D i e Z e h n S e
f i r o t h ,
P r i n z i p i e n - K r ä f t e - T u g e n d e n - O r d n u n g d e s
S e i n s
...beschreiben unterschiedliche spirituelle
Verhältnisse in den verschiedenen möglichen Wirklichkeiten. Sie enthalten alle
Möglichkeiten in allen Welten, alle Worte und Begriffe werden aus ihnen abgeleitet. So
wie es unmöglich ist eine eindeutige Interpretation der Sefiroth zu vermitteln, ist es
ebenso unmöglich von einer bestimmten Form G-ttes zu sprechen.
Oberstes Gebot ist sich KEIN BILD von G-TT zu machen, sondern stattdessen
sich immer vor Augen zu führen, dass es sich nur um die Idee der Manifestation bestimmter
enthüllter Attribute handelt, und NICHT um DAS GÖTTLICHE WESEN an sich.
In der Kabbala gibt es KEINE Anthropomorphisierung der Gottesidee sondern
nur die anthropromorphische Darstellung der Matrix der Sefiroth, die durch den
"Übernatürlichen Menschen" repräsentiert wird.
HaRav Moshe Chaim Luzzatto - RAMCHAL - schreibt sinngemäß:
Die Zehn Sefiroth oder die zehn Grundzahlen die wir im Heiligen Sohar
oder dem Sefer Yetzirah finden, erscheinen immer wieder in allen Büchern und
Schriften der Kabbala, allerdings mit mehr oder weniger deutlichen Unterschieden. Sie sind
mit den Konzepten imprägniert, die im Buche Bahir durch die Maamaroth
ausgedrückt werden, den zehn Wörtern mit denen sich der verborgene G-TT - das En Sof
- während der Schöpfung manifestiert.
Diese kosmologischen Wesenheiten beziehen ebenso die Idee der Midot
(Charakterzüge) ein, die G-ttliche Maßstäbe und Eigenschaften. Die Zehn Sefiroth
formulieren somit zehn Sichtweisen von G-TT. Gemäß dem Bahir bilden alle
Kräfte G-TTES eine Aufeinanderfolge von Ebenen (Zweigen) die wie ein Baum geformt sind.
Die Kabbala präsentiert diese Kräfte in einer Hierarchie welche den
"Sefiroth Baum" begründen. Jede Ebene oder G-ttliches Attribut stellt einen
Zweig dar, deren gemeinsame Wurzel unfassbar ist: das En Sof oder Ain.
Andererseits kann uns die Konzeption der Sefiroth als Teile oder Glieder
von Adam Kadmon, "dem Prototyp des übernatürlichen Menschen" zu einem
anatomischen Symbolismus führen. Dazu müssen jedoch sämtliche Konzepte der Terminologie
der Kabbala und deren umfangreichen Wechselwirkungen untereinander vollkommen beherrscht
werden.
Als Benennung der Abfolge der Zehn Sefiroth verwendet die Kabbala mehr
oder weniger festgelegte Begriffe, um die Erscheinungsformen des Schöpfers auszudrücken.
Diese Terminologie lautet wie folgt:
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ERSTE GRUPPE |
|
|
Die
linke
Seite
'Linker
Pfeiler'
bestehend
aus
Binah,
Gevurah,
Hod
wird als
' weiblich
'
bezeichnet,
es ist
der Pfeiler
der
Strenge
oder des
Gerichts.
|
|
|
1. Kether
r t k
Krone |
|
|
Die
rechte
Seite
'Rechter
Pfeiler'
bestehend
aus
Chochmah,
Chesed,
Netzach
wird als
' männlich
'
bezeichnet,
es ist
der Pfeiler
der
Güte
oder
Gnade. |
3. Binah
h n y b
Intelligenz |
|
2. Chochmah
h m k c
Weisheit |
ZWEITE GRUPPE |
5. Gevurah
h r v b g
Strenge |
|
4. Chesed
d s c
Güte |
|
6. Tifereth
t r a p t
Schönheit |
|
8. Hod
d v h
Herrlichkeit |
|
7. Netzach
c x n
Sieg |
|
9. Yesod
d v s y
Fundament |
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10. Malchuth
t v k l m
Königreich |
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Die mittlere Linie (Mittlerer Pfeiler) bestehend aus
Kether, Tifereth, Yesod, Malchuth
bildet das Gleichgewicht, die Harmonie des auf
- und absteigenden Lichtes. |
HaRav Moshe Chaim Luzzatto - RAMCHAL - berichtet uns weiter:
Dementsprechend bestehen die Zehn Sefiroth vor, während und nach der
Schöpfung aus den drei ersten Sefiroth: Kether, Chochmah und Binah. Sie bilden
zusammen die drei übergeordneten Grade, die Obere Triade. Es handelt sich dabei um drei
verborgene Formen der ursprünglichen Idee von G-tt, die sich jedoch in ihrem Moment der
Enthüllung in drei unterschiedliche Arten äußern. Während die erste Gruppe der
Sefiroth den Willen G-ttes vor der Schöpfung symbolisieren, vereinigt die zweite Gruppe
die sieben unteren Sefiroth, die das enthüllte Antlitz G-ttes, die sechs Tage der
Schöpfung und den Tag des Shabbat, repräsentieren. Die Aufteilung der Sefiroth in drei
übergeordnete und sieben untere Sefiroth erhellt nur eine Seite der Wahrheit die sie
ausdrücken. Insoweit sie ausschließlich die Aspekte einer einzigartigen Realität
bilden, sind die Sefiroth untereinander durch extrem komplexe Analogien verbunden, die uns
der ARI in seinem Magnus Opus "Etz Chajim" (Der Baum des Lebens)
hinterlies.
Entdecken Sie folgende Texte :
Text-Liste des RAMCHAL
Adaptation von Peter Staaden |