Frage:    Welche Meditationstechniken sind erlaubt

Ich habe gelesen dass die Kabbalisten bestimmte Meditationstechniken angewendet haben.
Welche waren das ganz genau, und wo kann ich Bücher finden,
die mir dies genau beschreiben?
Mit freundlichen Grüßen


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Antwort:

Es kann und darf kein Selbstzweck sein meditieren zu wollen, um aus Neugier oder einem geschickt getarnten Egoismus bestimmte Fähigkeiten zu erwerben, oder bestimmten Gefühlen oder der täglichen Arbeit an sich selbst auszuweichen. Selbst die größten Meister sind bei Ihren Meditationsversuchen schmerzvoll gescheitert, deshalb ist es unverantwortlich und sehr gefährlich, ohne den permanenten Beistand eines authentischen Kabbalisten meditieren zu wollen, der, wenn er mit Ihnen Kontakt hätte, sowieso davon abraten würde, da es kein geeignetes Mittel ist, eine korrekte Bindung an den Schöpfer zu erreichen
Denn Er schenkte uns das Leben mit unserem Verstand, mit Augen, Ohren, Mund und Körper damit wir dies nutzen um zu leben und die Torah zu erforschen. Er erschuf uns nicht um zu meditieren. Im Schlaf nähern wir uns gezwungener Maßen dem nicht Fassbaren und wir sollten nicht versuchen durch bestimmte Techniken einen Einblick ins Paradies zu bekommen, wobei das Paradies uns auf wundersame Weise viel näher ist, als wir es wahrnehmen können.

Die Frage zum Begriff "Meditation" wurde schon mehrmals in diesem Forum behandelt, deshalb möchte ich diesmal zusätzlich Friedrich Weinreb zitieren, der folgende Sätze zu diesem Thema ausgesprochen hat:
(Übrigens hat Friedrich Weinreb in keiner Weise etwas mit Bnei Baruch zu tun. Dies sei hier ausdrücklich betont. Jedoch ist ein Studium seines Werkes für die spirituelle Entwicklung förderlich.)

" Meditationstechniken sind etwas typisch Heidnisches, durch sie wirkt die Kraft des 'Awoda Sara'. Man kann G-tt nicht willkürlich näherkommen, man kann Ihn nicht mit Hilfe technischer Fertigkeiten erobern, wohl aber in dem man das Leben so lebt, wie Er es vorzeichnet. Dann kommt Er selber zum Menschen. Das ist ja die Erlösung. G-tt naht sich, und der Mensch bleibt, wo er ist. (Ex.12,12 u.22) Der Mensch soll warten und sich vorbereiten. Er darf sich den Weg zu Gott nicht erzwingen."
[Awoda Sara: Götzendienst wörtl: Dienst am Fremden; Sara von Ser ist auch: "das vom Kreise; es bedeutet, dass man nur das Äußere anerkennt, und sich so dem Verborgenen verschließt, man dient einem hohlen Ei.]
Aus Friedrich Weinreb: "Leben im Diesseits und Jenseits".

Studieren Sie auch die anderen Forumsbeiträge zum Thema: Meditation.

http://kabbalah-web.de/forum_gr/gerfor09cr.htm

http://kabbalah-web.de/forum_gr/gerfor20ps.htm

...und vor allem: Führen Sie ein ganz normales Leben, denn das tägliche Leben ist IHM näher als Sie es normalerweise wahrnehmen. Sie werden es durch ein Studium der Kabbala noch selbst deutlicher verstehen lernen und spüren, und müssen dann nicht mehr versuchen andere angeblich "spirituellere Orte" aufzusuchen.

Der Schöpfer entscheidet wann er aus dem Verborgenen zu uns kommt und die Dinge formt, der Mensch soll nicht in das Verborgene künstlich eindringen, sondern das was auf Ihn zukommt beachten, und reflektieren.

Ein Teilnehmer der Kabbala-Mailingliste schrieb mir sehr weise,
...heißt es nicht irgendwo im Talmud:

Achte auf deine Gedanken, denn sie werden zu deinen Worten
Achte auf deine Worte, denn sie werden zu deinen Taten
Achte auf deine Taten, denn sie werden dein Charakter
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal?

 

Peter Staaden