L E K T I O N   11

Olam Nikudim


 

Das Herabsteigen der Nekudot von SA"G unterhalb des Tabur von Galgalta, ihr Vermischen mit dem Sof von Galgalta (die Gefäße unterhalb vom Tabur des Parzuf Galgalta), Tzimtzum 2 (Einschränkung 2) - dieser ganze Prozess trat während der Zeit auf, als der Schirm von SA"G vom Tabur auf den Pe anstieg. Folglich, wenn der Schirm zum Pe kommt, werden in ihm bereits auch Reshimot von jeder Begebenheit gefunden, die in den Nekudot von SA"G geschah, welche unterhalb des Tabur von Galgalta herabstiegen.

Nach der Verfeinerung (siehe: Lektion 3, Lektion 4, Lektion 6) des Parzuf von Galgalta, verblieben im Schirm ein Paar Reshimot: ein Reshimo von Hitlabshut (Einschließung, Umhüllung, - Hochgenuss) des Lichtes im Parzuf und das Reshimo von Aviut (Grobkörnigkeit) des Masach (Schirm) welches im Malchut blieb. Auch nach der Verfeinerung von Parzuf A"B verblieb ein Paar Reshimot.

Gleichwohl gibt es nach der Verfeinerung von Parzuf SA"G, in dem Schirm, der zu dem Pe des Rosh (Kopf, Beginn von Parzuf) von SA"G kommt, drei Paare Reshimot. Der Schirm führt Siwugim (Ankopplungen, Paarungen) an ihnen aus, entsprechend der Reihenfolge ihrer Bedeutung:

1. Das Paar der Reshimot (Plural von Reshimo): Reshimo von Einschließung 2 und Reshimo von Grobkörnigkeit 1 von dem Teil des Parzuf von SA"G, der sich nur bis zum Tabur ausdehnte (und nicht unterhalb von ihm). Von der Koppelung auf diese Reshimot wurde ein Parzuf mit der Gestalt von Einschließung 2 und Grobkörnigkeit 1 geboren (siehe: Lektion 2 und 6) das heißt, mit der Gestalt von Zeir Anpin, das MA"H ELYON genannt wird (Höheres, Oberes MA"H). Dieses Parzuf dehnt sich nur bis zum Tabur von Galgalta aus und nicht darunter, weil die Reshimot, von denen es geboren wurde, von dort kamen. Es kleidet in seinem "Elyon" (das folgende höchste Parzuf über ihm, seinen Vorgänger) welches das SA"G ist: der Rosh von MA"H ELYON dehnt sich von der Chazeh auf den Pe des Parzuf von SA"G aus, von unten nach oben. Sein Guf dehnt sich von der Chazeh bis zum Ende der Taamim (die erste Ausbreitung des Parzuf von SA"G, bevor die Verfeinerung in ihm anfing; das Ende der Taamim ist der Tabur vom Parzuf) von SA"G aus, welches am Tabur von Galgalta ist.

2. Nach diesen Vorgängen macht der Schirm eine Kopplung an das Paar der Reshimot, die an zweiter Stelle im Wert sind, an die Reshimot vom Teil des Guf von SA"G, welches sich unter dem Tabur des Parzufs von Galgalta ausdehnte: ebenso Hitlabshut 2 (Einschließung, Umhüllung) und Aviut 1 (Grobkörnigkeit). In diesen Reshimot sind zusätzliche Informationen über die zweite Einschränkung, die unterhalb des Tabur stattfand, enthalten.

3. Das dritte Paar der Reshimot wird später erwähnt werden.

Übereinstimmend mit den Anforderungen dieser Reshimot, steigt der Schirm des Guf von SA"G, welcher während seiner Verfeinerung vom Tabur auf den Pe anstieg, jetzt vom Pe auf die "Nikvei Eyinaim" (ein Ort zwischen den oberen dreien wird GA"R, und die niedrigeren sieben werden ZA"T von Binah des Rosh genannt) im Rosh von SA"G an, und bildet dort eine Koppelung an diese Reshimot. Dies ist so, weil in diesen Reshimot das Verbot besteht, Licht in den Gefäßen des Empfangens anzunehmen, aber das Licht kann sich nur bis zur Chazeh jedes Parzufs ausdehnen, weil bis zur Chazeh in jedem Parzuf nur die Gefäße der Schenkung des Parzufs gefunden werden. Jedoch von der Chazeh aus und darunter beginnen die Gefäße des Empfangens des Parzufs.

Gefäße der Schenkung ziehen Or Chassadim zu sich herab, während Gefäße des Empfangens Or Chochma herunterziehen.

Wenn der Schirm eine Koppelung an den Reshimot bildet, die (resultierend aus Tzimtzum 2 - Beschränkung 2) "Metzumtzamot" (eingeschränkt) sind, führt dies zur Geburt eines Parzufs, in welchem sich das Licht nur in die Gefäße der Schenkung ausdehnt und diese füllt. Die Gefäße des Empfangens werden nicht durch das Licht gefüllt, sie bleiben leer. Da das Parzuf nur einen Teil seiner Gefäße nutzen kann, wird es als "Katan" (klein) bezeichnet.

Warum steigt der Schirm als ein Resultat der Anforderungen der Reshimot vom Pe auf Nikvei Eyinaim und vollzieht dort eine Kopplung? Der Grund ist, wenn die Reshimot eine Kopplung benötigen, die nur auf Gefäßen der Schenkung beruht, dann muss der Schirm auf die Mitte von Binah des Rosh von SA"G ansteigen, der dort die Gefäße der Schenkung des Rosh beendet und dort eine Kopplung an die Reshimot der Einbeziehung 2 und der Grobkörnigkeit 1 ausführt.

Reshimot von unterhalb des Tabur erfordern, dass das Licht nur in den Gefäßen der Schenkung ausgedehnt werden sollte. Wie sollte es jedoch möglich sein, dass ein Parzuf entsteht, welches nur Gefäße der Schenkung besitzt.? Es ist unmöglich, ein Parzuf zu haben, das keine 10 Sefirot beinhaltet !  In jedem erschaffenen Wesen sind die 10 Sefirot, gleichwohl ist es möglich, ein Parzuf zu haben, das einen Teil der Willen seiner Sefirot nicht verwendet. Folglich muss der Rosh von SA"G einem Parzuf in solch einer Weise zur Entstehung verhelfen, dass seine Gefäße des Empfangens nicht aktiv werden. Die Gefäße des Empfangens in einem Parzuf sind: die untere Hälfte von Binah, Zeir Anpin und Malchut.

Damit die Gefäße des Empfangens nicht im Guf des Parzuf aktiv werden, muss der Schirm von SA"G ein Parzuf entstehen lassen, derart, dass es von Anfang an seine Gefäße des Empfangens nicht gebraucht. Dafür muss die Kopplung (Siwug) im Rosh des Parzuf SA"G, um einem neuen Parzuf zur Geburt zu verhelfen, nur an den Gefäßen der Schenkung und nicht an den Gefäßen des Empfangens ausgeführt werden.

Die Gefäße des Rosh werden folgendermaßen bezeichnet:

·    Keter (Krone) - Galgalta (Schädel)
·    Chochma (Weisheit) - Eyeneim (Augen)
·    Binah (Verstehen) - Ozen (Ohr)
·    Zeir Anpin (Kleines Gesicht) - Chotem (Nase)
·    Malchut (Königreich) - Pe (Mund)

 

Die Unterteilung des Rosh von SA"G in 5 Aspekte

Die Gefäße von Keter und von Chochma (und ebenso dort eingeschlossen die obere Hälfte von Binah) werden zusammen Galgalta und Eyeneim (GV"E), oder Gefäße der Schenkung genannt. Die obere Hälfte von Binah gehört zu den Gefäßen der Schenkung, denn, nachdem es mit Or von Chochma gefüllt wurde, entschied es, dass es eher schenken möchte als empfangen. Jedoch möchte die untere Hälfte von Binah bereits Licht zu Gunsten von Zeir Anpin empfangen. Das Parzuf der Nekudot von SA"G ist das Parzuf von Binah. In der unteren Hälfte des Parzuf von Binah, das heißt, ab der Sefira von Tiferet und unterhalb der Nekudot von SA"G, befinden sich die Gefäße des Empfangens. Folglich ist dies der Ort, an dem es möglich ist, den Willen zu seinem eigenen Wohle zu empfangen, vorzufinden.

 

Die Unterteilung des Parzuf der Nekudot von SA"G in GV"E und ACHA"P

Der Ort, an dem der Schirm platziert ist, bestimmt die Form des zu entstehenden Parzufs:
Wenn ein Schirm ein Parzuf entstehen lassen möchte, das Licht in allen seinen 10 Sefirot empfängt, muss der Schirm die Siwug (Kopplungen, Paarungen) im Pe bilden. Nachdem der Schirm im Pe lokalisiert wird, bestimmt die Härte des Schirms die Größe (Höhe) der Gestalt des Parzufs. Das heißt, mit welchem Prozentsatz das Parzuf von jedem seiner fünf Gefäße etwas verwendet.

Wenn ein Schirm einem Parzuf zur Geburt verhelfen möchte, welches das Licht nur in seinen Gefäßen der Schenkung empfangen möchte, das heißt, gerade in der Hälfte des Parzufs, darf sich der Schirm nicht im Pe sondern im Nikvei Eyeneim befinden (sehe Paragraph 4), denn dort befinden sich die Mitte des Rosh. Nachdem der Schirm im Nikvei Eyeneim ist, wird die Größe (Höhe der Gestalt des Parzufs) durch die Härte des Schirms festlegt. Das heißt, welchen Prozentsatz von jedem seiner zwei ein halb Gefäße das Parzuf benutzt.

Das Parzuf, welches unter diesen Bedingungen geboren wird, wird Parzuf von Katnut (Kleinheit) von Olam (Welt von) Nikudim genannt.

Nachdem sich die Koppelung im Rosh von SA"G auf dem eingeschränkten Reshimot 2\1 (2/1 ist eine Kurzform für Umhülltheit 2 und Grobkörnigkeit 1 - siehe Paragraph 3) gebildet hatte, sank das Parzuf zu dem Ort herab, von dem sein Reshimot kam. Es stieg unterhalb des Tabur von Galgalta ab und es dehnte sich dort in ein komplettes Parzuf mit beidem, dem Rosh (Kopf, Anfang) und Guf (Körper) aus. Sein Rosh der Umhülltheit (siehe Lektion 7) wird Keter genannt, sein Rosh von Aviut wird als AV"I (Abba Ve Ima) bezeichnet, sein Körper wird ZO"N (Zeir Anpin und Nukvah) genannt.

In jedem Rosh und in jedem Guf, sowie in jedem ihrer spezifischen Teile, und auch im Allgemeinen aller Parzufs - wird jedes Detail in 2 Teile geteilt: Nämlich in GV"E (Galgalta Ve Eyeneim) und in ACHA"P (Ozen-Chotem-Pe).

GV"E sind immer Gefäße der Schenkung und es ist immer möglich sie zu verwenden, weil das Tzimtzum (Beschränkung) nur auf dem Or von Chochma lag. ACHA"P sind immer Gefäße des Empfangens. Sobald die zweite Beschränkung im Parzuf der Nekudot von SA"G auftrat, haben danach keine weiteren Parzufim (mit Ausnahme eines Parzufs von Atik von Atzilut) die Energie, in den Gefäßen des ACHA"P Licht von Chochma (Or Chochma) in einer Form der Schenkung zu empfangen.

ACHA"P schließt die folgenden Sefirot ein:

1.    die untere Hälfte von Binah, das Licht empfangen möchte, um es Zeir Anpin zu geben.
2.    Zeir Anpin, welches Or Chasadim (Licht der Güte, Barmherzigkeit) mit "einer geringen Erleuchtung" von Chochma empfangen möchte.
3. Malchut, das Or Chochma in seiner ganzen Fülle empfangen möchte.

Folglich ist es für sie verboten, an einer Siwug (Kopplung) an das Licht von Chochma teilzunehmen.

Das dritte Paar der Reshimot, unter den drei Paaren, die mit dem Schirm zum Rosh von SA"G aufstiegen, sind die Reshimot, welche im Sof von Galgalta nach der Verfeinerung von Galgalta verbleiben. Sie sind die Reshimot: 4\3 (Umhülltheit 4, Grobkörnigkeit 3), die das Parzuf der Nekudot von SA"G in sich eingeschlossen hatte, als es das Sof von Galgalta füllte. Diese Reshimot verlangen danach, Or Chochma zu empfangen.

Nachdem das Parzuf von Katnut (Kleinheit) von Olam Nikudim zu seinem Platz abstieg und sich vom Tabur von Galgalta auf das Parsa ausdehnte, gab ihm der Rosh von SA"G die Reshimot, die verblieben: Reshimot 4\3 (Umhülltheit 4, Grobkörnigkeit 3). Folglich, in Übereinstimmung mit den Anforderungen dieser Reshimot, sinkt der Schirm, der sich bei Nikvei Eyeneim von AV"I befand, zum Pe von AV"I herab und bildet eine Koppelung an die Reshimot 4\3. Von dieser Siwug (Paarung) sinkt Licht von Chochma zum Guf herunter, erreicht das Parsa und passiert es.

Der Rosh von AV"I, in Übereinstimmung mit den Reshimot 4\3 dachte nun, dass die Gefäße, die unterhalb des Parsa gefunden werden, bereits in einer Form der Schenkung empfangen möchten und nicht in einer Form des Empfangens. Folglich machte AV"I eine Koppelung an Gadlut (Größe) und übermittelte das Or Chochma nach unten. Jedoch konnte AV"I nicht erkennen, dass das Parsa eine Beschränkung ist, die vom Malchut des EinSof und nicht von den Reshimot 4\3 abgeleitet wurde, die im Sof von Galgalta vorhanden sind.

 

Die Geburt von Parzuf MA"H ELYON, Parzuf Katnut der Nikudim und Parzuf Gadlut der Nikudim

Wenn das Licht von Chochma anfängt, das Parsa zu überschreiten, beginnen die Gefäße zu zerbrechen, denn unter dem Parsa verbleiben die Gefäße mit dem Wunsch, für ihr eigenes Wohl zu empfangen. Da die Gefäße von GV"E, die über dem Parsa sind, an die Gefäße von ACHA"P angeschlossen wurden und einen Guf (Körper) darstellen, brachen so auch die Gefäße der Schenkung mit den Gefäßen des Empfangens zusammen. Malchut ist der Wunsch, in einer Form des Empfangens zu empfangen. In Beschränkung 2 fing dieser Wille an, die Gefäße der Schenkung des Parzufs bis hinauf zum Ort des Parsa zu beherrschen. Als die Gefäße von GV"E an die Gefäße von ACHA"P angeschlossen wurden, kam der Wunsch von Malchut in einer Form des Empfangens zu empfangen auch in die Gefäße der Schenkung des Guf vom Parzuf, die über dem Parsa vorgefunden werden. Er stellt sich heraus, dass Malchut über alle Sefirot regiert, über alle Willen des Guf der Nikudim.

 

 

Wenn der Rosh von AV"I ein Siwug an den Reshimot von 4\3 ausführt (Umhülltheit 4, Grobkörnigkeit 3) strömt von ihm Or Chochma aus und dringt in den Guf der Nikudim ein. Das Licht durchläuft den Teil von GV"E des Guf und möchte das Parsa überschreiten und zum ACHA"P des Guf vordringen. Die Gefäße von ACHA"P fangen sofort an, Or Chochma für ihr eigenes Wohl zu empfangen.

Wenn der Guf der Nikudim das Licht von Chochma empfängt, teilt er sich in 8 Teile. Sie werden "die acht Könige" genannt, weil der Wunsch des Malchut, für sein eigenes Wohl zu empfangen, in ihnen regiert. In jedem König gibt es 10 Sefirot, und jede Sefira besteht aus allen 4 Aspekten des Wunsches zu empfangen.

Folglich ist die Gesamtzahl der Teile: 320 = 8 x 10 x 4. In der Gematria (numerischer Wert der hebräischen Buchstaben) wird diese Zahl "Schach" genannt, da der Buchstabe Shin = 300 und der Buchstabe Kaf = 20 ist. Da das Zerbrechen in jeder Sefira stattfand und jede Sefira ebenfalls alle anderen in sich eingeschlossen hat, sind in jedem zerbrochenen Teil auch 320 Teile.

Demnach resultieren für die Arbeit von "Berur" (Auswahl, Tikun) jedes Teils der zerbrochenen Gefäße die folgenden Schritte:
Malchut muss von allen 320 zerbrochenen Teilen ausgewählt werden, denn es war der Grund für das Zerbrechen. Aus den 10 Sefirot ist eines von ihnen Malchut. Es gibt dort acht Könige und jeder König hat alle 4 Aspekte des Wunsches zu empfangen, also haben wir in der Gesamtmenge 32 = 8 x 4 Malchuyiot (Plural von Malchut) von den 320 zerbrochenen Teilen. Wie ist es möglich, 32 Malchuyiot aus den 320 Teilen auszuwählen und zu trennen.

Diese Arbeit wird mittels des Or Chochma vollendet:

Wenn das Licht von Chochma leuchtet, sieht man, dass Malchut nicht in einer Form der Schenkung empfangen kann, was das ganze "Schlechte" ist, das verhindert, dass man Kontakt zur Spiritualität erhält. Nun, da das Schlechte gekennzeichnet worden ist, und da man sich natürlicherweise vom Schlechten scheidet, trennt sich die Person von diesem Schlechten. Das heißt, von ihrem Wunsch zu empfangen. Nach dem "Berur" (Auswahl und Zurückweisung) der 32 Malchuyiot (Plural von Malchut) werden die restlichen 320 - 32 = 288 Teile gereinigt. Dies sind die ersten 9 Sefirot des zerbrochenen Parzufs ZO"N. Die Reinigung dieser 288 zerbrochenen Gefäße führt zu der Erhebung der Gefäße der Schenkung, GV"E der verschiedenen Parzufim (Plural von Parzuf) der Olam Atzilut. In den kommenden Lektionen erfahren wir, wie dieser Prozess von Berur (Auswahl und Zurückweisung) und von Tikun (Korrektur) aller dieser zerbrochenen Teile vonstatten geht.

 

 

 

ÜBERSICHT

 

Übersetzung von Peter Staaden