Frage: Krankheit und Depressionen
Was kann man aus kabbalistischer Sicht
gegen Krankheit, im speziellen gegen Depressionen tun?
Antwort: Die Kabbala hilft grundsätzlich nicht, die spirituellen Kräfte zu nutzen oder zu beeinflussen, dass sie für den Menschen berechenbar oder handhabbar werden. Das heißt, in der Kabbala kann man nichts finden, was einem Menschen nützlich sein könnte, sein eigenes Wohl oder die eigene Heilung herbeizuführen. Kabbala studieren heißt sich anstrengen und lernen wollen, den Willen aufzubringen, die kabbalistischen Texte zu verstehen. Dies ist eine große Anstrengung und man sollte bedenken, dass eine körperliche oder/und seelische Schwächung einem oft diese Kraft raubt und man auch andere äußerer Hilfe annehmen lernen muss, bevor man sich selbst überfordert. Deshalb sollte man die Kabbala nicht studieren, um Lösungen für solch ein gesundheitliches Problem zu finden. Es ist besser, alle "normalen" äußeren Dinge einzuleiten, um sich zu kurieren, und die Kabbala zusätzlich zu studieren, wenn man den Willen und die Kraft hat. Denn der Schöpfer steckt doch auch in jedem Menschen, der einem begegnet,
in jedem Arzt und Therapeuten, der Hilfe anbietet. Depressionen haben die verschiedenste
Ursache und jeder Fall ist ein ernstzunehmender spezieller Fall, der dementsprechende
Hilfe und Therapie benötigt. Oft ist ja eine seelische Verletzung oder ein äußerer
Schicksalsschlag der Grund für diesen Zustand, aus dem man dann nicht immer alleine
herauskommt. Der depressive Mensch sollte jedenfalls nicht die Hoffnung auf Besserung
aufgeben, denn vor allem die guten und feinen Seelen haben of ein schweres Schicksal, so
wie sinngemäß im Sohar geschrieben steht: Der Weg zum Schöpfer ist oft sehr schwierig und kurvenreich......weshalb manche Menschen mit fast unüberwindbaren Problemen gesegnet sind, weiß oft nur ER oder die betroffene Person, der dies in wenigen klaren Momenten des Lebens offenbart wird. Vielleicht muss dieser Mensch etwas lernen, was noch jenseits seiner Vorstellungskraft liegt, oder er ist mit seiner Krankheit ein überaus wichtiger Bringer für andere Personen in seiner Umgebung........jedenfalls ist eins sicher, ein kranker oder leidender Mensch ist nicht zufällig krank. Er sollte seinen Zustand selbst so viel wie möglich reflektieren, und er verdient ebenso die Hilfe seiner Mitmenschen, denn er und sein Zustand stellt ein überaus wichtiges Glied in der Korrektur für sich selbst und seine Umgebung dar. Wenn in der Kabbala vom Ziel gesprochen wird, ein "Geber",
"Teiler" oder "Schenker" zu werden, so heißt das auch, dass man seine
Krankheit annehmen sollte und sie genauso mit den anderen teilt, wie alles andere, was man
von Oben gesendet bekommt und zu teilen und anzunehmen hat. Durch das Annehmen der
Krankheit wird ja erst die Vorraussetzung geschaffen, dass sie sich verändern,
transformieren kann. Sie ist ein Teil von einem und sollte nicht abgespalten werden. Wenn
man diese Bereitschaft in sich schafft, muss man das dahinterliegende Licht akzeptieren,
es kommt dann ein helfender Mensch, oder irgendetwas, eine Erkenntnis, ein Buch, eine
Vision oder ein Traum, der Sie ein Stückchen weiterbringt, sie der neuen Form, die sie
sein sollen, näher bringt, sie im Grund heiler machen soll als zuvor. Das soll jedoch
nicht heißen, wie oben bereits geschildert, und weiter unten nochmals erwähnt, einfach
nur zu warten und nichts gegen seine Krankheit zu unternehmen. Denn Krankheit oder
Zerbrechen ist der Keim des Wachstums, der Gesundheit. Die Kabbalisten sagen, dass der Name G-ttes immer anwesend ist, und alles nach Seinen Prinzipien abläuft, die auch in Seinem Namen Y-H-V-H enthalten sind. Rabbi Laitman schreibt zu diesem Thema: Hierzu noch eine Stelle aus einem anderen kabbalistischen Text: "Zerbrechen und Wachstum" von Menahem Azariah von Fano (16. bis 17 Jahrhundert) >>>Das himmlische Vakuum ist wie ein Feld, in das 10 Lichtpunkte gesät werden (10 Sefirot). So wie jedes Saatkorn entsprechend seiner Fruchtbarkeit wächst, so tut es jeder dieser Punkte. Und so wie ein Samen nicht perfekt wachsen kann, wenn er seine ursprüngliche Form bewahrt -Wachstum gibt es nur durch Zersetzung -, so könnten diese Punkte nicht perfekt gestaltet werden, wenn sie ihre ursprüngliche Form bewahrten, daher müssen sie zerbrechen.<<< Hier weitere Sätze, die im allgemeinen über Krankheiten in der Kabbala
gesagt werden: Schließlich kann man sich fragen, was ebenso im Heiligen Buch des Sohar
behandelt wird: Zu allerletzt möchte ich Ihnen noch ein kleines Büchlein, passend zu
Ihrer Frage empfehlen, welches aus dem jüdischen Wissen versucht, Antworten zu geben. Es
heißt: "Selbstvertrauen und Depression" Peter Staaden
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