Kabbala - Lehrgang
Lektion 10
Versuchen wir eine Bilanz zu ziehen:
Adam Rishon ist die alleinige
Schöpfung. Dieses Parzuf erreicht die Höhe der drei Welten : Briah, Yetsira
und Asiya. Sein Kopf befindet sich in der Welt Briah, das Garon
dehnt sich bis zu Chazeh der Welt Yetsira aus, sein Guf von Chazeh
der Welt Yetsira bis an das Ende dieser Welt. Die Raglaim nehmen den
Platz der Welt Asiya ein.
Wie sind die Länder in den Welten
platziert? Baal HaSulam sagt folgendes: "Die Welt Azilut trägt den Namen
von Eretz Israel. Der nächstliegende Ort ist Jordanien, welches die
Welt Briah belegt. Aufgrund der göttlichen Hinweise können sich die zwei
israelischen Knie, die zwei Teile der Seele, in Jordanien befinden, mit
anderen Worten in der Welt Briah, denn die Attribute dieser Welt (Attribute des Binah),
unterscheiden sich sehr wenig von den Attributen der Welt Azilut (Chochma).
Ein anderes Land, welches als
nahestehend zu Eretz Israel angesehen wird, ist Syrien, es ist das Malchut
der Welt Briah. Mesopotanien oder Babylon dehnt sich vom
Malchut der Welt Briah bis zu Chazeh der Welt Yetsira aus.
Wir sehen erneut, dass die Distanz zwischen dem Parsa und Chazeh der
Welt von Yetsira sich noch auf Eretz Israel bezieht und den Namen "Kibush
David" (die Eroberungen von David) trägt, der das Spirituelle in
unserer Welt verkörpert hat; alles was wir im Spirituellen studieren, muss sich einmal in
uns verwirklichen.
Es gibt nur den Schöpfer und den
Menschen, das Verlangen Vergnügen zu bereiten und das Verlangen zu genießen. Allerdings
ist der Mensch von 5 Welten-Filtern umgeben, die das göttliche Licht bedecken. Wenn der
Mensch ganz natürlich handelt, in Übereinstimmung mit seinen Verlangen, befindet er sich
unter diesen Filtern, mit anderen Worten, er ist unter ihrem Einfluss, die Filter sind
über ihm. Wenn der Mensch seine Korrektur durchzuführen wünscht, platziert er sich
über einen der Filter, nämlich jenem, welcher der niedrigste ist, und seine Attribute
werden dann denen dieser Welt ähnlich.
Wenn danach, die Attribute des Menschen
den Attributen der zwei anderen Welten ähnlich sind, neutralisiert er das Auftreten
dieser Filter, indem er sich über sie erhebt. Dann strahlt das göttliche Licht direkt in
seiner Seele. Alles was uns zwischen diesen beiden Punkten, die das Leben und der Tod
sind, widerfährt, ist die Folge dessen, was in den spirituellen Welten geschieht.
Das Licht möchte ins Malchut
eindringen, ungeachtet seines Zustandes. Der Mensch muss das Licht zurückdrängen, obwohl
er es empfangen könnte. Er ist das Objekt eines Tzimtzum, und es scheint dem
Menschen, dass der Schöpfer nicht will, dass er Ihn wahrnimmt, weil Er sich ihm nicht
enthüllt. Dann liest der Mensch in der Torah, dass wenn er das eine oder das
andere Gebot verletzt, für ihn die eine oder andere Strafe vorgesehen ist, usw.
In der Tat, wenn der Mensch
beispielsweise seine Korrektur auf dem Niveau der Welt Asyia durchgeführt hat,
bedeutet dies, dass er sich in dieser Welt befindet, er von ihr den Filter entfernt hat,
den er nicht mehr benötigt, da er nun für sich selbst die Penetration des Lichtes
zurückhalten kann, um es in einer Absicht zu empfangen, ohne Vorbehalt zu geben. Dann
stellt er fest, dass es dem Schöpfer wenig bedeutet, dass eine Einschränkung
durchgeführt wird, um in einer Absicht zu empfangen, die auf Ihn oder auf seine eigene
Person ausgerichtet wurde. Einfach ausgedrückt, der Mensch erhebt sich auf ein
moralisches Niveau, auf dem es keinen Unterschied zwischen dem ohne Vorbehalt Geben und
dem Empfangen, zwischen der Wahrheit und der Lüge, zwischen der Zuwiderhandlung und dem
Gebot gibt.
Es hängt vom Menschen ab, zu wählen,
was er bevorzugt. Der Schöpfer, Selbst, hat nur ein und das selbe Verlangen: Dasjenige,
dem Menschen Freude und Vergnügen zu bereiten. Welcher Natur sollte dieses Vergnügen
sein? Das hängt von demjenigen ab, der es erfährt und durchlebt. Das Wesentliche ist,
dass dieser Vorgang vom Menschen verwirklicht wird, ohne Bedingungen gegenüber dem
Göttlichen zu stellen, dass er die altruistische Erhöhung bevorzugt, obwohl diese mit
keiner zusätzlichen Belohnung und auch nicht mit einer Strafe Hand in Hand geht. Die
Durchführung dieser Wahl darf nicht eine Strafe oder eine Belohnung zum Ausgangspunkt
haben, sondern sie vollzieht sich auf dem höchsten spirituellen Niveau, mit völliger
Gleichgültigkeit sich selbst und seinem persönlichen Interesse gegenüber.
Der Schöpfer hat 5 Filter vor dem
Menschen angeordnet, Filter die ihn vom göttlichen Licht isolieren. Hinter den 5 Filtern
ist es ganz und gar unmöglich, den Schöpfer zu spüren, und es ist genau hier, wo sich
unsere Welt angesiedelt hat, das Leben, in dem nur ein schwacher Funken des Lichtes (Ner
Dakik) aufrecht erhalten bleibt, der den Sinn unseres Lebens darstellt, mit anderen
Worten, es ist die Vereinigung all unserer übernommenen Verlangen aller Generationen,
aller Seelen, während der gesamten Geschichte der Menschheit. Dieses Licht ist so
schwach, dass die ausgeführten Handlungen der Seelen nicht als eine Zuwiderhandlung,
sondern eher als der minimale Ausdruck eines animalischen Lebens angesehen werden. Und es
wird keine Einschränkung auferlegt, was das Empfinden dieses Minimums an Vergnügen
betrifft.
Wenn der Mensch mehr will, muss er sich
nach dem Bilde des Spirituellen formen. Das spirituelle Vergnügen bedeutet, altruistisch
ohne Vorbehalt zu geben, mit völliger Entsagung seiner selbst. Um dies ausführen zu
können, muss sich der Mensch auf einen gewissen Grad des Filters hochziehen, der das
Licht verdeckt, und das Licht an Stelle des Filters selbst unterdrücken, indem er dessen
Penetration durch seine moralische Kraft zurückhält.
Für einen solchen Menschen hört
dieser Filter dann auf zu existieren, und er besinnt sich weiter darauf, das Licht
zurückzuhalten, welches versucht in sein Keli einzudringen; danach wird er es
empfangen, aber dieses Mal in einer Absicht, die auf den Schöpfer ausgerichtet ist.
Die Seele von Adam entsprach
den 30 Sefirot der drei Welten BIY"A, welche die Welt Azilut darstellen,
aber die sich im Inneren des egoistischen Verlangens, mit Aviut Bet, Gimel und Dalet
befinden. Wenn Adam mit der Korrektur seiner Handlungen fortschreitet, er
sie vergeistigt, erhebt er sich mit den Welten in die Welt Azilut. Nachdem er
alle Stufen der Korrektur beschritten hat, wird Adam Rishon sich gänzlich in die
Welt Azilut emporheben. Ein Fragment des Parzuf von Adam Rishon
darstellend, durchquert jede Seele diesen gleichen Weg. Der Mensch wählt nicht, was er
korrigieren muss, er korrigiert, was ihm von Oben gesendet, was ihm enthüllt wird, - und
dem ist so, bis zur höchsten Stufe.
ÜBERSICHT