Kabbala - Lehrgang
Lektion 2
Frage: Wie kann man die Kenntnisse der Kabbala auf
sein eigenes Leben anwenden und übertragen ?
Antwort: Man sollte zuerst verstehen was das Leben
ist, welchen Sinn es hat, aus welchem Grund es uns gegeben wurde, ab wann es beginnt und
wie es zu Ende geht. Erst danach ist es möglich sich mit der Kabbala zu verbinden. Die
Kabbala sagt uns, dass der Schöpfer alle Welten gleichzeitig geschaffen hat,
einschließlich unserer Welt. Die Kabbala ist uns gegeben, damit wir sie in dieser Welt
nutzen.
Der Schöpfer hat den Menschen geschaffen, damit
dieser unendliche und absolute Vergnügen erhält. Um dies zu erreichen, sollte der Mensch
die Funktion und das Zusammenspiel des Systems der Welten kennen. Die Gesetze unserer Welt
gehen von den spirituellen Welten aus, in denen wir uns vor unserer Geburt, und nach
unserem Tod befinden. Nur der Ausschnitt, das Segment unseres Lebens, dass sich in unseren
Körpern physisch abspielt, ist für uns wichtig. Die Kabbala kann uns lehren, wie wir es
leben sollten, indem sie uns mitteilt, wie wir das Maximum aus den Ereignissen lernen
können, die uns begegnen, um spirituell fortzuschreiten. Der Mensch sollte die
Kapazitäten die sich ihm eröffnen richtig erkennen und in einer optimalen Weise
gebrauchen.
Die Natur unserer Welt ist: unbelebt, pflanzlich,
tierisch und menschlich. Er ist wichtig und gut, diese Seele zu verstehen, die in uns
herabsteigt, sowie die Gesetze, die ihre Entwicklung leiten. Im Laufe seines Lebens soll
der Mensch nach dem Gesetz der Entwicklung der spirituellen Niveaus, zum höchsten Grad
gelangen. Es werden ihm eine große Anzahl von Chancen gegeben. Wenn diese nicht im Laufe
dieses Lebens wahrgenommen werden, so wird es im Laufe eines nächsten, oder besser gesagt
im Laufe vieler noch folgender Leben geschehen, solange bis der Mensch das erforderliche
Niveau erreicht.
Die Kabbala ist eine Hilfe, um den Weg zu
beschleunigen. Der Schöpfer hat eine sehr interessante Formel ausgearbeitet: entweder
beginnt der Mensch sich Fragen über den Sinn des Lebens in dieser Welt zu stellen, ohne
das Leiden abzuwarten, oder es werden ihm Leiden geschickt, damit er damit beginnt sich
diese Fragen zu stellen. In anderen Worten, der Mensch bewegt sich freiwillig in Richtung
des Zieles vorwärts, oder mit Gewalt. Die Kabbala schlägt ihm vor, sich mit seiner
eigenen Initiative und auf die optimalste Art so vorwärts zu bewegen, damit er sich dabei
glücklich fühlt.
Kann uns die Kabbala dabei behilflich sein, die
nächste Miete für die Wohnung zu zahlen, in geschäftlichen Angelegenheit erfolgreich zu
sein, ein harmonisches Eheleben zu führen usw.? Es versteht sich von selbst, dass dies so
nicht der Fall sein kann. Die Kabbala lehrt, wie wir uns dieser Welt auf die geeignetste
Art und Weise stellen, um das Ziel zu erreichen, in dessen Richtung uns der Schöpfer mit
Hilfe allen möglichen Unannehmlichkeiten drängt. Die Kabbala erklärt uns mit welchem
spirituellem Gepäck der Mensch dieses Leben verlassen wird, und nicht wie er seine
persönlichen Probleme lösen kann. Dafür erfährt er durch die Kabbala wie er den
höchsten Grad erreicht, welcher die Ursache und den Grund seiner täglichen Probleme
darstellt. Das Leiden wird ganz genau so gesendet, damit es uns spirituell erheben kann.
Nachdem der Mensch die Gesetze der spirituellen Welten
kennen gelernt hat, versteht er ebenfalls aus welchem Grund, ihm etwas vom Schöpfer
gesendet wird. Er lernt wie er das Maximum daraus erlernen kann, und wie er richtig
bewusst handelt. Meistens begreifen wir nicht, was wir machen sollten, wenn uns etwas
gesendet wird, wir wissen nicht an wen wir uns wenden könnten. In dem wir Lösungen für
unsere täglichen Probleme finden, so wie wir es gewohnt sind, indem wir uns mit ihnen
konfrontieren, stoßen wir wieder auf neue Probleme, denn diese können und werden nur
dann verschwinden, wenn sie ihre Funktion verloren haben: uns in Richtung des Zieles
dieses Lebens zu drängen.
Die Kenntnis der spirituellen Gesetze erlaubt uns, die
Ursachen und die Folgen der Geschehnisse zu erkennen, und gewissermaßen eine Sicht durch
die Oberfläche der Ereignisse und ihren gegenseitigen Beziehungen zu erhalten. Unsere
Handlungen werden dann durchdacht, und das Leben ändert sich. Es erscheint dann nicht
mehr ohne Ausweg. Wir verbinden so die gesamten Ereignisse aus der Zeit bevor wir in
dieser Welt waren, zum Zeitpunkt des irdischen Lebens und danach. Er handelt sich um ein
ganz anderes Niveau der Existenz.
In unserem Zeitalter stellt sich eine große Anzahl
von Menschen die Frage über den Sinn des Lebens in Bezug auf eine höhere Macht. Der
Grund dafür liegt in den Erfahrungen welche sie im Laufe der vorhergehenden Leben
angesammelt haben.
Der Schöpfer hat das Leiden geschaffen, damit der
Mensch über den Sinn des Lebens nachdenkt, und über die Herkunft des Leids reflektiert.
Durch seine Überlegung, richtet sich der Mensch, ohne sich darüber bewusst zu sein, an
den Schöpfer. Der Schöpfer erwartet von uns ein Verlangen, sich mit Ihm zu verbinden.
Wenn der Mensch die richtigen Schriften in die Hände nimmt, kann er auch ohne auf das
Leiden warten zu müssen, welches ihn unbewusst in die richtige Richtung drückt, auf dem
wahren Weg mit Hilfe dieser Texte fortschreiten. Dann wird es so sein, dass die Leiden wie
ein Genuss empfunden werden. Begreift der Mensch die Ursache und die Herkunft seines
Leidens, schreitet er schneller und bewusster fort. Der Schöpfer wandelt dann die Quelle
des Leidens in Genussquellen um. Es liegt in unseren Händen, mit welcher Geschwindigkeit
wir fortschreiten, was unserem Recht der freien Wahl des Lebensweges entspricht, unserem
freien Willen.
Der Schöpfer hat das Vergnügen geschaffen, um es uns
zur Verfügung zu stellen, aber Er treibt uns an, damit wir es richtig verwenden.
Offensichtlich lässt uns das Streben nach Vergnügen leiden. Wir sind bereit alles
mögliche zu tun, um Freude und Vergnügen zu spüren. In anderen Worten ausgedrückt,
hängen die Leiden mit einem Mangel an Befriedigung zusammen. Kein einziger Wettlauf nach
dem Vergnügen führt zu etwas Gutem, weil das Vergnügen aufhört von Interesse zu sein,
sobald es befriedigt ist, und wir uns danach sofort auf die Suche nach einem neuen
Vergnügen begeben.
Das Vergnügen verschwindet wenn es zufriedengestellt
ist. Das Leiden kann niemals durch das Vergnügen befriedigt werden. Das Vergnügen wird
nur an der Grenze zwischen dem Leiden und der Befriedigung gefühlt, zum Zeitpunkt des
ersten Empfindens. Die Folgen der Zufriedenstellung löscht das Vergnügen immer mehr aus.
Dieses Konzept der Befriedigung hat schlechte
Auswirkungen. Damit die Freude und das Vergnügen endlos ist, sollte man lernen anderen
Geschöpfen zu geben. Darum wissend, dass der Schöpfer wünscht, dass wir Freude und
Vergnügen spüren und erfahren sollen, ist folgendes auch der einzigste Grund, warum wir
es so erleben sollten: Um Ihm Sein Vergnügen zu breiten, und nicht um die
Selbstzufriedenheit zu suchen.
Es ist momentan schwierig, über dieses Thema zu
sprechen, es gibt keine Wörter um diesen Mechanismus zu erklären. Sein Verständnis ist
nicht mögliche, bevor sich der Schöpfer dem Menschen offenbart hat. Dann wird er
beginnen den Schöpfer zu fühlen, nachdem er das Masach durchquert hat, den
Schirm, der unsere Welt und die spirituellen Welten trennt. Anders gesagt, wenn er die
6000 Abstufungen des Gmar Tikkun (die Vollendung der Korrektur) durchquert hat.
Jeder spirituelle Grad ist gewissermaßen ein Grad der Enthüllung des Schöpfers. Das Gmar
Tikkun erstellt sich, wenn der Mensch sein Verlangen völlig korrigiert hat.
Die erste Phase des Studiums der Kabbala besteht
darin, möglichst viele Veröffentlichungen zu lesen, und sich möglichst viele
Kenntnissen aneignen zu wollen. Die nachfolgende Phase besteht darin, in einer Gruppe zu
arbeiten. Der Studierende verbindet so sein Verlangen an die Gesamtheit der Gruppe,
wodurch sein spirituelles Gefäß desto mehr heranwächst, je besser es sich in die Gruppe
integriert. Die Gruppe erlaubt es dem Lernenden damit zu beginnen, wahrzunehmen, was es
über das persönlichen Interessen hinaus, noch gibt. Zusätzlich repräsentiert die
Gruppe den Schöpfer, denn alles was sich außerhalb des Menschen befindet, ist der
Schöpfer. Nichts existiert außer Ihm. Im Wesentlichen beginnt und vollendet sich die
Arbeit in der Gruppe.
In allen Zeitaltern haben die Kabbalisten Gruppen
organisiert. Im Rahmen der Gruppe und durch die Beziehungen innerhalb der Gruppe, kann der
Studierende in seiner Kenntnis der spirituellen Welten fortschreiten. Gmar Tikkun,
die Vollendung der Korrektur, entspricht dem Zeitpunkt, wo die menschliche Gemeinschaft
eine einzige und gleiche Gruppe von Kabbalisten wird. Der Weg ist sehr lang bevor wir dort
anzukommen, aber es beginnt langsam realisierbar zu werden. Auf alle Fällen, sind die
Kräfte unserer Wurzeln, auf das hohe Niveau vorbereitet.
Wir werden zwei Phasen untersuchen: Den Abstieg der
Kreatur von Oben nach Unten, die Zunahme an Gedanken, sowie die Bedingungen, die der
Schöpfer für das Geschöpf geplant hat, um es in unserer Welt zu erreichen. Die zweite
Phase entspricht der Erhebung des Menschen aus unserer Welt zu den höheren Welten, um das
höchste Niveau zu erreichen. Dieser Aufstieg ist natürlich nicht körperlich gemeint
(der Körper befindet sich in dieser Welt), sondern, er wird mit Hilfe der persönlichen
spirituellen Fortschritte und der spirituellen Vervollkommnung, durchgeführt.
Hier noch einige Sätze in Bezug zum Parzuf,
welches wir bereits untersucht haben. Wir haben Kenntnis von zwei Zuständen: 1. Jenem,
der dem Parzuf entspricht, welches das Licht empfängt und dabei Vergnügen
empfindet, das Keli heißt dann Chochma. 2. Dem Keli welches sich
wünscht, ohne Vorbehalt zu geben und Vergnügen zu bereiten, dieses Keli wird Binah
genannt. Diese beiden Kelim sind absolut antinomisch.
Es gibt ebenfalls noch einen anderen Zustand, einen
dazwischenliegend Zwischenzustand, der dem Keli entspricht, welches empfängt, um
dem Schöpfer Vergnügen zu bereiten, aber zu einem großen Teil dabei leer bleibt. Dieser
Zustand entspricht dem Ze"ir anpin (kleines Gesicht) denn er ist nur mit 10 %
vom Licht des Zustandes Chochma gefüllt und mit 90 % vom Licht der Chassadim.
Das Niveau, das der Anwesenheit des Lichtes Chochma
entspricht, wird großes oder kleines Gesicht" genannt, je nach der Quantität
des gegenwärtigen Lichtes Chochma. Die letzte Stufe, wird das Malchut, die
echte Kreatur" genannt, weil das Malchut leidenschaftlich das Licht Chochma
empfangen möchte. Das Licht füllt dann völlig das Malchut aus. Dieses Niveau
entspricht der Welt des Ein Sof, der unendlichen Welt, mit anderen Worten, einer
Welt des Empfangens ohne Grenzen.
Danach beschließt das Malchut noch während es
sich weiter wünscht das Licht so wie zuvor zu erhalten, dieses Verlangen nicht zu
benutzen. Denn das Malchut versteht, dass dieses Verlangen das Licht zu
persönlichen Zwecken zu empfangen, es nur vom Schöpfer entfernt. Es führt also eine
erste Einschränkung durch, extirpiert (entfernt vollständig) das Licht und bleibt leer.
Durch das Geben des Lichtes, wir das Malchut durch seine Attribute dem Schöpfer
ähnlich.
Der empfundene Genuss wird, indem man ohne Vorbehalte
gibt, als absolut gefühlt. Er erlischt niemals, weil ohne Vorbehalt zu geben bedeutet,
das Objekt des Gebens ohne Unterbrechung zu fühlen, indem auf diese Weise diesem Objekt
Vergnügen verschafft wird. Das gefühlte Vergnügen ist dann in Quantität, so wie in
Qualität, völlig uneingeschränkt.
Der Schöpfer erschafft die Kelim", und hat
für sie vorgesehen, dass, nachdem sie von Licht gefüllt worden sind, sie die Attribute,
ohne Vorbehalt zu geben erworben haben, und sie durch das dem Licht ähnlich werden,
fertiggestellt sind.
Wie kann das Malchut dem Licht ähnlich werden
und Vergnügen empfinden? Wir haben gesagt, dass es über sich einen antagonistischen
(entgegenwirkenden) Schirm zu seinem Egoismus konstruiert, entgegengesetzt zu all seinem
Verlangen. 100% des Lichtes der Genüsse werden vor das Malchut gesetzt,
entsprechend seinem Verlangen zu empfangen, sagen wir 100 Kg schwer. Mit Hilfe des
Schirms, der eine Widerstandskraft hat, der den 100 Kg entspricht, um seinem Wunsch sich
zu vergnügen äquivalent entgegenzuwirken, drängt das Malchut alle Genüsse
zurück, und beschließt, dass es nur die Quantität an Licht akzeptieren kann, welches
dem Schöpfer Vergnügen bereiten würde, und nicht sich selbst. Diese Quantität des
Lichtes zu akzeptieren entspricht: Ohne Vorbehalt zu geben.
Das Licht, welches das Malchut erreicht, wird
als Or Yashar bezeichnet. Das Licht welches reflektiert wird, heißt Or Hozer
und jene 20 % vom Licht, die in das Innere eindringen werden, sind das Or Pnimi.
Die wichtige Menge des Lichtes, welches extern geblieben ist, wird Or Makif
genannt. Das Or Chassadim ist im niedrigsten Teil des Malchut enthalten,
dort wo das Or Chochma nicht eintreten konnte.
Es ist ein Reshimo vom Dalet des Hitalbsut
(Informationen über die Quantität und die Qualität des Lichtes) der Bedingung des Malchut
im Ein Sof übrig geblieben. Um in seinem Kopf die Berechnung durchzuführen,
die es erlaubt, die ersten 20 % des Lichtes in einer Absicht zu empfangen, die auf den
Schöpfer ausgerichtet wurde, hat das Malchut am Reshimo vom Dalet
des Hitalbsut und des Dalet de Aviut bezug genommen.
Um das spirituelle Gefühl der Schande zu empfinden,
welches dadurch verursacht wurde, für sich selbst zu empfangen, muss man zuerst den
Schöpfer spüren, Seine Eigenschaften richtig fühlen, in Ihm die Qualität des Gebens
wahrnehmen und sich Seiner Pracht und Herrlichkeit bewusst sein. Der Vergleich der
göttlichen Attribute mit unseren egoistischen Attributen verursacht dann ein
Schamgefühl.
Um dieses Niveau des Fühlens zu erreichen muss man
viele Kenntnisse erworben haben. In dem Maße indem der Mensch die Herrlichkeit und
Größe des Schöpfers umfasst, wird in ihm ein Verlangen geboren, etwas für Ihn zu tun.
Ohne Vorbehalt dem Ewigen zu geben entspricht zu empfangen. Wir können dies auf unserer
Welt übertragen: Ein Mensch, der die Möglichkeit hat, etwas für einen anderen
großartigen Menschen zu tun, um ihm eine Freude damit zu machen, tut dies freiwillig und
es ist ihm ein Vergnügen.
Unsere Arbeiten bestehen darin zu bewirken, dass der
Schöpfer sich uns enthüllt, uns Seine Herrlichkeit und Seine Macht zeigt. Was wir dann
bemerken, dient dann als Quelle dazu, um etwas für Ihn zu tun. Der Schöpfer enthüllt
sich, wenn der Mensch vollkommen und definitiv vom Verlangen beseelt ist, dass die
Enthüllung sich innerhalb einer altruistischen Zielsetzung vollzieht, mit anderen Worten,
mit dem Ziel, altruistischen Attribute zu erlangen.
Das erste Parzuf, dass eine Portion des Lichtes
erhalten hat, wird Galgalta genannt. Nach dem Bitush Pnimi u Makif
(umgekehrter Schock gegen das Or Pnimi und das Or Makif auf dem Schirm mit
dem Niveau des Tabur ), spürt das Parzuf, dass es nicht den Genüssen des
Lichtes standhalten kann, welches sich noch Außen befindet, und welches Druck auf das Parzuf
ausübt, zu akzeptieren und das Licht hineinkommen zu lassen. Es beschließt dann das
ganze Licht zurückzuweisen. Auf diesem Niveau stellt diese Reaktion kein Probleme dar,
denn das Parzuf hat überhaupt keinen Kontakt mit den Genüssen, es fühlt die
Freuden nicht.
Wenn das Parzuf das Licht, zurückdrängt,
erhebt sich der Schirm, das Parzuf schwächt sich und vereinigt sich mit dem Pe
vom Rosh. Dieser Vorgang wird Hizdakchut genannt, die Klärung. Wenn sich
unter dem Einfluss des Lichtes, der Schirm absenkt, erhebt es sich wieder auf Aviut
und wird dicker.
Nachdem er das Licht des ersten Parzuf
extirpiert hat, bleibt ein Reshimo von Dalet des Hitalbsut und vom Gimel
des Aviut. Ein Grad des Aviut ist verschwunden, denn das Parzuf hat
verstanden, dass es nicht mehr mit dem alten Niveau des Dalet arbeiten kann.
Gemäß dem Grad der Dicke, senkt sich der Schirm auf Pe des Rosh, auf ein
niedrigeres Niveau als das von Dalet. Das Niveau von Dalet entspricht dem Pe
des Parzuf vom Galgalta, und das Niveau Gimel entspricht seiner Chazeh
(Brust).
Das Licht übt noch einmal Druck auf den Schirm von
oben aus, der Schirm hält zuerst alles zurück, dann akzeptiert er und nimmt das Licht
gemäß den Reshimot an. Aber nicht auf einem niedrigeren Niveau als der Tabur
des Galgalta, denn unter diesem Niveau, konnte das Parzuf kein Licht
akzeptieren. Das zweite Parzuf, dass sich dann entwickelt, wird A"B
genannt.
Dann produziert sich erneut ein Bitush Pnimi u
Makif, eine neue Extraktion des Lichtes, und es bleiben erneut Informationen der Reshimot
im Parzuf übrig: Gimel von Hitalbsut ( nicht das Licht von Niveau 4
wie bei A"B, aber das Licht des Niveaus 3) und Bet von Aviut (erneut
tritt ein Verlust eines Grades des Aviut auf, im weiteren Verlauf des Bitush
Pnimi u Makif).
Deswegen drängt der Schirm, der sich zuerst auf das
Niveau von Pe des A"B erhoben hat, nun das Licht zurück. Er fällt
dann auf das Niveau Chazeh von A"B, wo sich ein neues Parzuf
durch Siwug auf dem Niveau der Reshimot Gimel-Bet bildet. Dieses Parzuf
wird SA"G genannt.
Danach zwingt das Bitush erneut das Masach
sich auf das Pe des Rosh des SA"G anzuheben mit den Reshimot
Bet-Alef. Dann, gemäß diesen Reshimot, fällt es herab auf Chazeh des SA"G
, wobei dann das 4. Parzuf M"A herauskommt. Danach formt sich, genau
nach dem gleichen Prinzip, das 5. Parzuf BO"N durch Siwug auf dem
Niveau von den Reshimot Alef-Shoresh.
Jedes der Parzufim setzt sich aus 5 Teilen
zusammen: Shoresh, Alef, Bet, Gimel, Dalet. Jedes Verlangen erscheint erst nach
Ablauf dieser Kette, die nach einem strengen und unveränderlichen System aufgebaut wird.
Die letzte Phase, Dalet, fühlt die vier vorhergehende Verlangen, mittels derer sie
vom Schöpfer erschaffen wurde, und gibt jedem dieser Verlangen einen Namen, der die
Vorstellung des Schöpfers zu jedem präzisen Zeitpunkt charakterisiert. Deshalb wird sie
mit dem göttlichen Namen benannt, welcher lautet: YHVH (Yod He Vav He). Wir werden
später diese Buchstaben untersuchen. Man kann schon jetzt sagen, dass sie das Skelett des
Menschen bilden, ob groß, klein, in horizontaler oder in vertikaler Position, die Basis
ist immer dieselbe.
Wenn das Parzuf vom Licht Chochma
gefüllt wird, wird es A"B genannt, enthält das Parzuf das Or
Chassadim ist sein Name SA"G. Die Konjugationen der Lichter Chochma
und der Lichter Chassadim geben entsprechend ihren Eigenschaften allen Parzufim ihren
Namen. Alles was in der Torah beschrieben wird, entspricht nichts weiterem, als denen mit
Licht angefüllten spirituellen Parzufim, mit einem mehr oder weniger großen
Anteil, entweder des Lichtes Chochma, oder des Lichtes Chassadim.
Nach dem Weggang der 5 Parzufim aus dem des Galgalta,
A"B, SA"G, M"A und BO"N verschwinden alle Reshimot.
Mit anderen Worten wird alles Verlangen, das in einer Absicht gefüllt werden konnte,
welches auf den Schöpfer ausgerichtet wurde, gestillt. Der Schirm verliert seine gesamte
Kapazität das Licht zu empfangen, um dem Schöpfer Vergnügen zu bereiten. Er kann nun
nur dem Egoismus standhalten, ohne etwas zu empfangen.
Nach der ersten Einschränkung kann das Malchut
nacheinanderfolgend 5 Portionen des Lichtes akzeptieren und annehmen. Die Konstruktion in
5 Parzufim wird die Welt des Adam Kadmon genannt. Der Vorgang ist dort
beendet, das Malchut hat seine 5 Reshimot endgültig verwirklicht.
Wir sehen, dass das Malchut, das völlig von
Licht im Ein Sof gefüllt wurde, sich nur zum Teil mit Licht nach der ersten
Einschränkung, mit Hilfe der 5 Parzufim füllen kann, und nur bis zum Tabur.
Die Aufgabe wird weiter darin bestehen, das Malchut sich ebenfalls bis zum letzten
Teil füllen kann, in einer Absicht, die auf den Schöpfer ausgerichtet wurde (Sof,
vom Tabur bis zum Sium Raglav).
Der Schöpfer will das Malchut mit unendlicher
Genüssen füllen. Man muss nur die Bedingungen dafür schaffen, dass es dies selbst
möchte, und kann den letzten Teil füllen, um so die Freuden zum Schöpfer umzuleiten.
Wie funktioniert dieser Vorgang?
Wir lehren es in der nächsten Lektion.
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