Zusammenfassung der
Enthüllung 5-17
Die Sefirot sind Lichter, die zu
sehen erlaubt wurde, was so, mit dem einfachen Licht des Eyn Sof, gesegnet sei Er, nicht
der Fall ist.
Jede Sefirah ist eines der Attribute des Eyn Sof,
gesegnet sei Er, mit denen Er die Welten erschuf und mit denen Er sie lenkt. Da Er
wünschte, dass sie bekannt sein sollten, ließ Er jedes Attribut als einzelnes Licht
erscheinen, damit durch das Sehen, dieses Attribut verstanden werden kann. Wenn man die
Bewegungen dieses Lichtes sieht, versteht man den Einfluss der entsprechenden Attribute
auf die Regentschaft der Welten in der jeweiligen Zeit.
Die Sefirot können mit einer
reichlich vorhandenen Strahlung des Lichtes oder mit verminderter Strahlung scheinen. Sie
können in zahlreichen unterschiedlichen Formen und Bildnissen erscheinen, obgleich sie in
Wahrheit keine Form oder Aussehen besitzen. Sie erscheinen nur in irgendeiner Form oder
Bildnis, jedoch wer sie erforscht, sieht, dass in Wirklichkeit Form und Bildnis rein vom
Beobachter abhängig sind, wie in folgendem Verse angegeben ist: "...und durch die
Propheten gab ich Visionen und Gleichnisse." (Hosea 12:11) In ihrem
Wesentlichen sind die Sefirot jedoch nur eine ausgedehnte Anordnung von Energien, die in
ihrer notwendigen Ordnung gestaltet werden, in ihren verschiedenen Gesetzmäßigkeiten
voneinander abhängig und eine durch die andere beeinflusst, so wie es entsprechend der
Vervollkommnung des gesamten verfügten Planes erforderlich ist.
Die Sefirot können in Bildnissen erscheinen, die sich
sogar gegenseitig widersprechen, in genau der gleichen Weise, wie sich Bilder in einem
Traum in einem einzigen Moment ändern können. Jedes Bildnis, das in der prophetischen
Vision gesehen wird, liefert Kenntnisse über eine Energie und ein Attribut. Die Attribute
und die Energien werden entsprechend der richtigen, angemessenen Ordnung erkannt, in der
sie geordnet sind und fungieren, während die Bildnisse mit der Fähigkeit der Seele zu
empfangen übereinstimmen.
Obgleich die Sefirot in Form von Bildnissen erscheinen,
ist die gesehene Form trotzdem nicht wie eine physische Form. Was gesehen wird, ist etwas,
das so betrachtet wird, als ob man diese Form in der unteren Welt sehen würde. Dies wird
die Vision der Seele genannt, deren Vision nicht wie die Vision des Körpers ist.
Dementsprechend erscheinen die Themen der prophetischen Vision nicht notwendigerweise
genauso, wie die entsprechenden körperlichen Objekte dem körperlichen Auge erscheinen
würden. Was durch die Seele gesehen wird, ist ein glänzendes Licht, das als Kreis (Igul)
verstanden wird, wenn das, was gesehen wird "kreisförmig" ist, oder als gerade
Linie (Yosher) begriffen wird, wenn das, was in der Vision gesehen wird,
"gerade" ist. Dasselbe trifft auf alle anderen Formen oder Bilder zu, die durch
die Seele gesehen werden: Es ist nicht so, dass die tatsächliche physische Form gesehen
wird. Sogar die spirituelle Form, die gesehen wird, ist nicht von der wesenhaften Essenz
der Sefirot selbst, sondern nur die Weise, wie sie durch Malchut erscheinen, welches diese
Energien auf diese Art zeigt.
Die Werke des Emanators, gesegnet sei Sein Name, welche
Er durch die Sefirot hervorbringt, in Übereinstimmung mit dem Gesetz, das Er für sie
wünschte, sind voneinander abhängig. Die Dinge entstehen als sich voneinander bedingende
Folgen. Ein Ding ist innerhalb eines anderen verborgen, in dem Sinne, dass eine Energie in
einer verborgenen Weise fungieren kann, während sie nach außen so erscheint, als ob eine
andere Energie fungiere - dennoch ist es in Wahrheit so, dass die offenkundige Energie nur
in Übereinstimmung mit der Energie fungiert, die innerhalb von ihr verborgen wird.
Folglich werden die Sefirot in allen diesen Formen und Bildnissen gesehen, indem sie in
Form von Lichtern erscheinen, die in Lichter gehüllt sind, oder als Lichter, die sich aus
anderen Lichtern heraus bilden. Alle diese Formen und Bildnisse sind das was die Seele
sieht, wenn sie die Sefirot betrachtet. Von diesem Sehen gewinnt die Seele ein
Verständnis dieser Phänomene auf der spirituellen Ebene, so wie wir ein Wissen der
körperlichen Phänomene erhalten, indem wir durch das körperliche Auge schauen.
Die Fähigkeit der Sefirot, in Bildern und in Gleichnissen
der Prophezeiung dargestellt zu werden, leitet sich von der Sefirah Malchut ab, welche die
Wurzel der unteren Reiche ist. Es geschieht durch Malchut, dass sie alle in der Gestalt
geformt sind, in der sie geschaffen wurden. Dementsprechend sagten die weisen Kabbalisten,
dass es unmöglich ist aufzusteigen oder zu empfangen, außer durch Malchut. Sogar die
Formen der Bilder an sich, verschaffen ein Wissen von der Weisheit, mit der die Welten
regiert werden. Denn durch sie, können wir erkennen wie die Shechinah die
Innewohnende Gegenwart G-ttes zum Wohle der Sache regieren muss, [dargestellt in
einem gegebenen Bild] um diese hinunter auf das Niveau der unteren Reiche zu senken. Von
und durch Malchut ist es möglich, Wissen der darüber liegenden Niveaus zu gewinnen,
welche die tatsächlichen Energien und Attribute der Regierung G-ttes sind, [das heißt,
von den Sefirot selbst, im Vergleich zu den Bildern, durch die diese Energien und
Attribute erscheinen, wenn sie durch das Objektiv von Malchut gesehen werden].
Die gesamte Regentschaft des Universums in allen seinen
Zyklen bis zu seiner Vervollkommnung, und eben so, die Gesamtheit von allem, das besteht,
ist alles ein einziger Ablauf, eine Ordnung, die durch den Emanator, gesegnet sei Sein
Name, errichtet wurde, mit dem einen Ziel: Güte bis zum äußersten Grad der
Vollkommenheit zu schenken. All die mannigfaltigen, verschiedenartigen Kreaturen sowie die
Gesetze, mit denen sie regiert werden, sind für die Erfüllung Seines Planes notwendig.
Dem gesamten Ablauf zugrundeliegend, ist das archetypische Bildnis von Adam (D'mut Adam)
mit seiner vollständigen Summe an Gliedern. Sie alle sind in einem einzigen System mit
einander verbunden, genau so, wie sie es im Menschen sind. Dementsprechend ist Adam
Kadmon, der die Gesamtheit von allem ist, die Gesamtheit dieser Ordnung, die in diesem
Bildnis geformt wird. Daraus folgt, dass der Emanator, gesegnet sei Sein Name, eine
einzige Existenz in das Sein brachte: die Ordnung des Bildnisses von Adam. Die Gesamtheit
von allem, das besteht, einschließlich aller verschiedenen Kreaturen, sowie der Ordnung,
durch die alles gesteuert wird, ist mit diesem zugrundeliegenden vollkommenen Bildnis
verbunden.
Die zugrundeliegenden spirituellen Formen, die in den
Prophezeiungen gesehen werden, zeigen Dinge in Übereinstimmung mit der Natur jeder
einzelnen Form, so wie sie wirklich in der unteren Welt erscheint. Somit weist der Kreis
(Igul) auf einen umfassenden Modus der Regentschaft hin, ohne eine Unterscheidung in
Begrifflichkeiten wie Güte, Strenge und Barmherzigkeit, und er ist viel mehr, einer
allgemeinen, allumfassenden Fürsorglichkeit ähnlich, welche die besondere Qualität der
jeweiligen Sefirah, die in dieser Form gesehen wird, reflektiert. Dieses ist so vom
Standpunkt der kausalen Entwicklung (Hishtalshelut). Andererseits zeigt die gerade oder
vertikale Form (Yosher) die detaillierte Regentschaft an, die entsprechend den
Anforderungen der Güte, der Strenge und der Barmherzigkeit nach rechts, links und
in die Mitte variiert. Der gleiche Ansatz trifft auf alle anderen Formen zu, die in der
prophetischen Vision gesehen werden.
Die vorhandene Struktur der Sefirot - die gesamte
Struktur der unterschiedlichen Niveaus, der Sinn und Zweck der Niveaus an sich, der Zweck
aller ihrer Teile, ihrer verschiedenen Eigenschaften und aller ihrer Verbindungen - ist
die Erste Grundlage der Regentschaft, die durch den Emanator errichtet wurde, gesegnet sei
Sein Name. Denn Er wusste, dass dies notwendig ist, nicht mehr und nicht weniger, um einen
vollständigen Zyklus der Regentschaft hervorzubringen und zum beabsichtigten Ziel Seiner
Schöpfung zu kommen, welches die vollkommene Schenkung des Guten ist.
Hinsichtlich dessen, weshalb die gesamte Struktur in
der Weise existiert, in der sie existiert, was das erste Axiom der Sefirot ist, sollte man
nicht nach einem Grund fragen, denn dies ist vom Höchsten Willen abhängig. Jedoch nach
allem, das nach diesem Axiom kommt, ist es zulässig sich zu erkundigen und danach zu
streben es zu verstehen, und zwar wie diese Niveaus in der Regentschaft der Welten
fungieren.
Die Sefirot strahlen mit zwei Arten
von direktem und zurückkehrendem Licht:
(1) Nach dem Abstieg der Sefirot, Stufe um
Stufe, von Keter zu Malchut, wird Malchut wiederum Keter und so weiter, in der gleichen
Art und Weise, bis Keter wieder Malchut wird. Dies zeigt die absolute Kontrolle und die
Vollkommenheit des Eyn Sof. Denn alles strömt von Ihm aus, und Er ist das letzte Ziel von
allem, so wie geschrieben steht: "Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte..." (Isaiah
44:6) Er wird solchermaßen am Anfang sowie am Ende enthüllt. Je näher
jedes mögliche gegebene Niveau zu Ihm ist, desto mehr wird es durch Seinen Namen erhöht
und vergrößert, und was Malchut war, wird Keter.
(2) Die zweite Art und Weise des direkten und
zurückkehrenden Lichtes: Kein Licht erreicht sein Ziel, ohne aus seiner Quelle
hervorzugehen und zu ihr zurückzukehren. In anderen Worten, das Licht steigt vollständig
mit großer Energie zum Boden hinab. Wenn es danach aufsteigt, verlässt es seinen
niedrigen Ort des besagten Niveaus, während das Licht selbst nach oben steigt. Das
gegebene Niveau bleibt dann dort zurück, errichtet an seinem Ort innerhalb der Struktur,
und so weiter in allen weiteren Fällen.
Es gibt eine Sefirah und es gibt ein Partzuf. Eine
Sefirah ist eine Energie von den 10 allumfassenden Energien. Als eine dieser Energien, ist
die Sefirah die Grundlage, auf der die gesamte Struktur der Einzelheiten, welche von ihr
abhängig sind, errichtet wird. Das Partzuf jedoch, zeigt die komplette Vervollkommnung
jeder vollständigen Energie im Detail, dies wird in Form des grundlegenden Bildnisses von
Adam deutlich. Seine Wurzel liegt im Geheimnis der 613, das die gesamte Struktur von Adam
festlegt.
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