Kabbala - Lehrgang
Lektion 5
Wiederholen wir: Die Schöpfung entspricht dem Licht, das vom Schöpfer
ausgeht, vom Verlangen Vergnügen zu bereiten. Dieser Vorgang wird durch den Ausdruck "Bchinah
Shoresh" bezeichnet (Aspekt der Wurzel). Es baut unter sich das Verlangen
Vergnügen zu empfangen, "Bchinah Alef" auf, welches, nachdem es sich mit
Licht gefüllt hat, sich das Verlangen Vergnügen zu bereiten, also ohne Vorbehalt zu
geben, vom Licht entleiht. Dieser Vorgang entspricht "Bchinah Beth".
Allerdings hat dieses Verlangen nichts zu geben, es versteht, dass es nur Vergnügen unter
der Bedingung bereiten kann, einen Teil des Lichtes für sich selbst zu akzeptieren.
So bildet sich die Phase 3 "Zeir Anpin", die zwei
Prinzipien, zwei Eigenschaften beinhaltet: Jene ohne Vorbehalt zu geben und jene zu
erhalten. Nachdem ZA begonnen hat, diese zwei Genussarten zu fühlen, spürt ZA
das jene Genüsse, die ihm durch das Erhalten verschafft wurden, näher und angenehmer
sind, denn es war selbst am Anfang, bei der Phase Alef erschaffen worden, um zu
erhalten. Folglich beschließt ZA in sich, das ganze Licht eindringen zu
lassen, so wie bei der Phase Alef. Es lässt sich also gänzlich davon füllen,
jedoch diesmal schon auf seinen eigenen Wunsch hin, und es empfindet dabei einen
unendlichen Genuss.
Diese Phase 4 wird "Malchut der Welt des Ein Sof" oder
"Einmalige Schöpfung" genannt. Sie vereinigt in sich die zwei oben genannten
Grundsätze: Die Vorbedingung ist, dass sie weiß, was sie sich wünscht, und sie wählt
jenen Wunsch, zu erhalten. Die drei ersten Phasen tragen nicht den Namen der
Schöpfung, weil keine von ihnen mit einem Verlangen ausgestattet ist, das ihr selbst
gehört, sondern nur von jenem Verlangen des Schöpfers oder seiner Abkömmlinge.
Nachdem sich die 4.Phase mit Licht gefüllt hat, genauso wie in der 1.Phase,
beginnt das Licht ihr die göttlichen Eigenschaften zu verleihen und sie sich als ein
Gebilde wahrzunehmen, das zu persönlichen Zwecken erhält. Sie empfindet demnach ein
Schamgefühl, das die Phase 4 dazu veranlasst zu beschließen, dem Vorbilde des Schöpfers
mit Hilfe seiner eigenen Eigenschaften zu entsprechen, mit anderen Worten, das Licht nicht
mehr in sich eindringen zu lassen. Sie führt ein Tzimtzum Alef durch. Warum ist
das Verlangen ein Tzimtzum durchzuführen nicht am Ende der Phase 1
erschienen? Weil zu diesem Zeitpunkt das Verlangen des Keli seinen Ursprung nicht
aus sich selbst, sondern vom Schöpfers bezog. Zu dem Zeitpunkt der Phase 4 führt die
Schöpfung ein Tzimtzum seines Verlangens durch, mit anderen Worten, hat sie
selbst nichts davon.
Das Tzimtzum verwirklicht sich nicht nur durch das Verlangen Genüsse
zu erhalten, jedoch in einer Absicht, sie zu persönlichen Zwecken zu erhalten, mit
anderen Worten handelt es sich um ein Tzimtzum, das die Absicht betrifft. Im ersten
Fall, hat das Keli ganz einfach aufgehört zu erhalten. Wenn das Keli die
Entscheidung trifft zu erhalten, aber in einer Absicht, die nicht auf sich selbst
ausgerichtet wurde, kann es sich mit einer gewissen Quantität des Lichtes füllen, was
mit der Kraft der Absicht funktionieren wird, sich seinem Egoismus zu widersetzen. Das
Akzeptieren, Licht in einer Absicht zu erhalten, die auf andere ausgerichtet wurde,
entspricht dem Grundsatz, ohne Vorbehalt zu geben. Auf dem spirituellen Gebiet wird die
Handlung durch die Absicht und nicht durch die eigentliche Handlung bestimmt.
Nach dem ersten Tzimtzum wird das Keli keine Genüsse, kein
Vergnügen mehr auf egoistische Weise empfinden können, die durch das Tzimtzum Alef
verschafften Errungenschaften bleiben für immer bestehen. Die wesentliche Aufgabe der
Schöpfung ist also, das Verlangen, zu persönlichen Zwecken Vergnügen zu empfangen, zu
neutralisieren. Die erste Schöpfung, Bchinah Dalet entspricht dem Grundsatz des
vollständigen Genusses, der durch das göttliche Licht verschafft wurde. Das Erste Tzimtzum
bedeutet, dass das Malchut nicht mehr zu persönlichen Zwecken Vergnügen
empfängt. Wir werden jetzt untersuchen, wie wir diesen Grundsatz in die Tat umsetzen
können.
Um nicht mehr zu persönlichen Zwecken zu genießen, erstellt das Malchut
einen Schirm gegenüber seinem Egoismus, einen Schirm, der das Licht
zurückdrängt, welches das Malchut erreicht. So prüft es, ob es sich den
unermesslichen Genüssen, die dem Licht oberhalb des Schirms inhärent sind, widersetzen
kann, und die einem nicht weniger unermesslichen Verlangen im Malchut entsprechen.
Dies tut Malchut, indem es gänzlich alle Genüsse, ohne davon zu kosten,
zurückdrängt.
Zu diesem Zeitpunkt wird das Keli vom Licht getrennt. Was soll es
machen, um nicht alle Genüsse zurückzudrängen, aber davon einen gewissen Anteil in
einer Absicht zu erhalten, die auf den Schöpfer ausgerichtet wurde? Um dies auszuführen,
muss sich das durch den Schirm reflektierte Licht (Or Chozer), mit dem direkten
Licht (Or Yashar) bekleiden, und zusammen mit ihm in das Innere des Keli,
also in das Verlangen zu genießen eindringen, mit anderen Worten, sich des Prinzips
bedienen, der dem Egoismus des Genusses entgegengesetzt wurde, in den dann das Or
Yashar, das direkte Licht, das Vergnügen, eindringen kann.
Das Or Chozer spielt dann die Rolle mit der altruistischen Absicht.
Bevor das Malchut in sich diese zwei Lichtarten akzeptiert, erfolgt eine Berechnung
im Rosh, um die Quantität des Lichtes zu bestimmen, die es ermöglicht, in einer
Absicht zu empfangen, die in Richtung auf den Schöpfers ausgerichtet ist. Es ist diese
Quantität, die im Toch eindringt.
In Abhängigkeit von der Kraft des Schirms kann das erste Parzuf zum
Beispiel 20% von Licht akzeptieren. Dieses Licht wird als inneres (Or Pnimi)
bezeichnet. Das Licht, das nicht innerhalb des Toch eingedrungen ist, bleibt
außerhalb des Keli, deshalb wird es als äußeres, umgebendes Licht (Or Makif)
bezeichnet.
Die erste Annahme von 20% des Lichtes trägt den Namen vom "Parzuf
Galgalta". Danach, unter dem Druck der zwei verschiedenen Lichter, des Or
Makif und des Or Pnimi auf den Schirm, auf dem Niveau des Tabur,
lässt das Parzuf das ganze Licht herauskommen, sein Schirm erhebt sich progressiv
vom Tabur gegen Pe, indem er die Kraft des Widerstandes gegen den Egoismus
verliert, um das Niveau des Schirms zu erreichen, der in Pe vom Rosh gesetzt
wurde. Jedoch verschwindet nichts im spirituellen Bereich: Jede Aktion wird gewissermaßen
die vorhergehende bekleiden. Die 20% von Licht, die vom Pe bis zum Tabur akzeptiert
werden, bleiben dem Parzuf als erworbene Erkenntnisse.
Seine Unfähigkeit wahrnehmend 20% vom Licht zu akzeptieren, entscheidet das
Parzuf seine Aktion fortzusetzen, jedoch dieses Mal lässt es nicht 20 %, sondern
15% vom Licht eindringen. Dafür muss es den Schirm auf das Niveaus Pe bis zu jenem
von Chazeh des Parzuf Galgalta herabsetzen, mit anderen Worten, auf
ein niedrigeres spirituelles Niveau herabzusteigen. Wenn zum Beginn sein Niveau durch das Reshimo
Dalet-Dalet definiert wurde, ist es jetzt nur noch durch jene von Dalet-Gimel.
Das Licht dringt nach demselben Schema ein und bildet ein neues Parzuf, das AB,
dessen Entstehung identisch ist: Es lässt ebenfalls das Licht herauskommen, danach
erscheint ein drittes Parzuf mit dem Namen SA G, dann MA'
und BON.
Die 5 Parzufim füllen Galgalta vom Pe bis zu seinem Tabur.
Die Welt, die sie bilden, trägt den Namen von "Adam Kadmon".
Galgalta ist dem Bchinah Shoresh ähnlich, denn es erhält vom
Schöpfer nur das, was es ohne Vorbehalt geben kann, und nähert sich so dem Bild des
Schöpfers. AB erhält eine geringere Quantität des Lichtes in einer
Absicht, die auf den Schöpfer ausgerichtet wurde, und trägt den Namen "Chochma"
wie der Bchinah Alef. Das SA G funktioniert nur nach dem Grundsatz
ohne Vorbehalt zu geben und trägt den Namen "Binah" wie der Bchinah Beth. Das MA ist dem ZA
ähnlich, so wie das Binah Gimel. Das BON entspricht dem Malchut
von Binah Dalet.
Ausgestattet mit den Attributen des Binah, hat das SAG
die Kapazität sich unter dem Tabur zu verbreiten und den niedrigeren Teil von Galgalta
mit Licht zu füllen. Unter dem Tabur, außerhalb der leeren Verlangen, bleiben die
Genüsse noch fortbestehen, die durch die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer induziert wurden.
Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass die NEHY von Galgalta,
die sich unter dem Tabur ansiedelten, das Licht von Chochma ablehnten, aber
vom Licht der Chassadim Genuss empfingen, Genüsse, die durch die Ähnlichkeit mit
dem Schöpfer verschafft wurden. Es handelt sich ebenfalls um das Niveau Dalet von Aviut.
Die Nekudot von SAG werden mit einem Aviut Beth
ausgestattet und können etwas vom Vergnügen erhalten, indem sie ohne Vorbehalt geben,
jedoch nur mit Hilfe des Lichtes dieses Niveaus. Die Nekudot von SAG
können sich nicht den Genüssen des Niveaus Dalet widersetzen, im gegenteiligen
Fall würden sie das Licht in einer persönlichen Absicht erhalten. Dies ist, was sich
produzieren würde, aber das Malchut, das sich im Sium von Galgalta
hält, erhebt sich in der Mitte von Tiferet des Parzuf der Nekudot
von SAG, um ein Sium-Einschränkung gegenüber dem Licht zu bilden.
Diese Sium-Einschränkung wird Parsa genannt, das Licht kann
nicht unter dieses Parsa eindringen. Dies ausführend, führt das Malchut
eine zweite Einschränkung durch, um das Licht daran zu hindern, sich auszubreiten, dieser
Vorgang wird analog zu dem ersten "Tzimtzum Beth" genannt.
Nehmen wir ein Beispiel unserer Welt, um diesen Mechanismus zu
verdeutlichen. Eine gut erzogene Person, die keine kleinere Geldsumme stehlen könnte, die
sich auf, sagen wir 100 Euro beläuft. Jedoch würde der, durch ihre Erziehung induzierte
Vorbehalt, vor der Summe von 100.000 Euro nicht mehr funktionieren. Denn das Vergnügen
kann in diesem Fall, die Kapazitäten dieser Person übertreffen, sich dem zu widersetzen.
Das Tzimtzum Beth ist die Fortdauer des TsA (Tzimtzum
Alef), aber dieses Mal auf den Kelim der Kabbalah. Es produziert sich eine
interessante Sache: Egoistische Attribute manifestieren sich in den Nekudot von SAG
in einem Parzuf altruistischer Natur, und das Malchut bedeckt sie sofort,
indem es sich erhebt, um eine Linie zu bilden, welche die Ausbreitung des Lichtes
begrenzt. Diese Linie trägt den Namen "Parsa".
Der Rosh des Parzuf von SAG, umfasst wie jeder
Kopf die 5 Sefirot: Keter, Chochma, Binah, ZA, und Malchut,
die sich ihrerseits in die Kelim der Ashpaa (Keter, Chochma und die
Hälfte des Bina) und die Kelim der Kabalah (von der Hälfte
des Bina bis zum Malchut) aufteilen. Die Kelim der Ashpaa (die sich
dadurch charakterisieren, ohne Vorbehalt zu geben), tragen ebenfalls den Namen von "Galgalta
veEynayim" (GE) und die Kelim der Kabbalah (die sich dadurch
charakterisieren es zu erhalten), tragen den Namen von "Ozen, Chotem,
Pe" (ACHA P).
Bei der Verwirklichung des Tzimtzum Beth kann das Parzuf kein
eigenes Verlangen mehr verwirklichen, welches dazu dient, zu persönlichen Zwecken zu
erhalten. Das Malchut widersetzt sich der Nutzung des ACHAP, indem es
sich bis zur Mitte von Tiferet erhebt. Nach TsB (Tzimtzum Beth),
erheben sich alle Reshimot im Rosh von SAG, indem sie
verlangen, dort ein Parzuf nur auf dem Niveau von Galgalta veEynayim zu
bilden, damit dieses Parzuf auch ein wenig Licht beim Kontakt mit dem Schöpfer
erhalten kann. Dies zeigt, dass der Masach sich von nun an nicht in Pe von Rosh,
jedoch im Nikva Eyeneim ansiedeln muss, was der Linie des Parsa in der Mitte
von Tiferet im Guf entspricht. Nach einer Siwug im Rosh von SAG,
erscheint ein Parzuf, das sich unter dem Tabur genau bis zum Parsa
ausbreiten wird.
Das neue Parzuf, das sich unter dem Tabur ausgebreitet hat,
bis zum Parsa, bekleidet sich mit dem vorhergehenden Parzuf der Nekudot
des SAG, aber nur in seinem höherem Teil auf den altruistischen Kelim.
Das neue Parzuf trägt den Namen von "Katnut Olam haNekudim" , es
erscheint auf dem Niveau der Reshimot Beth-Alef Metzumtzamim (Kompressionen). In
der Tat, diese Welt existiert nicht unter den 5 Welten, die wir vorher genannt haben: Adam
Kadmon, Azilut, Briah, Yetsira, Asiya, weil sie geboren
wurde, um sich sofort zu fragmentieren.
Während seiner Existenz allerdings, teilen sich seine Sefirot Gevura,
Keter, Chochma, Binah, Chesed, und ein Drittel von Tiferet durch
10, und tragen die gebräuchlichen Bezeichnungen. Spezielle Bezeichnungen bestehen
allerdings für die Sefirot von Chochma und von Binah, Abba veIma,
und die Sefirot von ZA und von Malchut, die durch die Begriffe ZON,
ZA, und Nukva bezeichnet werden.
Nach der Siwug Hakaah im Nikvei Eyeneim im Rosh von SAG
auf Anforderung der Reshimot des niedrigeren Parzuf führt das Parzuf eine
zweite Siwug auf den Reshimot von Gadlut im Pe vom Rosh
durch. Dann beginnt sich ein unermessliches Licht, ab dem SAG unter
dem Tabur auszubreiten, um zu versuchen, unter dem Parsa einzudringen.
Das Parzuf der Nekudim ist gänzlich sicher, dass es dieses
Licht in einer Absicht erhalten kann, die auf den Schöpfer ausgerichtet wurde, dass es
genug Kräfte hat, trotz TsB. Jedoch sobald das Licht das Parsa
berührt, produziert sich ein Shvirat Kelim (Bruch der Gefäße), weil das Parzuf
die Genüsse in einer persönlichen Absicht erhalten will. Das Licht verschwindet
sofort aus dem Parzuf und allen Kelim, sogar jene, die sich unter dem Parsa
befanden, zerbrechen.
So ist es wenn das Verlangen des Parzuf die Kelim der Kabbalah
in einer Absicht gebraucht, das auf den Schöpfer ausgerichtet wurde, mit anderen
Worten, verursacht die Bildung der Welt der Nekudim im Gadlut, mit Hilfe der
Gesamtheit des zehn Kelim, den Bruch der Gesamtheit der Schirm-Absichten die auf
den Schöpfer ausgerichtet wurden.
Im Körper (Guf), des Parzuf der Nekudim, mit anderen Worten
im ZON über dem Parsa (Chesed, Gevura, Tiferet), und unter dem
Parsa (Netzach, Hod, Yesod und Malchut), sind 8 Sefirot anwesend,
jedes von ihnen besteht aus 4 Phasen (außer der Phase Null), die selbst wieder aus 10 Sefirot
(Phasen) bestehen, mit anderen Worten 8 x 4 x 10 = 320 Kelim, die sich zerbrochen
haben. Von diesen 320 Fragmenten, können nur jene des Malchut nicht korrigiert
werden, diese Fragmente des Malchut sind von ihrer Anzahl 8 x 4 = 32 Fragmente von
320. Die restlichen 288 (320 - 32 = 288) können korrigiert werden. Die 32 Fragmente
werden "Lev haEven" (Steinherz) genannt. Dieses Lev haEven kann
nur vom Schöpfer selbst zum Zeitpunkt des Gmar Tikun korrigiert werden.
Das altruistische und egoistische Verlangen hat sich gleichzeitig
zerbrochen, sie haben sich gemischt. Jede der Parzellen der gebrochenen Kelim
besteht folglich aus 288 Fragmenten, von denen es möglich ist, sie zu korrigieren
(reparieren), und von 32 Fragmenten, die nicht korrigiert werden können. Die Wahrnehmung
des Ziels der Schöpfung zu erreichen und zu verwirklichen hängt nur von der Korrektur
(Reparatur) der zerbrochenen Welt der Nekudim ab: Wenn wir erfolgreich sind, werden
wir das Bchinah Dalet (Aspekt Dalet) mit Licht gefüllt haben.
Die Olam haTikun (die Welt der Korrektur), oder die Olam Azilut
entsteht, um ein zusammenhängendes System zu bauen, welches die Kelim der Welt der Nekudim
korrigieren kann.
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