin" oder "Ta'amei Torah" genannt. Die Belohnung für den Menschen, der sie empfängt, ist grenzenlos.

 

28) Der Wille des "schwarzen Punktes" zu empfangen wird "der Punkt dieser Welt" genannt, in dem die Person die Gegenwart des Schöpfers der Welt nicht spürt. Es existieren 125 Stufen der Enthüllung des Schöpfers, in deren jeder der Wille zu empfangen schrittweise korrigiert wird, bis der eigentliche Willen erreicht wird, der ausschließlich auf das Geben ausgerichtet ist, worauf hin der Schöpfer vollständig enthüllt wird. Die Stufen der Enthüllung werden "Welten" genannt. Von oben nach unten gibt es fünf Welten. Adam Kadmon, Atzilut, Briah, Yetzirah, Asiya. In jeder von ihnen existieren fünf Partzufim (Plural von Partzuf), in jedem Partzuf existieren fünf Sefirot. So gibt es im ganzen 125 Stufen der Korrektur auf dem Weg einen vollständig korrigierten Willen zu erlangen.

Die Stufe des oberen Kopfes am Ende der "Welt von Asiya" ist bereits in der "verborgenen Torah" enthalten, die verboten ist zu enthüllen, und der "Körper" der "Welt von Atzilut" ist in "Ta'amei ha Torah" enthalten, welche zulässig und angemessen ist, enthüllt zu werden.

 

29) Kabbalisten enthüllen nur das, was zulässig ist, enthüllt zu werden, und verbergen das, was untersagt ist zu enthüllen.

 

30) Demzufolge wird in allen Werken der Kabbala nichts von der "verborgenen Torah" erwähnt und sämtliche gedruckten Bücher enthalten nur "Taamei ha Torah", was eine große Mitzvah ist zu enthüllen In dem Umfang wie die oberen Lichter enthüllt werden, nimmt die Enthüllung des Schöpfers in der Welt zu. Dies wird das "Kommen des Messias" genannt. Die "verborgene Torah" wird nur unter genau festgelegten Bedingungen an Einzelne weitergegeben.

 

31) Warum ist die Ankunft des Messias von der Verbreitung der Weisheit der Kabbala an die Massen abhängig?

 

32) Wenn sich ein Mensch mit der Torah beschäftigt, um eine Belohnung zu erhalten, das bedeutet, dass er einen Ausgleich für seine Mühen vorwegnimmt, werden die Angst und Liebe zu seiner Arbeit

in der Torah und Mitzvot zu einem Medium um diese Belohnung zu erhalten. Seine Angst besteht darin, keine Belohnung zu erhalten; seine Liebe hängt vom Erhalten der Belohnung ab. Wenn er keine Belohnung erhält, so wird die Liebe aufhören.

Wenn ein Mensch sich in dieser Art verhält, so verwendet er die Torah nicht zu ihrem Zweck, denn der Schöpfer gab die Torah als ein Mittel, die schlechte Neigung des Menschen zu korrigieren und den letztendlichen Zweck der Schöpfung zu erreichen.

 

33)In Übereinstimmung mit dem was in Punkt 11 steht, ist es verboten, mit dem Studium der Torah "nicht um ihrer selbst willen" zu beginnen, mit der Absicht lediglich eine Belohnung zu erhalten. Es ist erlaubt sich nur dann mit der Torah zu beschäftigen, wenn sie als Zwischenstadium genutzt wird, um den Grad des "um ihrer selbst willen" zu erreichen. Dann kann das Licht der Torah ihn korrigieren "und ihn zum Guten bewegen", sodass er dem Schöpfer ähnlich werden kann. Nur unter dieser Bedingung wird sein Handeln des "nicht um ihrer selbst willen" als ein Zwischenstadium angesehen und wird ein Aspekt "der Welt von Asiya von Kedushah (Heiligkeit)" genannt.

Wenn jedoch sein Glaube nicht vollständig ist und seine Beschäftigung mit der Torah nicht aus dem Grund geschieht, den der Schöpfer von ihm verlangt, so wird ihm das Licht der Torah nicht enthüllt und anstelle von "Licht", Enthüllung des Schöpfers, erhält er "Dunkelheit", Verborgenheit des Schöpfers, und er betritt den Bereich von "Klippoth" (schlechte Schalen/Hüllen).

Dies bedeutet, wenn eine Person sich nur um ihr eigenes Wohl kümmert, geht die Heiligkeit der Torah hinüber zur Seite des Bösen, zu den "Klippoth".

 

34) Es existieren zwei Orot (Lichter) im Partzuf (Gesicht)

Or Chassadim (Licht des Schenkens) - die Absicht dem Schöpfer zu geben     

Or Chochma - Enthüllung des Schöpfers für den Menschen.

Die Bedingung um in den Verdienst der Spiritualität zu kommen ist, dass der Mensch "Or Chassadim" zu sich heranzieht, welches durch das Studium der Torah "nicht unter der Voraussetzung um eine Belohnung zu erhalten" bewirkt wird. Durch "Or Chassadim" zieht der Mensch "Or Chochmah" zu sich heran, dann wird ihm die Kraft von "Moshiach" enthüllt, das bedeutet "Moshech" (bringt ihn) von der Körperlichkeit zur Spiritualität. Deshalb hängt alles von seiner Beschäftigung mit der Torah "um ihrer selbst willen" ab, die ihn zu "Or Chassadim" führen kann, in welches das "Or Chochmah" gehüllt ist.

 

35) Zu der Zeit, wenn der Mensch spirituell entfernt ist, das heißt, die Torah noch "nicht um ihrer selbst willen" studiert, wenn er lernt mit der Absicht, dass sein "nicht um ihrer selbst willen" zu einem "um ihrer selbst willen" wird, dann wird der Schöpfer ihm helfen. Durch die Dunkelheit hindurch kann er dann zur Enthüllung des Schöpfers durch seine Kraft des "Moshiach" gelangen, der Fähigkeit ihn auf die Stufe des "um ihrer selbst willen" zu erheben.

Wenn die Bemühungen um die Torah jedoch "nicht um ihrer selbst willen" geschehen, es dem Menschen an Glauben fehlt und er nicht geeignet ist, zum Niveau des "um ihrer selbst willen" zu kommen, so wird im Menschen das Verlangen den Schöpfer kennen zu lernen nicht erweckt. Weil der Zweck seiner Torah nur auf ihn selbst ausgerichtet ist, so wird er mit der bloßen Körperlichkeit zufrieden gestellt sein. Da er nicht daran interessiert ist, "um ihrer selbst willen" zu lernen, so ist die Kraft des "Moshiach" nicht in der Lage, auf ihn einzuwirken, und sein Lernen wird rein physisch bleiben. Obwohl die Kraft des "Moshiach" den Menschen von der Körperlichkeit zur Spiritualität führt, geschieht dies nur, wenn sein Lernen "nicht um ihrer selbst willen" mit der Intention geschieht, zu einem "um ihrer selbst willen" zu führen.

Viele Menschen studieren die enthüllte Torah, und schaffen es dennoch nicht das "um ihrer selbst willen" zu erreichen, sie beginnen noch nicht mit dem Studium der Kabbala, welches sie zu dem "um ihrer selbst willen" führen kann, wie es geschrieben steht. Der Grund, warum sie nicht zur Torah "um ihrer selbst willen" kommen können, liegt nicht darin, dass es der Torah an Licht fehlt, welches sie zu diesem Niveau erheben kann, sondern darin, dass sie nicht die Fähigkeit haben, dieses Licht aus der Torah hervorzurufen.

 

36) Die Bedingung dafür, dass das "Or Chassadim" (Licht der Güte) zu der Person kommt, ist, dass sie die Torah nicht studiert, um eine Belohnung zu erhalten, sondern ausschließlich um ihrem Schöpfer Vergnügen zu bereiten. Die gesamte Zeit von Exil und Schmerz, die eine Person erleidet, geschieht nur um sie zu erwecken, so dass sie arbeitet um die Torah "um ihrer selbst willen" zu verdienen. Sobald sie dieses erwirkt, wird sie direkt "Or Chesed und Ahavah" verdienen (das Licht der Güte und des Glücks), das sie zur vollständigen individuellen Erlösung führt.

Die Menschheit als solche kann das Niveau des "um ihrer selbst willen" nur durch das Studium der Kabbala erreichen, da nur dieses wirksam ist jenen mit geringerem Intellekt zu helfen, da sämtliche Ebenen der Weisheit der Kabbala unmittelbar den Schöpfer beschreiben. Andererseits ist es sehr viel schwerer dieses Niveau mittels der enthüllten Torah zu erreichen, welches nur mit großen Mühen erreicht werden kann.

Demzufolge macht derjenige einen sehr schwerwiegenden Fehler, der glaubt die Kabbala zu studieren um die Welten, Sefirot, Engel, Partzufim kennenzulernen, genau wie jemand der Torah studiert nur um seinen Intellekt zu erweitern. Durch die Kabbala erreicht ein Mensch das Licht, dass ihn zum Guten bringt, dem "Or Mashiach" (dem Messias-Licht) welches einen Menschen zur Spiritualität und innerer Erlösung führt.

 

37) Es heißt, das man durch das Studium der Kabbala verrückt werden und die Erfüllung von Mitzvot aufgeben könnte. Diese Dinge passierten in der Vergangenheit, wenn die Menschen das Studium der Kabbala auf eine materielle, physische Weise betrieben und folglich alle Arten von seltsamen Vorstellungen in ihrem Bewusstsein verankerten.

Da die Schriften der Kabbala voll mit spirituellen Konzepten sind, sieht derjenige, der nicht in der richtigen Absicht studiert, in diesen spirituellen Vorstellungen alle Arten von physikalischen Erscheinungen. Demzufolge versuchen viele die Kabbala zu studieren und geben dies dann später ohne Erfolg auf.

Aus diesem Grund kann nur die wahre Art des Studiums der Kabbala, d.h. durch die Schriften des AriZa''l , durch die Schriften von Ashlag und nur durch authentische Lehrer dem Studenten Sicherheit geben, dass er die spirituellen Konzepte in der wahren, einfachen und klaren Form erfasst.

 

38) Warum wird das Bemühen um die Torah und die vollständige und wahre Hingabe, Torah "um ihrer selbst willen" genannt, und die Hingabe, die nicht angemessen ist, als "Torah nicht um ihrer selbst willen" bezeichnet? Wenn der Grund dafür darin besteht, dass derjenige, der die Torah studiert, verpflichtet ist, dem Schöpfer Freude zu bereiten, so sollten die wahre Art des Lernens "um Seiner selbst willen" anstelle von "um ihrer (der Torah) selbst willen" genannt werden?

 

39) Die Torah führt den Menschen zu einem spirituellen Leben, genannt "Chayim" (Leben). Wenn ein Mensch nicht die Absicht hat, die Torah "um ihrer selbst willen" für das Leben zu studieren, und "nicht um ihrer selbst willen" lernt, so wird dies Tod genannt. Demzufolge wird die Torah, die den Menschen zur Spiritualität führt, "Spender des Lebens" genannt, die Torah jedoch, die den Menschen nicht zur Spiritualität führt, als "Spender des Todes" bezeichnet.

 

40) Es steht geschrieben: "Ich habe gearbeitet und habe gefunden - glaube es; ich habe nicht gearbeitet und gefunden - glaube es nicht." Auf den ersten Blick ist dies schwer zu verstehen. Arbeiten bedeutet bemühen um etwas zu "erlangen, erreichen", wohin gegen "finden" erhalten ohne jegliches Bemühen beinhaltet. Wie kann es also heißen "ich habe gearbeitet und gefunden"? Denn, wenn es um Arbeit ginge, sollte es heißen "ich habe gearbeitet und ich habe erreicht" oder "ich habe gearbeitet und habe es verdient, aber nicht "ich habe gearbeitet und gefunden"?

 

41) Es steht geschrieben, dass wir den Schöpfer in der Torah finden; der Schöpfer verbirgt sich in der Torah. Sollte es dennoch nicht so sein, dass er sich in materiellen Dingen verbirgt und sich in der Torah enthüllt. Wie ist es aber zu verstehen, dass geschrieben steht, Hashem verbirgt sich gerade in der Torah? Es steht außerdem geschrieben, dass sich der Schöpfer verbirgt, solchermaßen, dass man zu Ihm beten muss, dass er sich enthülle. Warum versteckt er sich? Und warum müssen wir Ihn bitten, sich zu enthüllen?

Es ist nur möglich den Schöpfer an Orten zu finden, an denen Er sich versteckt. Wenn wir sagen, dass sich der Schöpfer nur in der Torah verbirgt, dann ist dies ein Zeichen dafür, dass sein Ort der Verborgenheit allein die Torah ist.

 

42) Wir verstehen die Fürsorglichkeit des Schöpfers uns gegenüber nicht. Dies ist die Hauptursache für die Entferntheit zu Ihm und führt uns dazu, gegen Seinen Willen zu verstoßen; dies ist die Ursache all unserer Angst und unseres Stolperns in Form von willentlichen und nichtwillentlichen Überschreitungen und Verfehlungen. Wenn wir diese Ursache beseitigen könnten, würden wir uns von diesen Problemen befreien und wären in der Lage, uns wahrhaftig mit unserem ganzen Herzen auf Ihn auszurichten.

 

43) Wenn sich der Schöpfer uns derart enthüllen würde, wie jemandem, der etwas Verbotenes gegessen hat, daran sofort erstickt, und allen, die eine Mitzvah ausführen, sofortiges Vergnügen gegeben würde - wer würde dann noch in Betracht ziehen zu sündigen, wenn sein Leben dabei auf dem Spiel steht? Es wäre als ob man in ein flammendes Feuer ginge! Wer würde den Willen des Schöpfers, die Mitzvot, missachten, eher würden wir die Torah schnell und eifrig erfüllen, wie eine Person, die nicht imstande ist, sich von einem körperlichen Vergnügen zu trennen, das ihm gegeben worden ist. Wenn der Weg so offenbar vor uns liegen würde, wie der Schöpfer die Welt leitet, wären wir alle vollständig rechtschaffene Leute!

 

 

 

Übersetzung von Peter Staaden, Martina Spriestersbach, Heidi Raudaschl

 

 

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