Antwort: 

Sie haben bereits eine Beziehung zu G-tt. Das Verlangen mit Ihm in Berührung zu kommen, das Sie so genau beschreiben, ist der Beweis. Es sind nicht Sie, die nach Ihm suchen, es ist Er, der Sie sucht, und da er will, dass Sie Ihn finden, hat er in Ihrem Herzen die Sehnsucht nach Ihm erweckt.
Für G-tt gibt es keine Zeit. Für Ihn sind wir alle vereint zu einem Wesen und befinden uns alle in grenzenloser, ewiger Freude. Wir sind es mit unseren gebrochenen Gefäßen, die fühlen, dass etwas falsch ist in der Welt. Wenn wir die Leiter der spirituellen Entwicklung emporsteigen, lüften wir die Schleier einen nach dem anderen und entdecken die Wahrheit darüber, wie wunderbar die Welt wirklich ist und wie wunderbar ihr Schöpfer ist.
Aber wie reparieren (korrigieren) wir die gebrochenen Gefäße? Zuerst müssen wir fühlen, dass da etwas mit uns nicht stimmt. Zweitens müssen wir spüren, dass es außerhalb von uns etwas gibt, das uns zeigen kann, wie wir den Fehler korrigieren können. Wenn wir nach dem Weg suchen uns zu korrigieren, stoßen wir auf viele verschiedene Antworten. Diese sind Grenzsteine, die uns letztlich zu Ihm führen. Nun, da wir Ihn gefunden haben, brauchen wir Anleitung, wie wir uns Ihm auf die richtige Art nähern. Dafür benötigen wir die richtigen Bücher, die richtigen Freunde und den richtigen Lehrer. Baal Hasulam, der große Kabbalist, erzählt uns immer wieder, dass wir um unsere gebrochenen Gefäße zu heilen drei Voraussetzungen brauchen, so dass wir auf dem Weg die Richtung nicht verlieren.
Die Bücher müssen Schriften sein, die von einem wirklichen Kabbalisten geschrieben sind. Das bedeutet, ein Kabbalist, der die Grenze überschritten hat und nun handeln kann, in der Absicht zu schenken anstatt zu empfangen, -letzteres entspricht unserer Natur von Geburt an.

Wenn Sie bei solch einem Lehrer lernen, können Sie gewiss sein, dass er Sie zu G-tt führt und nicht zu sich selbst. Auf dem Weg werden Sie sicherlich Zweifel haben, dahingehend ob Ihr Lehrer ein wirklicher Kabbalist ist oder nicht, aber das wird Ihre eigene Arbeit sein, die Sie leisten müssen, nicht die des Lehrers. Die Freunde, mit denen Sie in Beziehung treten, müssen Freunde sein, die das Selbe wollen wie Sie. Das heißt, G-tt-ähnlich zu werden in der Eigenschaft des Schenkens. Wenn Sie sich für Freunde entscheiden, die nichts als das eigene Vergnügen suchen, sind Sie unausweichlich von deren Wünschen beeinflusst und das wird Ihre Entwicklung verlangsamen und Sie letztendlich daran hindern, eine erhabene Tugend zu erreichen. Freunde, die den selben Beweggrund in ihrem Herzen tragen, werden Sie jedoch ermutigen, Ihr Ziel mit ständig wachsender Kraft zu verfolgen und ständig die Erhabenheit dieses Beweggrundes aus Ihrer Sicht zu verstärken, indem sie Ihnen auf diese Weise eine Quelle an Kraft entgegenbringen, aus der Sie in Zeiten der Not trinken können.
Der Lehrer muss natürlich selbst Kabbalist sein. Mit Kabbalist denke ich an eine Person, die sich zu einem solchen Grad korrigiert hat, dass sie die Schranke überschritten hat und mit der Gabe gesegnet ist, zu handeln um den Schöpfer zu beschenken anstelle sich selbst. Wenn jemand diese Schranke überschreitet und vor sich selbst ein Kabbalist wird, so sagt man, dass von nun an seine eigene Seele ihn auf dem Rest des Weges führen kann ("Die eigene Seele wird uns lehren"). Diese Person weiß dann, was ihre/seine Rolle auf Erden ist und wird dem hingebungsvoll folgen. Wenn es die Rolle dieser Person ist zu lehren, dann ist es derjenige mit dem Sie lernen können und wollen. Diese Person wird Sie durch die Härten und Verwirrungen führen, die uns auf dem Weg erwarten, und sie wird dies nicht um ihrer selbst willen tun, sondern für Sie.

Chaim Ratz