D i e S E F I R O T
Enthüllung 9
Die Form, in der die Sefirot erscheinen,
ist eine spirituelle Form, dennoch ist selbst diese Form kein Teil ihrer innewohnenden
Essenz, sondern nur die Form, in der sie erscheinen, wenn sie im "Spiegel" von
Malchut gesehen werden.
Obgleich die Sefirot in Form von Bildnissen
erscheinen, ist die gesehene Form trotzdem nicht wie eine physische Form. Was gesehen
wird, ist etwas, das so betrachtet wird, als ob man diese Form in der unteren Welt sehen
würde. Dies wird die Vision der Seele genannt, deren Vision nicht wie die Vision des
Körpers ist. Dementsprechend erscheinen die Themen der prophetischen Vision nicht
notwendigerweise genauso, wie die entsprechenden körperlichen Objekte dem körperlichen
Auge erscheinen würden. Was durch die Seele gesehen wird, ist ein glänzendes Licht, das
als Kreis (Igul) verstanden wird, wenn das, was gesehen wird "kreisförmig" ist,
oder als gerade Linie (Yosher) begriffen wird, wenn das, was in der Vision gesehen wird,
"gerade" ist. Dasselbe trifft auf alle anderen Formen oder Bilder zu, die durch
die Seele gesehen werden: Es ist nicht so, dass die tatsächliche physische Form gesehen
wird. Sogar die spirituelle Form, die gesehen wird, ist nicht von der wesenhaften Essenz
der Sefirot selbst, sondern nur die Weise, wie sie durch Malchut erscheinen, welches diese
Energien auf diese Art zeigt.
Da wir bereits die Formen erklärt haben,
in denen die Sefirot erscheinen, werden wir jetzt erläutern, wie selbst diese Vision
keine physische Form ist.
Der Lehrsatz hat zwei Teile: Teil 1:
Obgleich die Sefirot... Die Formen, in denen die Sefirot erscheinen, sind keine
physische Formen. Teil 2: Sogar die spirituelle Form, die gesehen wird...
Selbst diese subtile Form ist nicht den Sefirot innewohnend, sie wurde jedoch absichtlich
gewählt.
Teil 1: Obgleich die Sefirot in Form von
Bildnissen erscheinen, ist die gesehene Form trotzdem nicht wie eine physische Form.
Dies ist, was Moses zu den Kindern Israels sagte: "Denn ihr saht keinerlei Gestalt an
dem Tag,..." (Deuteronomium 4:15) Es ist zweifellos unmöglich, dass
die Höchste Herrlichkeit in irgendeiner physischen Form oder einem Bildnis erscheinen
könnte. Denn die Seele hat keinerlei physische Form, geschweige denn die Höchste
Herrlichkeit. Es ist folglich nicht möglich, dass die physische Form eines Löwen oder
eines Rindes, eines Menschen, eines Kreises oder einer geraden Linie in den oberen Reichen
erscheinen könnte. Demnach steht geschrieben: "...aber eine Gestalt saht ihr nicht,
nur eine Stimme war da." (Deuteronomium 4:12) Die Vision, über die
wir sprechen, ist die Vision der Seele, was mehr einem Verstehen gleicht als einer Vision
im körperlichen Sinne. Die Seele sieht nicht, was als externe physische Formen gesehen
wird. Eher gewinnt die Seele des Propheten einen Einblick in die wahrhaftige spirituelle
Essenz von dem, was er "sieht", dem gemäß bildet sein Intellekt eine geistige
Abbildung oder ein Bild davon. Wenn man in die Seele des Propheten sehen könnte, würde
man dort die subtile geistige oder spirituelle Abbildung sehen.
Wenn gesagt wird, dass die Formen des
Intellekts ein geistiges Bild von etwas seien, das die Seele in irgendeiner physischen
Form sieht [ z.B. ein wirklicher Kreis ], so ist dies nicht der Fall. Was die Seele sieht,
sind die Energien des spirituellen Bereichs, welche in einer bestimmten Ordnung angeordnet
sind, die in der Form, in der die Seelen sie sieht, ausgedrückt wird. [Zum Beispiel, kann
die Seele eine Vorstellung von G-ttes allumfassender, allgemeiner Fürsorge haben - im
Gegensatz zu Seiner individuellen Vorsehung über die Details der Schöpfung - und
"übersetzt" diese Vorstellung in die Form eines "Kreises".] Folglich
werden die Sefirot als Lichter gesehen, die in einer spirituellen Ordnung abgestuft sind,
welche so betrachtet wird, als habe sie die Form von Kreisen (Igulim) oder eine lineare,
gerade Gestalt (Yosher). Die Sefirot können in verschiedenen Weisen
"durchbrechen", "emporsteigen", oder "herabsteigen". Dies
ist nicht die tatsächliche Form, die sie annehmen, aber so können wir es verstehen.
Folglich: Was gesehen wird, ist
etwas, das so betrachtet wird, als ob man diese Form in der unteren Welt sehen würde.
Dies wird die Vision der Seele genannt, deren Vision nicht wie die Vision des Körpers
ist. In anderen Worten, die Seele selbst versteht, was sie sieht. Die Vision der
Seele selbst ist nicht wie die Vision der körperlichen Augen - denn G-ttes Pracht kann
nicht durch das körperliche Auge gesehen werden. Dementsprechend braucht nichts anders
als in den Formen dargestellt zu werden, die zur Vision der Seele, die sie erblickt,
passend und relevant sind, denn die Seele sieht die Dinge wie sie wirklich sind, und nicht
irgendeine äußere physische Form.
...Dementsprechend erscheinen die Themen der
prophetischen Vision nicht notwendigerweise genauso, wie die entsprechenden körperlichen
Objekte dem körperlichen Auge erscheinen würden. Was durch die Seele gesehen wird, ist
ein glänzendes Licht, das als Kreis (Igul) verstanden wird, wenn das, was gesehen wird
"kreisförmig" ist, oder als gerade Linie (Yosher) begriffen wird, wenn das, was
in der Vision gesehen wird, "gerade" ist. Dasselbe trifft auf alle anderen
Formen oder Bilder zu, die durch die Seele gesehen werden: Es ist nicht so, dass die
tatsächliche physische Form gesehen wird.
Teil 2: Sogar die spirituelle Form, die gesehen
wird, ist nicht von der wesenhaften Essenz der Sefirot selbst... Denn die
erschaffenen Reiche und die Wesen bestehen auf zwei Arten: körperlich und spirituell, und
jede hat ihre eigenen jeweiligen Formen. Die Höchste Glorie besitzt an sich jedoch keine
dieser zwei Arten von Formen. Dennoch kann sie durch solche Formen, zwar nicht in einer
physischen Form, die grob ist, jedoch in einer spirituellen Form, die fein und subtil ist,
erscheinen. Sie "erscheint" oder wird in der gleichen Weise "gesehen",
wie Gedanken "erscheinen" oder im Geiste "gesehen" werden.
Was gesehen wird, sind nicht die
tatsächlichen g-ttlichen Energien selbst. Dies liegt auf der Hand. Jemand, der diese
Energien in ihrer inhärenten Essenz erfahren möchte, muss G-ttlichkeit in Ihrer
innewohnenden Essenz kennen, denn die Sefirot sind reine G-ttlichkeit. Da die Essenz der
G-ttlichkeit jedoch überhaupt nicht erkannt werden kann, ist es auch unmöglich, die
Essenz, das Wesentliche der Sefirot zu kennen. Was auch immer von den Sefirot bekannt ist,
existiert nur, weil es erlaubt wurde, sie auf diese Art zu sehen, nicht weil sie in dieser
Weise tatsächlich existieren. Was von ihnen bekannt ist, ist die spirituelle Form. Diese
spirituelle Form ist nicht ihre tatsächliche Essenz, sondern nur die Form, in der es
erlaubt wurde, sie zu sehen.
Die Form, in der sie gesehen werden, ist ...nur
die Weise wie sie durch Malchut erscheinen, welches diese Energien auf diese Art zeigt. Diese
Energien konstituieren die Ordnung, durch welche die Schöpfung gesteuert wird. Der
Höchste Wille wünschte, dass dies nicht nur die Ordnung, welche die niedrigeren Reiche
steuert, sei - sie sind das Bestimmte - sondern, dass die Ordnung der Herrschaft, ebenso
in und durch die niedrigeren Reiche selbst gesehen werden könne. Die erschaffenen Welten
und ihre Bewohner wurden auf solche Weise entworfen, um G-ttes System der Herrschaft in
der jeweiligen Gestalt zu zeigen und zu veranschaulichen, die sie annehmen. Es gibt dort
genau so viele Geschöpfe, wie es Teile des Systems der Regentschaft gibt. So produziert
jede der einzelnen Energien, welche die gesamte Herrschaft konstituieren, ein Geschöpf,
das aus ihr hervorgeht, und das eine visuelle Verwandtschaft mit dieser Energie in ihrer
Form, ihrer Struktur, ihren Qualitäten und ihren Attributen bildet.
Es muss etwas zwischen dem geben, das die
Gesetze der Herrschaft auf eine Weise lenkt, dass sie sichtbar und selbst in den
erschaffenen Reichen offenkundig sind, und das Erscheinen der unterschiedlichsten Energien
verursacht, wie die Form von einem "Ohr", einem "Mund", einem
"Apfel", "Wasser", "Silber" und so weiter. Es muss
zweifellos ein Licht bestehen, das die Kraft hat, die Form der Herrschaft auf diese Weise
in Bilder zu übersetzen und auszudrücken.
All dies geschieht durch das Attribut von
Malchut, auf das in dem Vers angespielt wird: "...und die Gestalt des Ewigen
darf er schauen." (Bemidbar 12:8) Malchut wird "die Gestalt des
Ewigen" genannt, weil dies das Attribut ist, das die spirituellen Formen, die
Gestalten oder Bildnisse produziert, in denen die Sefirot erscheinen. Das Attribut von
Malchut ist die Wurzel aller niederen Reiche und die Quelle ihrer gesamten Existenz, und
es geschieht durch das Attribut von Malchut, dass die Gesetze der Herrschaft G-ttes in
Formen von Körpern der Geschöpfe der niedrigen Reiche gesehen werden. Aber selbst auf
dem Niveau von Malchut ist die Form spirituell, weil alles schrittweise herabsteigt, Stufe
um Stufe. Die spirituelle Form ist im Attribut von Malchut eingeschrieben, und daraus geht
später die materielle Gestallt hervor.
Menschen haben nicht die Kraft, die
übernatürlichen Lichter wahrzunehmen, außer in der Weise, in der jene Lichter sich in
den niedrigen Reichen auf sich selbst beziehen, insofern die übernatürlichen Lichter die
Wurzeln der Formen sind, die in den niedrigen Reichen vorgefunden werden, und dadurch mit
ihnen verwandt sind. So können wir Menschen die Sefirot nur durch das Objektiv von
Malchut wahrnehmen, das die übernatürlichen Lichter und ihren Modus der Regentschaft
durch Metaphorik (Bilder und Symbolik) zeigt. Dem gemäß steht geschrieben "...denn
daran, habe ich Gefallen ! ist des Ewigen Spruch." (Jeremiah 9:23)
Hier spielt das Wort "daran" auf das Attribut von Malchut an, denn nur auf diese
Art ist es möglich, überhaupt irgend eine Wahrnehmung zu erreichen, wie noch besprochen
werden wird.
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