Antwort:

Lieben kann man nur in dem Maße, in dem man in sich selbst einen Platz von der Liebe zu sich selbst befreit. Genau dort entsteht die Liebe zu den anderen. Das geschieht nur durch die Veränderung der innewohnenden Absicht des "für mich selbst" zu "für den Schöpfer", das heißt durch das Erlangen des anti-egoistischen Schirms. Die Liebe zu dem Anderen, direkt von Mensch zu Mensch ist unmöglich, dies ist nur ein Gefühl, wie es auch bei den Tieren vorkommt. Die wahre Liebe, damit ist das Geben gemeint, das Schenken ohne Vorbehalt, ist nur dann möglich, wenn sie von einem zum anderen über den Schöpfer fließt. Deshalb wird gesagt: "Der Mann und die Frau - und zwischen ihnen ist die Schechina".
Als "Nächster" kann jeder Mensch (jede Seele) bezeichnet werden, wenn man zu ihm eine Verbindung innerhalb der Seele Adams empfindet. Ich empfehle zu diesem Thema die Lektüre des Textes "Die Überreichung der Torah", "Arawut", "Ha Schalom".

Rabbi Laitman