D i e S E F I R O T
Enthüllung 16
Zwei Arten von direktem und zurückkehrendem Licht:
in der Regentschaft der Welten und in der Kette der Entwicklung.
Die Sefirot strahlen mit zwei Arten von direktem
und zurückkehrendem Licht:
(1) Nach dem Abstieg der Sefirot, Stufe um
Stufe, von Keter zu Malchut, wird Malchut wiederum Keter und so weiter, in der gleichen
Art und Weise, bis Keter wieder Malchut wird. Dies zeigt die absolute Kontrolle und die
Vollkommenheit des Eyn Sof. Denn alles strömt von Ihm aus, und Er ist das letzte Ziel von
allem, so wie geschrieben steht: "Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte..." (Isaiah
44:6) Er wird solchermaßen am Anfang sowie am Ende enthüllt. Je näher
jedes mögliche gegebene Niveau zu Ihm ist, desto mehr wird es durch Seinen Namen erhöht
und vergrößert, und was Malchut war, wird Keter.
(2) Die zweite Art und Weise des direkten und
zurückkehrenden Lichtes: Kein Licht erreicht sein Ziel, ohne aus seiner Quelle
hervorzugehen und zu ihr zurückzukehren. In anderen Worten, das Licht steigt vollständig
mit großer Energie zum Boden hinab. Wenn es danach aufsteigt, verlässt es seinen
niedrigen Ort des besagten Niveaus, während das Licht selbst nach oben steigt. Das
gegebene Niveau bleibt dann dort zurück, errichtet an seinem Ort innerhalb der Struktur,
und so weiter in allen weiteren Fällen.
Der Lehrsatz hat zwei Teile: Die Sefirot
strahlen... Dies ist eine einleitende Aussage, die einen grundlegenden Aspekt der
Sefirot darlegt. (1) Nachdem die Niveaus herabstiegen... Dies erklärt
die oben genannte Aussage.
Teil 1: Die Sefirot strahlen mit zwei Arten von
direktem und zurückkehrendem Licht. Dies heißt, dass in der prophetischen
Vision, diese beiden Arten des direkten und zurückkehrenden Lichtes gesehen werden.
Teil 2: (1) Nach dem Abstieg der Sefirot, Stufe
um Stufe, von Keter zu Malchut, wird Malchut wiederum Keter und so weiter, in der gleichen
Art und Weise, bis Keter wieder Malchut wird. In der Vision erschien es genau so,
als ob "...es aussah wie Blitze." (Ezekiel 1:14) Ein Licht-Blitz
erscheint so, als käme er von einer Seite und bewege sich zu einer anderen Seite, dann
sofort danach, scheint es, als ob er sich von der anderen Seite wieder zurück zu der
Seite dreht, von der er herkam. Ähnlich erscheinen alle 10 Sefirot, an jedem Ort, an dem
sie sind, auf diese Art, wann immer sie gesehen werden. Keter bildet sich zuerst aus der
Quelle heraus, und die Stufen gehen herunter, eine nach der anderen bis zu Malchut. Danach
wird Malchut selbst so gesehen, wie Keter zu sein, das aus Eyn Sof hervorgeht.
Dies ist so, da Eyn Sof, gesegnet sei ER, die Sefirot
oberhalb und unterhalb umfasst, wie es in der prophetischen Vision gesehen wird. Das Licht
blitzt von oben, steigt herab und breitet sich abwärts aus. So wie es sich ausbreitet,
wird es schwächer, und wenn es den Boden erreicht, kehrt es zur unteren Quelle, Eyn Sof,
Das alles unten umfasst, zurück. Dann nimmt das Licht genau den gleichen Weg wieder
zurück und blitzt von unten nach oben: " Und die Chayot (Gestalten) liefen hin und
her, dass es aussah wie Blitze." (Ezekiel 1:14)
Dies zeigt die absolute Kontrolle und die
Vollkommenheit des Eyn Sof. Denn alles strömt von Ihm aus, und Er ist das letzte Ziel von
allem... Das Gesamtbild der prophetischen Vision soll zeigen, dass die Sefirot in
keiner Hinsicht etwas außerhalb von Ihm darstellen, denn nichts existiert gegen Seinen
Willen, jedoch, leuchtet sein Licht auf diese Art und Weise [innerhalb des Tzimtzum, wie
ein Blitz] bis es verschwindet. Das heißt, was [im Tzimtzum] verborgen wird, ist die
Vollkommenheit, die von Anfang an [vor dem Tzimtzum] in Ihm war, genau so wie jetzt
[wirklich, selbst in der Phase der Verborgenheit innerhalb des Tzimtzum, sogar in der
momentanen Verborgenheit, ist Seine Perfektion tatsächlich wirksam], und so wie es am
Ende sein wird.
Zwischen dem einen und dem anderen [zwischen der
anfänglichen und abschließenden Vollkommenheit, innerhalb des Tzimtzum], existieren alle
Sefirot - sie sind die Quelle der gesamten Regentschaft aller Welten, denn alles ist in
diesen 10 Sefirot eingeschlossen. Und was ist das abschließende Ziel der gesamten
Regentschaft? Die Wiederherstellung der Vollkommenheit [Eyn Sof, über das Tzitzum hinaus]
so wie zu Beginn. Daher fängt die Regentschaft während der Verborgenheit bei Keter an
und endet nicht vor Malchut. Und was geschieht, wenn sie vollendet ist? Zu diesem
Zeitpunkt wird die Vollkommenheit die zuerst verborgen wurde, völlig enthüllt sein. Dies
wird später noch weiter besprochen werden. (Enthüllung 30)
Die prophetische Vision wurde also begründet, da alle
10 Sefirot einen kompletten Zyklus der Regentschaft darstellen, in dem sie aus Eyn Sof,
gesegnet sei Sein Name, hervorgehen, und zu Eyn Sof, gesegnet sei Sein Name,
zurückkehren. Wenn nun die Niveaus von der Verborgenheit [Tzimtzum] an vorwärts gezählt
werden, ist das erste Keter und das zweite Chochmah und so weiter bis zum Ende. Wenn
jedoch die Schritte betrachtet werden, wie sie sich zu der ultimativen zukünftigen
Enthüllung nach dem gesamten Zyklus entwickeln - denn dort wird der gesamte Zyklus
hinführen - dann ist der erste Schritt, nach der Verborgenheit, der aller erste, der sich
dem Ende annähert, und er ist somit der davon am weitesten entfernte. Insofern dieses
Niveau nahe am Kopf ist, wird es Keter genannt, jedoch, da es am weitesten vom Ende
entfernt ist, wird es Malchut genannt. So ist es bei allen Sefirot der Fall. Daher
gestaltet sich der Abstieg der Welten unter der Regentschaft der Sefirot, eine nach der
anderen, zu ihrem Aufstieg, wie nun erklärt werden wird.
So wie geschrieben steht: "Ich bin der
Erste, und ich bin der Letzte..." (Isaiah 44:6) Dies bezieht
sich darauf, dass Er alles umfasst, was oben und unten ist, um zu zeigen, dass Er alles
ist. Er wird solchermaßen am Anfang sowie am Ende enthüllt. Dies
bedeutet, dass es, um die Regentschaft der Welten zu erfassen, notwendig ist, das folgende
zu verstehen: Anfangs gab es eine vollständige Perfektion - "Alles war mit dem
einfachen Licht des Eyn Sof gefüllt" (Eitz Chayim, Igulim VeYosher 1:11:3).
Diese Vollkommenheit wurde verborgen [durch das erste Tzimtzum oder
"Kontraktion"]. Dann kam die Regentschaft der Welten in das Sein [das Kav oder
die "Linie"]. Das letztendliche Ziel der Regentschaft ist die vollständige
Perfektion, so wie zu Beginn [die vollständige Enthüllung Seiner Einheit].
Je näher jedes mögliche gegebene Niveau zu Ihm
ist, desto mehr wird es durch Seinen Namen erhöht und vergrößert, und was Malchut war,
wird Keter. Dies bedeutet, dass sich die Enden umdrehen (von Malchut zu Keter und
von Keter zu Malchut) und alle anderen ändern sich in entsprechender Reihenfolge. (Yesod
in Chochmah etc.)
(2) Die zweite Art und Weise des direkten und
zurückkehrenden Lichtes: Kein Licht erreicht sein Ziel, ohne aus seiner Quelle
hervorzugehen und zu ihr zurückzukehren.
Die erste Art des direkten und zurückkehrenden Lichtes
- in der Regentschaft der Welten, so wie wir es bis jetzt besprochen haben - ist konstant.
Die zweite Art bezieht sich darauf, wie die Lichter innerhalb der kausalen Kette
(Hishtalshelut) ausgestrahlt werden. Es wird kein Licht ausgestrahlt, außer durch den
Abstieg des Blitzes (He'arah) und seinen darauffolgenden Aufstieg von dort [das heißt vom
Ort, zu dem es abstieg], denn nur so bleibt das besagte Niveau dort, wie nachstehend
angegeben wird.
In anderen Worten, das Licht steigt vollständig
mit großer Energie zum Boden hinab. Wenn ein gegebenes Licht ein oder einige
Niveaus bilden muss, fällt es ohne Mangel oder Behinderung, jedoch mit großer Energie
herab. Danach steigt es dann wieder an und hinterlässt, was es hinterlässt, [das
bedeutet: eine Spur, Reshimo, von seiner Strahlung, nämlich das Niveau, welches dort
unten verbleibt]. Dies ist so, weil das was herabsteigt, das tatsächliche Licht von Eyn
Sof ist, gesegnet sei Er, denn alle Lichter entstehen aus Ihm. Durch ihre Stellung dort an
ihrem Ort [nach dem Aufstieg dieses großen Lichtes], führt das einzelne begrenzte Licht,
welches diesem Niveau entspricht, seine eigene Existenz fort. Wenn das große Licht
ansteigt, um zu seiner Quelle zurückzukehren, verbleibt dieser Teil. Dies verursacht die
Bindung, welche die Lichter selbst mit ihrer Quelle verbindet.
Denn jeder Zweig ist in seiner Quelle verwurzelt, und
seine untenstehende Energie ist nicht wie seine Energie an seiner obenliegenden Wurzel.
Denken Sie nicht, dass die Art und Weise, wie eine gegebene Energie nun hier unten
erscheint, dieselbe sei, wie ihre Energie oben an der Quelle. Wenn eine Energie
herabsteigt, steigt ihre eigene wesentliche Wurzel herab, denn bis jetzt besteht der Zweig
noch nicht. Nachdem sie den Ort des Zweiges erreicht hat, steigt die Wurzel auf und
hinterlässt den Zweig, den sie produziert hat, unten an seinem Ort. Der Zweig folgt
seiner Quelle nach, nachdem die Quelle aufgestiegen ist.
Wenn es danach aufsteigt, verlässt es seinen
niedrigen Ort des besagten Niveaus, während das Licht selbst nach oben steigt. Dies
ist so, wenn Niveaus gebildet werden müssen: das Licht steigt mit Kraft herab und steigt
dann an. Während das Licht also steigt, verlässt es die Niveaus - die Stufen, von denen
es aufsteigt, lässt es hinter sich.
Das gegebene Niveau bleibt dann dort zurück,
errichtet an seinem Ort innerhalb der Struktur, und so weiter in allen weiteren Fällen. Denn
es ist so, wenn die große Energie der Wurzel die Zweige aktiviert, dass der Zweig sich
herausbildet. Der Zweig entsteht nur an seinem korrekten Ort. Die Energie der Wurzel
fällt zum Ort des Zweiges herab und steigt von dort wieder an, sie hinterlässt dort den
geformten Zweig in der errichteten Struktur. Die Energie der Wurzel tut das Gleiche [das
heißt: sie verlässt Niveau um Niveau], in dem sie ihren Aufstieg zum äußersten Ende
aller Niveaus fortsetzt.
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