Frage: Was bedeutet: "das Licht das in das Parzuf
eindringt, und das Licht welches aus dem Parzuf heraus kommt?
Antwort: Wir wissen alle, was ein befriedigtes oder
ein unbefriedigtes Verlangen ist. Auf die
gleiche Art und Weise entspricht das Eindringen des Lichtes in ein Parzuf der
Befriedigung eines Verlangens, dem Hochgenuss und dem
Gefühl der Wonne. Wenn das Licht herauskommt, bleibt eine Leere, eine Unzufriedenheit,
obwohl das Gefühl der Leere im Spirituellen nicht existiert. Wenn das Or Chochma herauskommt,
bleibt das Or Chassadim. In dem das Parzuf
das Licht aus sich herauskommen lässt, weiß das Parzuf in jedem konkreten Fall sehr gut, was eine
Ablehnung einer bestimmten Portion von Genüssen in ihm verursachen wird.
In den spirituellen Welten, entspricht diese
Ablehnung einer Wandlung von einem egoistischen in einen altruistischen Genuss, was einem
unvergleichlich stärkeren Gefühl entspricht. Wenn das Parzuf merkt, dass es nicht
empfangen kann um dem Meister Freude zu bereiten, lehnt es ab, etwas für sich selbst zu
erhalten. Selbstverständlich benötigt man eine gewisse Unterstützung und eine dem
Egoismus entgegengesetzte Kraft, um eine solche Entscheidung zu treffen. Mit anderen
Worten einen Schirm. Genau er ist es, der in diesem Bereich ausschlaggebend und
entscheidend ist.
Mit einem Schirm ausgestattet, beginnt das
Keli das Licht an Stelle der Dunkelheit zu sehen. Die Quantität des Lichtes, das
sich enthüllt, ist proportional zur Kraft des Schirms. Ohne Schirm erlaubt das Licht in
keinem einzigen Moment, auf eine altruistische Art handeln zu können. Es ist ganz genau
diese Abwesenheit des Lichtes, diese erste durch das Keli durchgeführte
Einschränkung, welche diesem erlaubt, den Schirm so zu konstruieren, dass es das
Licht in sich selbst erhalten kann. Man kann nur von einem spirituellen Verlangen
sprechen, wenn ein Schirm in Kraft ist.
Wir haben vorher die 5 Parzufim der Welt des Adam Kadmon untersucht. Wie
wir bereits betont haben, ist die wesentliche Aufgabe des Studiums der Kabbala, das
Erwerben der göttlichen Eigenschaften, das Füllen des Parzuf, der Seele, durch
das Licht. Sobald das Licht im Keli eindringt, beginnt es dort sofort mit der
Ausübung seiner Handlung, indem es dem Keli seine altruistischen Attribute
übermittelt. Der Mensch nimmt dann war, was er gegenüber diesem Licht darstellt. Er
empfindet ein Schamgefühl vor seinem eigenen Gefühl der Notwendigkeit zu empfangen. Er
will von nun an ein Abbild des Schöpfers werden. Die Kraft des göttlichen Lichtes kann
nicht die Natur des Keli ändern, das der Schöpfer Selbst geschaffen hat. Es kann
jedoch die Richtung seiner Funktion ändern, indem es den Genuss der aus egoistischen
Zwecken empfunden wurde, in einen Genuss umwandelt, der auf den Schöpfer ausgerichtet
ist.
Dieses Schema wird als das "Empfangen mit der Absicht zu geben"
bezeichnet. Es erlaubt dem Malchut sich gänzlich an der Penetration des Lichtes zu
erfreuen, indem es die gefühlten Genüsse, Freuden und Vergnügen auf den Schöpfer
ausrichtet und es dabei weiter seine Freude hat. Jedoch dieses Mal, indem es dem Schöpfer
Vergnügen bereitet. Im Laufe der ersten Phase Alef der Zunahme des direkten
Lichtes (Or Yashar), machte das Malchut nichts weiteres, als das durch das
Licht verschaffte Vergnügen, welches eingedrungen war, zu empfinden, zu empfangen. Jedoch
in Anbetracht des Ausbreitens des Lichtes aus der unendlichen Welt bis zu unseren Welt,
und wieder umgekehrt in Richtung der unendlichen Welt, aber dieses Mal mit der Benutzung
eines Schirms, empfängt das Malchut erneut das ganze Licht in sich, jedoch
in einer Absicht, die auf den Schöpfer ausgerichtet wurde. Dies erlaubt es ihm Zugang zu
unendliche Genüsse zu erhalten, auf allen seinen Niveaus des Verlangens, den Niedrigsten genau wie den Höchsten. Dies
bezeichnet man durch den Ausdruck "Empfindung der Fülle.
Es geschieht auf dem Niveau der 5 Parzufim
der Welt von Adam Kadmon, dass alle Reshimot der unendlichen Welt zu Ende
gehen, mit deren Hilfe es möglich ist das Malchut bis zum Tabur zu füllen.
Selbstverständlich bleibt ein sehr mächtiges Verlangen unter dem Tabur des Galgalta
erhalten. Diese Verlangen sind nicht mit einem Schirm ausgestattet, sie können
deshalb auch nicht mit Licht gefüllt werden. Wenn wir einmal damit erfolgreich sein
werden, den niedrigeren Teil von Galgalta mit Licht zu füllen, würde sich das Gmar
Tikkun (die Vollendung der Korrektur) produzieren.
Um diese Aufgabe zu verwirklichen, müssen die Nekudot
von SAG unter den Tabur, am Ausgang des Lichtes, außerhalb des Parzufs
von SAG herabsteigen. Wir wissen, dass Galgalta auch den Namen von: Keter,
AB - Chochma, SAG - Binah, MA - ZA und BON
- Malchut trägt.
Das Parzuf von Binah
charakterisiert sich durch die Tatsache, dass es alle Verlangen betreffen kann. Es
wünscht sich ausschließlich altruistisch zu geben, es benötigt nicht das Or Chochma,
seine Eigenschaft ist jene ohne Vorbehalt zu geben, die des Or Chassadim.
Das SAG kommt heraus, um zum Reshimo Gimel Hitalsut, Bet von Aviut
zu führen. Weder Galgalta, noch das AB, die durch ihr
egoistisches Verlangen zu erhalten gesteuert werden, können unter den Tabur
herabsteigen, wohl wissend, dass sich dort noch mächtigere Verlangen befinden, als
auf dem Niveau, auf dem sie sich befinden.
Unter dem Tabur füllen die Nekudot von SAG den Galgalta
mit dem Licht Or Chassadim, der Genüsse, die einen das ohne Vorbehalt zu
geben fühlen lassen. Diese Genüsse können sich ohne Einschränkung in jedem
Verlangen des Parzuf fortpflanzen.
Unter dem Tabur bilden die Nekudot von
SAG ein neues Parzuf, welches seine 10 Sefirot umfasst: Keter,
Chochma, Binah, Chesed, Gevura, Tiferet, Netzach, Hod, Yesod, Malchut. Dieses Parzuf
trägt den Namen der "Nekudot von SAG. Es ist von sehr
großer Bedeutung, denn es ist ein Teil von Binah, der an sich heranzieht, diese
Elemente dann korrigiert und sie erhebt, und
somit spielt es eine wesentliche Rolle beim Vorgang der Korrektur.
Die Gesamtheit des Galgata von Oben bis zum Tabur setzt sich zusammen
aus:
Auf dem Niveau des Kopfes aus den Sefirot: Keter, Chochma, Binah
Auf dem Niveau Toch: Chesed, Gevura, Tiferet
Unter dem Tabur, im Sof: Netzach, Hod, Yesod, Malchut
Wenn die Nekudot des SAG
unter den Tabur herabsteigen und damit beginnen, das Licht der Chassadim auf
dem Niveau von Sof des Galgalta zu übermitteln, fühlen sie als Antwort
eine sehr starke Reaktion der Reshimot, Restbestände des Lichtes, welche früher
diese Kelim füllten. Es handelt sich um die Reshimot Dalet-Gimel. Die Kraft
von Dalet-Gimel ist höher als jene des Masach der Nekudot von SAG
Bet-Bet. Das SAG kann sich einem so starken Wunsch nach Licht nicht
entgegensetzen, es beginnt folglich, das Licht für sich selbst zu erhalten.
Untersuchen wir jetzt, was die Phase Binah
in der Verbreitung des direkten Lichtes von oben nach unten darstellt, unter Bezugnahme
von Abb. 4. Diese Phase besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil will sie nichts empfangen,
sie gibt alles ohne Vorbehalt. Dieser Teil wird GAR (die 3 ersten Sefirot)
von Binah genannt, er wird mit altruistischen Eigenschaften versehen. Der zweite
Teil wird mit der Absicht ausgestattet, das Licht zu erhalten, aber um es zu übermitteln.
Er empfängt jedoch nicht mit einer Absicht, die auf sich selbst ausgerichtet wurde, und
trägt den Namen ZAT von Binah.
Das Gleiche produziert sich im Parzuf der Nekudot
von SAG, das mit den Attributen von Binah ausgestattet ist. Seine
6 ersten Sefirot tragen den Namen von GAR von Binah, die vier
anderen jenen von ZAT von Binah. Dieses mächtige Licht Chochma,
welches das GAR von Binah erreicht, berührt es nicht, ihre Beziehung
charakterisiert sich durch Gleichgültigkeit. Auf dem Niveau von ZAT von Binah,
das wünscht zu erhalten, um ohne Vorbehalt auf den niedrigeren
Niveaus zu geben, kann das Licht nur bis zum Niveau von Aviut Bet
eindringen. Wenn die Verlangen, die bis Binah gelangen über diesem Aviut
sind, erscheint dann das Verlangen, in einer Absicht zu erhalten, die auf sich
selbst ausgerichtet wurde.
Nach dem Tzimtzum Alef kann das Malchut
nicht in einer Absicht erhalten, die auf sich selbst ausgerichtet wurde. Sobald ein
Verlangen mit dieser Eigenschaft im ZAT der Nekudot von SAG erscheint,
erhebt sich das Malchut und siedelt sich dann an der Grenze zwischen dem
altruistischen und egoistischen Verlangen an, mit anderen Worten in der Mitte von Tiferet.
Diese Bewegung des Malchut trägt den Namen: Tzimtzum Bet, zweite
Einschränkung. Auf dieser Linie, formiert sich die neue Grenze der Ausbreitung des
Lichtes, das Parsa, dass sich auf dem Niveau des Galgalta im Sium
befand.
Abbildung 4
Wenn sich das Licht vorher nur bis zum Tabur ausbreiten konnte, wenn
es vergeblich versuchte, unter dem Tabur einzudringen, durch die Ausbreitung des Parzuf der Nekoudot von SAG unter dem
Tabur, hat das Licht der Chassadim gewissermaßen das Gelände für die
Verbreitung des Lichtes Chochmah bis zum Parsa vorbereitet. Allerdings, wenn
sich vor dem Tzimtzum Beth das Licht Chassadim unter dem Tabur nach
dem Tsimtzum ausbreitet, gibt es absolut kein Licht mehr unter dem Parsa.
Das Parzuf der Nekoudot von SAG
hat unterhalb vom Tabur das Konzept des Ortes" geschaffen. Was ist mit
einem Ort gemeint? Das ist eine Sefira, in der eine andere Sefira mit
einer kleineren Größe existieren kann. Unsere Welt besteht als ein Ort. Wenn man von der
Welt alles abzieht was sie enthält, nämlich die ganze Schöpfung, dann wird der Ort
bleiben.
Wir sind nicht in der Lage, eine Wahrnehmung vom
Konzept des Ortes zu haben, aber man kann sagen, dass es sich ganz einfach um
eine Leere handelt, die nicht messbar ist, die in anderen Dimensionen angesiedelt ist.
Außer unserer Welt gibt es spirituelle Welten, welche alle transparente Welten
darstellen, die weder wahrgenommen noch gefühlt werden können, da sie andere Dimensionen
betreffen.
Die Welt Azilut erscheint danach an der
Stelle von GA"R von Binah . Die Welt Briah bildet sich unter dem
Parsa im niedrigeren Teil von Tiferet. Die Welt Yetsira erscheint an
Stelle der Sefirot Netzach, Hod, Yessod. Die Welt Asiya, deren
abschließender Teil unsere Welt genannt wird, bildet sich auf dem Niveau der Sefira
Malchut.
Wie erhält man aus 10 Sefirot die 5 Sefirot,
Keter, Chochmah, Binah, Za, und Malchut?
Jede dieser Sefirot, außer der von ZA, besteht aus 10 Sefirot.
ZA, kleines Gesicht, besteht aus nur 6 Sefirot: Chesed, Gevura,
Tiferet, Netzach, Hod, Yesod. Wenn man anstatt von ZA seine 6 Sefirot
nennt, dann wird man mit Keter, Chochmah, Binah und Malchut 10 Sefirot
erhalten. Das ist der Grund, weshalb man manchmal von 5 Sefirot und manchmal von 10
Sefirot spricht. Er gibt kein Parzuf welches sich aus 12 oder aus 9 Sefirot
bildet.
Es ist nicht nützlich oder gar von Vorteil,
hebräische Begriffe, die in der Kabbala verwendet werden ins Deutsche zu übersetzen.
Jeder Begriff stellt ein spirituelles Parzuf dar, oder besser eines von seinen
Teilen. Die Übersetzung kann dazu führen, dass man sich Bilder aus unserer Welt
vorstellt, was streng verboten ist. Denn man darf das spirituelle Niveau nicht auf das
Niveau unserer Welt herabsetzen. Die Begriffe wie "Kopf, Mund, Körper, Kuss,
Umarmung, Paarung usw." können in uns Assoziationen auslösen, die mit der Kabbala
nichts zu tun haben. Es wird empfohlen, die Bezeichnungen im Hebräischen beizubehalten.
Die deutschsprachigen Leser, die nicht des Hebräischen mächtig sind, haben einen Vorteil
vor den Israelis, denn bei ihnen erwecken die Begriffe im Hebräischen keine Darstellungen
unserer Welt.