Die handelnde Intelligenz
Aus dem Buch Shamati des Kabbalisten Y. Ashlag
| Wenn die Kabbalisten sagen, dass jeder Mensch gezwungen
sein wird, die Wurzel seiner Seele zu erfassen, bedeutet dies: Dass jene Absicht des
Geschöpfes, welche am meisten gewünscht und voller Hoffnung ist, sich an den Schöpfer
binden wird (so wie es in einem Vers der Torah: "...sich an Ihn binden"
geschrieben steht). Die Weisen deuten dies als ein sich binden an Seine Eigenschaften,
damit man so mitfühlend wie ER wird, so weise wie Er wird .... und so weiter. Die
Substanz Seiner Eigenschaften ist uns als die "Sefirot" bekannt. Diese Sieben
Sefirot (Seiner Schöpfung) offenbaren und lenken Seine Welt. Denn mit Hilfe von ihnen
dosiert Er Seinen Einfluss und Seine Wohltätigkeit. Dennoch ist es notwendig zu verstehen, warum man dies als ein "Binden" an den Schöpfer bezeichnet, denn es erscheint uns, dass dies nur einfache Betrachtungen (der Sphären) sind. Ich möchte es anschaulich erklären: Wir beobachten, dass in jeder Handlung, die in der Welt ausgeführt wird, die wahre Absicht dessen haften und übrig bleibt, der sie ausgeführt hat. So kann man zum Beispiel sagen, dass in einem Tisch der Verstand und die Kunstfertigkeit des Schreiners der ihn herstellte, sowie die Beherrschung dieser Kräfte, ob diese Energien nun klein oder groß sind, spürbar werden. Für die Zeit während der Schreiner am Tisch arbeitete, entwickelte er ihn mit seinem Wissen und seiner Intelligenz. Jeder der nun diese Handlung überdenkt, kann den verborgenen Sinn und Verstand, der sich darin versteckt, bemerken. Dies kommt daher, dass sich von Beginn an seine Gedanken mit dem Geist dessen, der den Tisch erschuf, verbinden. Sie sind dann tatsächlich miteinander vereinigt. In Wirklichkeit gibt es weder einen Abstand noch eine Teilung von spirituellen Instanzen, selbst wenn sie als getrennte und eindeutige Körper erscheinen. Die ihnen innewohnende Intelligenz kann nicht in Teile gespalten werden. Denn weshalb und mit welchem Messer sollte man das Spirituelle zerteilen, damit es getrennt voneinander bleibt? Hauptsächlich gibt es einen Unterschied in den Eigenschaften von Spiritualität, der die Spiritualität voneinander unterscheidet. Womit lobenswerte Eigenschaften oder entehrende Eigenschaften gemeint sind. (in Verbindung zur Spiritualität.) Eine Intelligenz welche über die Astrologie reflektiert, wird sich nicht mit einer Intelligenz verbinden, welche die Naturwissenschaften überdenkt. Obgleich es auch auf dem gleichen Wissensgebiet viele Verbindungen (von verschiedenem Wissen) gibt, ersetzt man seinen verbundenen "Gefährten" nur durch das Erwerben eines weiteren Wissens. Spiritualität ist nur durch diese unterschiedlichen Eigenschaften durch den Menschen trennbar. Wenn jedoch zwei weise Menschen in einem Wissensgebiet denken, in dem beide den gleichen Respekt vor diesem Wissen haben, sind sie tatsächlich vereinigt. Weshalb sollen man sie an diesem Punkt auch noch unterscheiden? Folglich gilt für jemanden der an die Handlungen eines Freundes denkt, und die innewohnende Intelligenz dieser Taten begreift, dass sie beide in gleichem Maße mit der gleichen Kraft und Intelligenz miteinander verbunden sind. Sie sind nun tatsächlich so stark vereint, als ob man den geliebten Freund zufällig in der Stadt getroffen hätte, ihn dann küsst und umarmt, so dass es praktisch unmöglich ist, sie wegen ihrer starken Bindung wieder zu trennen. Deshalb ist im allgemeinen betrachtet, der Aspekt der
Intelligenz, von dem wir sprechen, die Energie (und Intelligenz), die zwischen dem
Schöpfer und seinen Geschöpfen vorhanden ist. Es ist der dazwischenliegende vermittelnde
Aspekt (zwischen Schöpfer und Geschöpf). Anders ausgedrückt: Er strahlte einen Funken
Intelligenz aus, durch den alles wieder zu Ihm zurückkehrt. So wie es auch die Verse
ausdrücken: "Alle von ihnen hast Du mit Weisheit erschaffen", was besagt, dass
Er das gesamte Universum mit Seiner Weisheit erschuf. Deshalb wird derjenige, der versteht
wie und in welcher Ordnung Er das Universum erschaffen hat, ganz sicher mit Seiner
Intelligenz verbunden werden, die seine Intelligenz verursachte. Folglich bindet er sich
an den gesegneten Schöpfer. Als der Schöpfer, in der Zeit, in der Er die Welt erschuf, in die Torah schaute, wurde dies als das Licht "Neshama" bekannt. Es versteht die Wege der Schöpfung, heftet sich immer an diese Intelligenz und bindet sich somit an den Schöpfer. Mit diesen Erklärungen können wir verstehen weshalb der
Schöpfer uns das Hilfsmittel seiner Kunstfertigkeit zeigte. Besteht für uns wirklich die
Notwendigkeit Welten zu erschaffen?
Übersetzung von Peter Staaden
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