Der Grund der Schwere, die man
empfindet,
wenn man sich vom Schöpfer verlassen fühlt
Aus dem Buch Shamati des Kabbalisten Y. Ashlag
Wenn ein Mensch sich wünscht, innerhalb seines Selbst zu
arbeiten, sich zu entwickeln, sich vor dem Schöpfer selbst aufzugeben, ohne seinen
eigenen Nutzen anzustreben, seine Familie und Freunde verlässt, um sich vor dem Schöpfer
demütig zu zeigen, dann hat er eine Situation erreicht, als ob die ganze Welt stehen
bleiben würde, so wie sie ist, und er es nur alleine wäre, der dieser Welt fehle und
außerhalb stehe. Der Mensch sollte wissen, dass der Grund für die Schwere, die er fühlt, eine einfache Ursache hat, welche als "einen Mangel an Glauben" bezeichnet wird. Das bedeutet, dass dieser Mensch nicht sieht, vor wem er sich demütig zeigt, genauer gesagt: Er fühlt die Existenz des Schöpfers nicht, was bei ihm das Gefühl der Schwere auslöst. Dies ist jedoch nicht so, wenn der Mensch beginnt, die Existenz des Schöpfers zu fühlen, und seine Seele aufhört, sich zu sehnen, sie sich dann mit seiner Wurzel vereinigt und sich innerhalb ihr so einfügt, wie eine Kerze vor einer Fackel, ohne irgendeine Miteinbeziehung des Wissens oder des Verstandes. Wie auch immer ereignet sich dies ganz natürlich im Menschen, so wie das Kerzenlicht durch das Licht der Fackel verschwindet. Dementsprechend folgt daraus, dass der Hauptbestandteil der Arbeit des Menschen darin liegt, ein Gefühl für den Schöpfer zu erlangen und zu spüren, dass die gesamte Welt mit Seiner Erfüllung gefüllt ist. Dieses sollte des Menschen gesamte Arbeit sein. Das heißt, dass die ganze Bemühung, die er in die Arbeit hineinsetzt, nur zum Wohle der Erreichung dieses Zieles dient, und sonst nichts. Er sollte sich nicht durch ein Denken verwirren, er müsse noch etwas anderes erreichen. Denn es mangelt dem Menschen nur an einer Sache, und dieses ist der Aspekt des Glaubens in den Schöpfer. Er sollte an nichts weiteres denken als in dem Sinne, dass die einzige Belohnung, die er für seine Arbeit zurück wünscht, einen Glauben in den Schöpfer zu gewinnen, sein sollte. Es sollte uns bewusst sein, dass es keinen Unterschied zwischen einer kleinen oder umfangreichen Erleuchtung gibt, die ein Mensch erreichen kann, da es keine Änderung im Licht selbst gibt, jedoch alle Änderungen in den Gefäßen stattfinden, die den Überfluss des Lichtes empfangen, so wie geschrieben steht: "I, Yod-Hey-Vav-Hey, ändert sich nicht". Daraus folgt: Wenn ein Mensch die Gefäße erweitern kann, ist es auf dem Gleichen Niveau, dass er die Erleuchtung ansteigen lässt. Dennoch bleibt die Frage: Wie kann eine Person seine Gefäße erweitern? Die Antwort lautet: Mit dem gleichen Maß des Gefühls der Dankbarkeit gegenüber dem Schöpfer. Der Dank gebührt Ihm, Der den Menschen ein wenig näher an Sich herangezogen hat, damit er Ihn ein bisschen fühlen konnte. Er sollte sich der Bedeutung dessen bewusst machen, insbesondere, wie glücklich er gewesen ist, eine Verbindung mit dem Schöpfer zu erleben. Der Umfang, in dem der Mensch sich diese Bedeutung vor Augen führt, stellt das Maß dar, durch welches diese Bedeutung seine Erleuchtung intensivieren soll. Ein Mensch sollte wissen, dass er niemals das reale Ausmaß der Bedeutung dieser Verbindung zwischen Mensch und dem Schöpfer kennen wird. Denn es liegt nicht innerhalb der Möglichkeiten des Menschen, den zutreffenden Wert davon zu würdigen. Aber entsprechend dem Umfang, den er dieser Bedeutung beimisst, erfasst er im gleichen Maße deren Wert und Wichtigkeit. Darin liegt ein Hilfsmittel (in Bezug zu der vorher erwähnten Schwere), denn so kann ein Mensch erreichen, dieses Licht, diese Erleuchtung permanent für sich bestehen zu lassen.
Übersetzung von Peter Staaden
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