Antwort: 

Niemand ist in einem weiteren Sinne unfreiwillig in einem gewissen Zustand. Wenn eine Seele aus bestimmten Gründen bestimmte Leiden erfährt, oder ihr bestimmte Leiden von Oben gesendet werden, hat dies immer bestimmte Gründe, die im gesamten Schöpfungsplan eine wichtige und auch für diese Seele korrekte Rolle spielen.
Es gibt keine Erscheinung in dieser Welt, die nicht ein Baustein hin zu Gmar Tikun, dem Ende der Korrektur darstellen würde.
Studieren Sie hierzu den Text: Spirituelle Substanz
http://www.kabbalah-web.de/spiritual-substance1-german.htm

Auch die, für unseren kausal funktionierenden Verstand, der an die zeit-räumliche Dimension gekoppelt ist,  unbeschreiblich größten Leiden und "negativen Erscheinungen" sind Erweckungen zu einem höheren spirituellen Niveau. Das momentane spirituelle Niveau eines jeden Wesens leitet sich aus vorangegangenen Leben ab,  und die gesamte spirituelle Aufwärtsbewegung kann nicht von einem normalen Menschen,  der das 'Makhsom', die Barriere, nicht überschritten hat, erblickt werden. Der mangelhafte, zwischenzeitliche Zustand eines Menschen in Bezug auf Verstand, oder Körper, sagt jedoch nichts über sein spirituelles Niveau aus.
Auch ein sogenannter geistig Behinderter kann auf einer sehr hohen spirituellen Stufe sein, und was das Licht der Weisheit betrifft, sehr erleuchtet sein. Das ist von außen in keiner Weise zu erblicken, denn das Verhältnis des Schöpfers zum Menschen ist das Intimste und Geheimste und entzieht sich völlig einer Wahrnehmung der 5 äußeren Sinne. Erst durch den durch die Kabbala geschulten 6. Sinn lassen sich schöpferähnliche Attribute erreichen,  die ein geistig - oder körperlich Behinderter genauso entwickelt haben kann, wie ein geistig - und körperlich unversehrter, sogenannter temporär gesunder Mensch. Sogenannte Behinderte sind höchst wichtige Erscheinungen im gesamten Schöpfungsplan und sollten mit höchster Achtung wahrgenommen werden.
Nachdem ein Wesen sein Körperkleid abgeworfen hat geht die Seele zurück ins Ein Sof. Der Schöpfers erwägt ein weiteres Wiederkommen im Erdenkleid oder ein Verweilen in den höheren Bereichen.

Peter Staaden