Antwort:
Wenn ein Mensch vom ganzen Herzen zum Schöpfer spricht, dann ist jedes
seiner Gebete wie ein neues, selbst wenn er immer die selben Worte sagt. Denn, da sein
Herz sich verändert hat, hat sich sein Gebet auch erneuert. Manchmal ist dies so stark,
dass er die Worte des Gebets als unbekannt empfindet.
Wenn wir "Kwod Ha Schem", "Leschabeach HaSchem" (Ehre, Lobpreisung,
Ehrung des Schöpfers) sagen, sprechen wir nicht über den Schöpfer, sondern darüber,
wie wir diese Eigenschaften verstehen. (Baruch Schem Kwod Malchuto Leolam Waed: Gesegnet
sei der Name der Ehre Seines Königreichs, für immer und ewig. Man spricht nicht abstrakt
von der Größe, Würde des Schöpfers, sondern darüber, wie man Ihn empfindet. Das
hängt davon ab, inwieweit man sich bereits entwickelt hat. Nur ab einer bestimmten Stufe
der Entwicklung ehrt ein Mensch den Schöpfer. Sonst verflucht er ihn innerlich, obwohl er
an Seine Existenz nicht glaubt.) Daher verändert sich unser Verständnis dieser Begriffe
ständig. Mit dem Wort "unser" meine ich diejenigen, die sich mit der inneren
Korrektur beschäftigen und die Annäherung an den Schöpfer anstreben.
Die Empfindungen, die in ihren Herzen entstehen sind das Gebet. Baal Ha Sulam beschreibt
das wirkungsvollste Gebet als dasjenige, was ein Mensch während des Kabbala-Studiums in
seinem Herzen empfindet, wenn er das Niveau des Lehrstoffes durch die Erhebung seiner
Eigenschaften erreichen möchte.
Rabbi Laitman
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